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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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nach. Remo Bauerhatte ihr empfohlen, das Schloss an der Eingangstür auswechseln zu lassen. Der Gedanke, dass noch weitere Personen Zugang zur Wohnung hatten, verursachte ihr Übelkeit. Am liebsten hätte sie den Inspektor gebeten, bei ihr zu bleiben. Aber warum? Nur weil sie schon einmal Opfer eines Wahnsinnigen gewesen war. Hier ging es jetzt aber nicht um sie, sondern um Silke. Nur jetzt keinen Migräneanfall bekommen. Keine Panikattacke, keine Unruhe.
    Einatmen. Ausatmen. Es geht mir gut.
    Sie war sofort bereit, Geld für ein neues Schloss auszugeben, auch wenn in diese Wohnung bald fremde Menschen einziehen würden.
    Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. In diesen Räumen würden bald Fremde ein und aus gehen. Sie würden sich lieben, streiten, miteinander reden und so manches Glas Wein trinken. Silkes Sachen würden dann in Packkartons, entweder auf dem Dachboden ihrer Eltern oder bei diversen Hilfsorganisationen, verschwinden. Einige ganz persönliche Habseligkeiten würde Andrea mit nach München nehmen. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, das half. Die Kopfschmerzen wurden besser.
    Nun hatte sie endgültig alles verloren, was sie mit Wien verband, ihre beste Freundin, ihre Wohnung und bald würde sie auch Harry und Sally für immer Lebewohl sagen müssen. Die beiden Tauben gurrten auf dem gegenüberliegenden Dach, so als wollten sie ihr Adoptivfrauchen trösten. Sie schüttelte den Gedanken daran ab, wischte sich über das Gesicht, ging in die Küche und machte frischen Kaffee. Obwohl es einmal auch ihre Wohnung gewesen war, kam Andrea sich plötzlich wie ein Eindringling vor.
    Mit dem Kaffeehäferl in der Hand ging sie langsam durch die Wohnung und überlegte, wie Silkes Alltag ohne sie ausgesehen hatte. Wem hätte ihre Freundin Reserveschlüssel anvertraut? Einer Freundin? Max? Ihren Eltern?
    Für ein Gespräch mit Silkes Eltern fühlte sie sich noch nicht stark genug, weshalb sie den aufkommenden Gedanken, heute noch zu ihnen zu fahren, gleich wieder verwarf.
    Eine Erinnerung blitzte auf, verdunkelte ihre Gedanken, wie ein plötzlich aufziehendes Unwetter. Sie konnte nichts dagegen tun. Es war drei Uhr morgens gewesen. Sie hatte den Schlüssel im Schloss gehört, begriffen, dass er mehr als einen Schlüssel zu ihrer Wohnung gehabt hatte. Einen hatte er zurückgegeben. Starr vor Angst, unfähig sich zu bewegen, war sie in ihrem Bett liegen geblieben, hatte die Augen fest geschlossen gehalten. Ihr Herz hatte heftig gepocht. Kurz hatte sie seinen Atem an ihrem Hals gespürt. „Ich weiß, dass du nicht schläfst. Mach die Augen auf, mein Herz.“
    Sie hatte gehorcht.
    Im nächsten Moment war er über ihr gewesen, hatte ihre Arme gegen die Matratze gedrückt.
    „Gib’s zu! Du vermisst mich genauso wie ich dich vermisse, du falsches Luder.“ Er hatte ihr mit der Hand ins Gesicht geschlagen. Sie hatte aufgeschrien und er gelacht. „Siehst du, was mit bösen Mädchen passiert?“
    Sie hatte mit ihm geschlafen, nur um seiner Wut zu entgehen. Am nächsten Morgen hatte sie das Schloss ausgetauscht, eine neue Wohnung gesucht und zwei Tage später Silke gefunden.
    Andrea zog sämtliche Vorhänge vor den Fenstern zu.
    Wie einige Stunden zuvor die Polizei, begann sie die Räume zu durchsuchen. Zuerst rastlos, dann nach einem bestimmten Muster. Sie nahm sich die Lade mit den Fotoalben vor.
    Andrea verbrachte die nächsten drei Stunden damit, die Bilder anzuschauen. Sie fand noch mehr Setaufnahmen, Kameramänner bei der Arbeit, Maskenbildner, Schauspieler, Landschaften und viele Aufnahmen, auf denen sie gemeinsam zu sehen waren. Einige davon waren in der Wohnung gemachtworden. Auch von Max und Silke waren Fotos darunter. Fotos von anderen Männern fand Andrea nicht. Sie wunderte sich, dass die Polizei nicht alle mitgenommen hatte. Gerade als sie das letzte Album zuklappte, fiel ein Kuvert heraus, das ihr bis dahin nicht aufgefallen war. Sie öffnete den Umschlag und fand ein Foto. Enttäuscht starrte sie auf die total verwackelte und unscharfe Aufnahme. Sie glaubte eine Person zu erkennen, versteckt hinter Gardinen. Aber auch wenn Andrea sich anstrengte, sie konnte weder mit Sicherheit sagen, ob es sich hier um eine Frau oder einen Mann handelte, noch wo die Aufnahme gemacht worden war. Die Distanz zwischen Silke und dem Objekt war einfach zu groß gewesen.
    Andrea erinnerte sich an das Bild von Silke, das sie im Wohnzimmer gefunden hatte. Es zeigte einen Mann mit viel zu großen Augen. Entweder hatte Silke ihre

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