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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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Stunde später machte sich Andrea auf den Weg nach Hause.
    Vor dem Lokal verabschiedete sie sich von Britta mit einer herzlichen Umarmung. Auf dem Weg zur U-Bahn glaubte sie den Auslöser einer Kamera zu hören.
    Klick, klick, klick.

14.
Freitag, 3. November
    In der Nacht hatte es zu schneien begonnen. Dicke weiße Flocken fielen lautlos vom Himmel und blieben in Andreas rotblonden Locken hängen.
    Der erste richtige Wintertag.
    Die Dächer der Großstadt färbten sich für kurze Zeit weiß, dichter Rauch stieg aus den Schornsteinen. Wenngleich es sich bereits in den frühen Morgenstunden abzeichnete, dass die Schneedecke nicht halten würde. Auf den Gehsteigen und Straßen wurde das Weiß schnell zu einem braunen Matsch aus Salz und Wasser aufgelöst. Schwarze Pfützen bildeten sich am Straßenrand und die Fußgänger mussten aufpassen, nicht von unachtsamen Autofahrern nass gespritzt zu werden. Was nicht immer gelang.
    Ach, du schöne Winterzeit.
    Andrea nahm sich die Zeit, die kalte Luft tief einzuatmen, musste aber gleich darauf husten. Großstadtluft war niemals klar und rein, auch nicht im Winter.
    Trotz des gestrigen Gesprächs mit Britta und des Aufeinandertreffens mit Chris hatte sie gut geschlafen und war frisch und munter. Obwohl die Liste mit den offenen Fragen immer länger wurde, war sie bestens gelaunt. Sie spürte, dass sie der Lösung mit jedem Tag ein Stückchen näherkam. Zumindest war die Nacht SMS-frei geblieben.
    Sie kam gleichzeitig mit der Filmcrew am Drehort, einer Wohnung im zweiten Bezirk, an. Auf dem Drehplan stand heute die 14.Ankunft des Pakets an seinem Bestimmungsort. Andrea vermutete, dass die Szenen relativ schnell im Kasten sein würden.
    Die meisten der Stabsmitglieder begrüßten sie heute bereits wie eine alte Freundin. So war das nun einmal. Nur Chris schenkte ihr nach wie vor keinen Blick. Er hatte anscheinend beschlossen, sie die ganze Zeit über zu ignorieren. Damit hatte sie gewonnen. Sie war nicht länger sein Opfer. Keine Angstzustände, keine Panikattacken mehr.
    Einatmen. Ausatmen. Es geht mir gut.
    Gegen drei Uhr Nachmittag war Drehschluss. Andrea brachte den Film ihrer Kamera in das Labor, das ihr Gerhard Mann genannt hatte. Danach hatte sie frei. Britta musste ins Studio, um den Schnitt vorzubereiten.
    Auch Andrea hatte noch einiges vor.
    Heute war sie bereit, zu den Königs zu fahren.
    Fest entschlossen machte sie sich auf den Weg in den achtzehnten Bezirk.
    Das klärende Gespräch mit Monika musste warten. Wahrscheinlich würde sie sowieso keine ehrlichen Antworten bekommen. Sie nahm sich vor, vorab mit Max darüber zu sprechen. In einer Konditorei besorgte sie noch etwas Süßes: Sacher- und Marzipantorte. Der Geruch Wiens.
    An der Haltestelle Gersthof stieg sie aus. Der Schneefall war in Schneeregen übergegangen. Sie ärgerte sich, dass sie keinen Schirm bei sich trug. Schnell machte sie sich auf, in die Bastiengasse zu kommen.
    Sie klingelte. Das Geräusch gedämpfter Schritte drang an ihr Ohr, dann öffnete sich die Tür.
    „Andrea!“
    Silkes Mutter hielt die Haustür halb geöffnet. Ihre Miene verriet, dass sie sich über den Besuch freute. Der rote Rand unter den Augen war verschwunden, genug Tränen geweint.Maria König war eine disziplinierte Frau. „Alles zu seiner Zeit“, pflegte sie zu sagen. Und jetzt war wohl keine Zeit zu weinen.
    Die alte Dame trug dieselbe Kleidung wie bei Andreas letztem Besuch. Einen grauen Rock aus Tweedstoff, dazu eine hellblaue Baumwollbluse. Eine weiße Schürze schützte den Rock vor Verschmutzung. Sie trat beiseite und deutete Andrea mit einer Kopfbewegung einzutreten. Andrea putzte ihre nassen Stiefel ab. Gleichzeitig überreichte sie Maria König die Tortenstücke. Dann zog sie ihre Stiefel aus und stellte sie auf eine kleine Plastikunterlage unterhalb der Garderobe. Maria König hatte aus dem Badezimmer ein Handtuch geholt und reichte es ihr.
    „Deine Haare sind ganz nass“, sagte sie und fügte beiläufig hinzu: „Es schneit.“
    Andrea entgegnete nichts, trocknete ihre Haare ab und gab Maria König das Handtuch zurück.
    „Dieser Polizist hat uns heute Morgen angerufen“, erzählte Silkes Mutter, während sie den Flur zum Wohnzimmer entlanggingen. Andrea gab es einen Stich im Herzen.
    „Was für ein Polizist?“
    „Der, der den Mord an Silke bearbeitet … Wie heißt der doch noch mal? Ach, ich glaube, ich werd schön langsam alt.“
    „Remo Bauer“, half Andrea.
    „Genau, der. Jedenfalls hat er uns

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