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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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hundert Prozent zuverlässig. Warum willst du so was machen?«
    »Ich bin an dem Punkt angelangt, wo ich so verzweifelt bin, dass mir jedes Mittel recht ist, um meine Unschuld zu beweisen. Wenn ich den Test bestehe, hab ich etwas in der Tasche. Vielleicht ziehen die Ermittler dann die Möglichkeit in Betracht, dass ich mit Bobs Tod nichts zu tun habe.«
    Snow seufzte. »Vielleicht. Und was ist mit Steve? Will er auch den Test machen?«
    Sie senkte den Blick und sah auf ihre Hände. »Ich weiß nicht. Und es ist mir auch egal. Ich rede nicht mehr mit Steve. Aber das geht niemanden was an.«
    »Und … was hat Detective Harris gesagt?«
    »Ich hab bereits einen Termin«, sagte sie. »Um zwei Uhr heute Nachmittag, auf der Wache drüben in der Harmon Street.«
    »Soll ich mitkommen?«, fragte Snow.
    »Danke, aber ich bin alt genug«, sagte sie. »Ich werde den Test schon bestehen. Ich muss ja nur die Wahrheit sagen.«
    Snow rieb sich das Kinn. »Ja. Ich vermute, es sind schon seltsamere Dinge passiert. Was machst du, wenn sie dich gleich am Anfang fragen, ob du schon mal irgendwas gestohlen hast?«
    Sie reckte das Kinn vor. »Ich sag ihnen nein.«
    Snow nickte. »Und was ist mit der Hautcreme, die du in diesem kleinen Laden an der Ecke einfach eingesteckt hast?«
    »Oh.« Sie wurde rot im Gesicht. »Das ist was anderes. Ich hab das nie als Diebstahl betrachtet …«
    »Wie würdest du es dann nennen?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Hormone?«

22
    Snow traf um halb elf Uhr am Sunrise Inn ein, um Willie zu seinem ersten Arbeitstag abzuholen. Da es schon so spät war, dachte er sich, hatte der Alte genug Zeit gehabt, um zu frühstücken und im gegenüberliegenden Walmart ein paar neue Kleider und Toilettenartikel zu kaufen.
    Aber Willie war nicht in seinem Zimmer. Auf jeden Fall machte er nicht auf. Ein plötzlicher Anflug von Panik überkam Snow. Vielleicht hatte Willie sich längst aus dem Staub gemacht, war mit dem Taxi zum Güterbahnhof gefahren und auf einen Zug aufgesprungen.
    Fünf Türen weiter sah Snow ein dunkelhaariges Zimmermädchen, das vor seinem Wägelchen stand und einen Stapel sauberer Handtücher sortierte. Er ging auf sie zu und fragte sie, ob sie ihm die Tür öffnen und ihn in sein Zimmer lassen könne.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Gehen Sie zum Büro. Die lassen Sie rein. Ich kann das nicht.«
    Auf einmal fiel ihm ein, dass er einen Zweitschlüssel einstecken hatte. Er zog ihn aus der Tasche und zeigte ihn der Frau. »Hat sich schon erledigt«, sagte er und grinste. »Ich hab ganz vergessen, in meiner Hosentasche nachzusehen.«
Die hält mich bestimmt für einen Volltrottel
, dachte er.
    Sie nickte lachend.
    Snow ging wieder zu Willies Zimmer, schloss die Tür auf und trat ein.
    Drinnen war es sauber und aufgeräumt. Die beiden Müllsäcke, in denen Willie seine Habseligkeiten aufbewahrte,standen neben dem Bett. Auf der Ablage neben dem Waschbecken im Bad befanden sich eine Einweg-Rasierklinge, eine Dose Rasiergel, eine Flasche Aqua Velva, ein Deodorant und eine kleine Schere. Im Wandschrank fand Snow eine neue Sporttasche mit mehreren T-Shirts in verschiedenen Farben, zwei Paar Jeans, zwei Dreierpacks Unterwäsche und drei Paar weiße Socken.
    Willie konnte also nicht weit weg sein. Er hätte das Motel wohl kaum ohne seine Habseligkeiten verlassen. Snow trat wieder ins Zimmer, stellte sich vor das Fußende des Bettes und sah auf der Kommode, dem Schreibtisch und dem Nachtkästchen nach, ob Willie ihm einen Zettel mit einer Nachricht hinterlassen hatte. Aber da war nichts.
    Snow holte sein Notizbuch aus der Gesäßtasche, riss eine Seite heraus und schrieb eine Nachricht für Willie. Er legte sie auf die Kommode und verließ das Zimmer.
    Er ging die Treppe hinunter und dann den Gehsteig entlang, bis er vor Zimmer 138 stand. Der blaue Pick-up war weg.
    Im Büro des Motels hatte ein anderer Mitarbeiter Dienst. Er war dünn, hatte kurze schwarze Haare und trug ein weißes Hemd mit offenem Kragen und eine schwarze Hose. Dem Aussehen nach musste er Anfang dreißig sein. Er fragte Snow, ob er ihm behilflich sein könne.
    »Ja«, sagte Snow. Er trat an den Tresen und hakte die Daumen in den Gesäßtaschen ein. »Ich war hier mit einem Typen verabredet, wegen eines Pick-ups, den er auf eBay zum Verkauf angeboten hat. Ich hab am meisten dafür geboten und bin aus Carson City hierher gefahren, um die Karre abzuholen. Aber leider hab ich den Zettel verloren, auf dem ich mir alles notiert

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