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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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wir hätten Hoffritz’ Drohung nicht
gehört — autsch. Das hat weh getan.«
    »Gib mir das.« Smith umwickelte die Wunde locker
mit dem Verband.
    »Er wird verrutschen.«
    »Ich will ihn nicht zu straff ziehen, damit er
nicht das Bein abschnürt. Halte nur still.« Sie rollte das Heftpflaster
geschickt über die Ränder des Verbands und warf alles, wie es kam, in den
Erste-Hilfe-Kasten.
    »Warte, ich mache das.« Wetzon nahm den Kasten,
schraubte die Kappe auf die Tube und wickelte die Mullbinde auf.
    Smith wusch sich die Hände am Spülbecken und
trocknete sie mit einem frischen Handtuch ab. »Ich sterbe vor Hunger«,
verkündete sie.
    »Ich auch.« Wetzon machte eine Hüftbeuge und hob
den blutverschmierten Rest ihres Rocks vom Boden auf. Bedauernd ließ sie ihn in
den Plastiksack im Mülleimer unter dem Spülbecken fallen.
    »So, dann verschwinden wir hier. Ellie ist
offenbar zu dem Treffen gegangen.« Smith lachte in sich hinein. »Oder
vielleicht ist sie mit dem lieben Johnny Hoffritz ausgegangen.«
    »Lach nur«, sagte Wetzon, »aber der liebe Johnny
Hoffritz, genaugenommen die ganze Bande, hat uns verraten. Ich möchte wissen,
was Ellie gegen ihn in der Hand hat. Glaubst du, daß er Goldie und Ash
umgebracht hat?«
    »Herr im Himmel«, seufzte Smith. »Falls sie
Makler auf ein Gehalt setzen wollten und Goldie dagegen war, kam es sehr
gelegen, daß er starb. Was macht deine Wunde?«
    »Tatsächlich...« Wetzon bog das Bein. »Es geht.
Das hast du gut gemacht — Mom.« Sie bog es noch einmal und zuckte zusammen. Ein
rosa Fleck zeichnete sich auf dem Verband ab.
    »Warum überrascht dich das?« Smith goß Kaffee in
die zwei bereitstehenden Tassen. »Meckere bitte nicht über das Koffein. Eine
kleine Anregung tut dir gut, Kleines, das macht dich munterer.«
    Sie tranken langsam den heißen Kaffee und hingen
beide ihren Gedanken nach.
    »Meine Theorie, nach der Goldie durch einen
unglücklichen Zufall starb, löst sich in Wohlgefallen auf«, begann Wetzon.
    »Na, Hoffritz wäre nicht so dumm.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Hmm, tja, sie waren dabei, Goldie
hinauszudrängen...«
    »Wenn er nun drohte, mit ihren Plänen an die
Öffentlichkeit zu gehen, bevor sie alles unter Dach und Fach hatten?«
    »Ich weiß nicht, es ist sehr verworren.«
    »Ich war sicher, daß Carlton Ash Geld bekam,
damit er den Mund hielt. Jetzt weiß ich nicht mehr so recht.«
    »Wie willst du es anpacken?« Smith stellte ihre
leere Tasse auf die Untertasse.
    »Was?«
    »Die Ankündigung natürlich — falls es denn dazu
kommt — über die Gehälter.«
    »Ich meine, wir sollten ihnen keine Makler mehr
schicken, kassieren, was sie uns schuldig sind, und sie plündern auf
Teufel komm raus. Die wirklich unternehmerischen Makler werden dort wegwollen.«
Wetzon trug die Tassen und Untertassen zur Spüle, schwenkte sie aus und stellte
sie in die Spülmaschine.
    »Ich neige zur gleichen Ansicht. Kannst du dir denken,
worum es bei dem Treffen mit Neil gehen soll?«
    Wetzon schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.
Vielleicht denken die Makler auch über Strategien nach.«
    »Was hältst du davon, sich zu organisieren?«
Smith ging ins Wohnzimmer und ließ sämtliche Schubladen und Schränke in der
Küche offenstehen. »Ich muß aufs Klo.«
    Wetzon nahm den Erste-Hilfe-Kasten, schloß die
Schubladen und Schränke und folgte ihr. »Wo hast du das gefunden?« Sie hielt
den Kasten hoch.
    »Im Schränkchen unter dem Waschbecken im zweiten
Bad. Ich benutze Ellies.« Smith rannte die Treppe hoch und verschwand.
    Wetzon folgte ihr langsam, eine Stufe nach der
anderen. Die Wunde war steif geworden, und sie hatte ein taubes Gefühl im Knie.
    Oben angekommen, blickte sie in das Wohnzimmer
hinunter. Es machte einen leeren und hoffnungslosen Eindruck. Ihr schauderte
bei diesem trüben Gedanken.
    Sie fand den Schalter rechts an der Wand im
Gästezimmer und knipste das Licht an. Zwei Lampen zu beiden Seiten des Betts
gingen an.
    Der Erste-Hilfe-Kasten kam unter das Waschbecken
im Bad, dann wusch sie Hände und Gesicht und trocknete sich mit einem Gästetuch
ab. Im Arzneischrank fand sie ein Glas mit Feuchtigkeitscreme und rieb sich
Gesicht und Hände damit ein.
    Wir fühlen uns langsam in Ellies Wohnung wie zu
Hause, dachte sie mit einem
Anfall von schlechtem Gewissen, während sie in das Gästezimmer schlenderte. Es
war wirklich ein hübscher Raum. Mädchenhaft beinahe. Der einäugige Teddybär
starrte sie verständnisvoll an.
    »Smith?« Smith antwortete

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