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Tödliche SMS (German Edition)

Tödliche SMS (German Edition)

Titel: Tödliche SMS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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präsentierte sich an diesem Samstagabend so, wie Andrea es aus ihren Wien-Zeiten gewohnt war. Es gab nurmehr wenige freie Stühle um die Tische herum. Zwei Setmitglieder vom Postdreh grüßten mit einem Kopfnicken. Andrea grüßte zurück. An der Bar standen einige Studenten und redeten. Eine hübsche Brünette kniete vor Max und redete auf ihn ein. Andrea nahm auf dem leeren Sessel neben Max Platz und grinste die beiden breit an.
    „Hey!“, sagte Max freudig, beugte sich leicht wankend nach vorn und küsste sie links und rechts auf die Wange. Sein Atem roch nach Bier. Die Brünette trollte sich beleidigt. Wahrscheinlich hatte sie sich Max als heutiges Opfer ausgesucht.
    „Alles klar mit dir?“, fragte Andrea.
    „Na klar! Mir ging’s niemals besser.“ Er klang betrunken. „Ich hab nur heute die Frau, die ich über alles geliebt habe, unter die Erde gebracht. Wirklich, mit mir ist alles okay.“
    „Das macht uns alle fertig“, sagte Andrea.
    „Dann trink doch ein Bier mit mir“, forderte Max sie auf.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, streckte er eine Hand in die Luft und rief einem der Kellner zu: „Ein Krügerl für meine Freundin und eins für mich!“
    „Wie viel hast du eigentlich schon getrunken?“, fragte Andrea.
    „Weiß nicht. Vier, vielleicht fünf.“
    „Seit wann sitzt du hier?“
    Er zuckte mit den Achseln. „Weiß nicht. Als du angerufen hast, bin ich jedenfalls schon hier gesessen.“
    „Hast du schon was gegessen?“
    Max schüttelte den Kopf.
    Als der Kellner die beiden Biere brachte, bestellte Andrea eine Gulaschsuppe für Max. Sie selbst hatte keinen Hunger.
    Sie hoben ihre Gläser und stießen an. „Prost. Auf Silke.“ Tränen liefen über seine Wangen. Endlich. Er zeigte Gefühle, der coole Max.
    Andrea machte einen kleinen Schluck. Das Bier war kalt, viel zu kalt. Sie sah Max zu, wie er einen sehr tiefen Zug vonseinem Bier nahm, und sagte: „Was war eigentlich damals mit Monika?“
    Er setzte sein Glas ab, wischte sich mit dem Handrücken die Tränen vom Gesicht. „Mit Monika? Was meinst du damit ?“
    „Na, du warst doch mit ihr zusammen, nach … ich meine vor Silke.“
    „Zusammen würde ich das nicht nennen. Ich hab sie ein paar Mal gebumst. Aber zusammen … nein.“
    „Sie hat das aber anders gesehen.“
    Er machte eine abfällige Handbewegung. „Vielleicht.“ Dann kicherte er plötzlich wie ein kleiner Junge. „Ich glaub, sie hat schon die Hochzeitsglocken läuten hören.“
    Die Gulaschsuppe wurde gebracht und Max begann zu essen.
    „Wie geht’s Silkes Vater?“
    „Du meinst wegen heute Nachmittag?“
    Max nickte.
    „Schlaganfall. Die Ärzte können noch nichts Genaues sagen. Ihre Mutter ruft mich an. Wenn du willst, halte ich dich auf dem Laufenden.“
    „Ja, tu das. Ich hab mir auch vorgenommen, die beiden zu besuchen.“
    „Das wird sie sicher freuen. Sie haben niemanden mehr. Silke war ihr einziges Kind. Und jetzt das.“
    „Ich weiß.“
    Die Brünette ging langsam an ihnen vorbei, beobachtete sie verstohlen. Bereit einzuspringen, falls Andrea verschwinden würde. Aber diesen Gefallen konnte sie ihr nicht tun, noch nicht.
    „Was war jetzt mit Monika?“, hakte sie nach.
    „Was soll mit ihr sein. Sie ist halt ausgezuckt, als sie das mit Silke erfahren hat. Hat mir böse SMS geschrieben und mir einmal verfaulte Eier vor die Tür gekippt. Hat bestialisch gestunken. Aber sie hat sich wieder beruhigt.“
    „Komm schon Max, das war sicher nicht alles.“
    „Warum ihr Frauen immer alles so genau wissen wollt.“ Er grinste.
    „Nachdem mir Silke den Laufpass gegeben hat, war ich ganz schön down. Damals hat mich Monika einige Male darauf angesprochen, hat ja die ganze Branche gewusst. Na ja, und da bin ich halt öfter mit ihr rumgezogen. Anfangs suchten wir uns Lokale, die weiter weg waren. Damit wir niemanden trafen. Wir redeten viel und unsere ersten Küsse waren platonisch, eher freundschaftlich. Sie war dann auch ab und zu in meiner Wohnung, wir kochten gemeinsam, sie kocht genauso gerne wie du … Wir saßen im Wohnzimmer auf Kissen, aßen bei Kerzenschein und redeten, diese ganze romantische Sache halt, die ihr Frauen so toll findet. Wir waren beide irgendwie einsam. Sie hatte sich ebenfalls kurz zuvor von ihrem Freund getrennt. Und da hat’s halt irgendwie gepasst.“
    „Ihr Männer seid wirklich einfach gestrickt“, sagte Andrea. „Kein Wunder, dass ihr die Sache mit dem Apfel im Paradies nicht geschnallt habt.“
    „Da“, Max schob

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