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Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon de Winter
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nah an den Abgrund gehen dürfen." Sie dachte an die beiden streitenden Frauen. Inzwischen war sie sich ganz sicher, daß sie nicht von dieser Welt gewesen waren. Maureens Mutter, und sie hielt die Frau mit der Haube für die Mutter der Selbstmörderin, hatte sie absichtlich zu dieser Stelle gelockt, doch davon sollte das Personal nichts erfahren. Die Leute waren ohnehin schon viel zu abergläubisch.
    Es klopfte.
    "Bitte!" rief Mrs. Garrett an Cynthias Stelle.
    Brian trat ein, blieb jedoch bei der Tür stehen. "Kann ich schon kommen?" fragte er.
    "Natürlich." Cynthia streckte die Arme nach ihm aus.
    "Ich werde dann gehen", sagte Mrs. Garrett. Sie griff nach dem leeren Milchglas. "Gute Nacht, Miß Moore. Falls Sie irgend etwas wünschen, so klingeln Sie nur."
    "Das werde ich tun", versprach die junge Frau.
    Mrs. Garrett nickte dem Schloßherrn zu und verließ das Zimmer.
    Brian McArthur setzte sich auf das Bett seiner Verlobten. Sein Gesicht war noch von dem ausgestandenen Schrecken und der Anstrengung gezeichnet. Er umfaßte Cynthias Hände. "In meinem ganzen Leben habe ich nicht solche Angst empfunden wie in dem Augenblick, als ich dich an dem Ast der Kiefer hängen sah", sagte. "Ich begreife das alles nicht. Wie konnte der Boden unter deinen Füßen so einfach abbrechen?" Er schüttelte leicht den Kopf. "Aber eines steht fest: Ich werde dafür sorgen, daß so etwas nie wieder passieren kann. Im Abstand von einem Meter zum Abgrund werde ich einen Zaun anbringen lassen."
    "Ich habe ganz deutlich das Lachen einer Frau gehört", erzählte Cynthia. "Als ich nach unten blickte, bemerkte ich für einen kurzen Augenblick eine altmodisch gekleidete Frau mit einer riesigen Haube. Es war dieselbe Frau, die ich während der Trauung von Marcella und Cedric in der Kapelle gesehen habe." Sie blickte ihm in die Augen. "Ich weiß, es klingt unsinnig, Brian, und im Grunde genommen kann ich auch nicht recht daran glauben, aber ich halte die Frau für Maureens Mutter."
    "Es kann nicht sein. Wir leben im zwanzigsten Jahrhundert, Darling", gab ihr Verlobter zu bedenken. "Derartige Geschichten gehören ins Mittelalter."
    "Das sagt uns unser Verstand. Aber warst du nicht stets davon überzeugt, daß Maureen bei dir ist? Bedenke doch nur, was während der letzten Wochen alles passiert ist. Und dann dieser Scha tten, den ich auch jetzt noch immer wieder bei dir sehe." Sie blickte auf ihren Verlobungsring. "Warum warten wir mit unserer Heirat noch bis Ende Oktober? Laß uns wie Cedric und Marcella in aller Stille heiraten."
    "Dann willst du es wirklich wagen?" fragte er.
    "Hast du jemals daran gezweifelt?"
    "Ich könnte durchaus verstehen, wenn du nach London zurückke hren wolltest."
    "Wenn ich jemals nach London zurückkehren will, dann nur mit dir, Brian." In ihre Augen trat ein Anflug von Schalk. "Verlaß dich darauf, niemand wird mich jemals daran hindern können, dich zu heiraten, und schon gar nicht Gestalten aus der Vergangenheit." Sie legte die Arme um seinen Nacken. "Dazu liebe ich dich viel zu sehr, Brian. Ich könnte ohne dich nicht mehr leben. Du..."
    Brian lachte leise auf. "Warum lachst du?" fragte sie.
    "Ich dachte nur daran, wie entschieden du es damals abgelehnt hast, mit mir auszugehen, weil du Angst vor einer Bindung hattest."
    "Es gibt Menschen, an die man sich gerne bindet", erwiderte Cynthia. Jetzt im nachhinein konnte sie nicht mehr verstehen, wie sie jemals Angst davor gehabt hatte, Brian näher kennenzulernen. Sie wollte noch etwas sagen, doch in diesem Moment klopfte es.
    "Ja, bitte!" rief Brian.
    Cynthias Bruder trat ein. "Störe ich?" fragte er und kam zum Bett seiner Schwester. "Wie fühlst du dich?" Er blickte auf sie hinunter. "Dich kann man wirklich keine zehn Minuten alleine lassen." Er wandte sich an Brian. "Du übernimmst eine schwere Aufgabe, mein lieber Schwager. Meine Schwester ist unberechenbar."
    "Das habe ich inzwischen auch festgestellt", bemerkte Brian.
    "Verschwört euch nur gegen mich." Cynthia drohte den beiden mit dem Finger. "Aber wartet, ich werde mich bei Gelegenheit rächen."
    "Wir werden daran denken", antwortete Cedric. "Ich muß Marcella ins Krankenhaus bringen. Die Wehen haben begonnen." Er seufzte laut auf. "Dabei sollte das Kind doch erst nächste Woche zur Welt kommen. Was nützt jetzt alle Planung?" Er wandte sich direkt an Brian. "Ist es möglich, daß uns Fred fährt?"
    "Selbstverständlich, Cedric", antwortete der Herr Schloßherr. "Am liebsten würde ich euch ja begleiten, aber

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