Toedliche Spur
und -dealern. Die Polizei hat in der Nacht des 20. April einen anonymen Tipp bekommen und daraufhin die Bande während einer Geldübergabe festgenommen. Bei einer Schießerei kam einer der Dealer ums Leben, die anderen wanderten für viele Jahre in den Knast.«
»Und?«
»Einer von ihnen hieß George MacDunno.«
»Was?« Peter riss Bob die Zeitung aus der Hand und überflog den Artikel. »Auch du Scheiße. Hier steht’s: George MacDunno. Dann ist sein Gefängnisaufenthalt wohl vorbei. Aber was hat das alles mit Morton zu tun?«
»Das ist mir allerdings auch noch ein Rätsel«, gestand Justus. »Besonders viel gibt dieser Artikel nicht her. Los, Kollegen, stöbern wir die folgenden Ausgaben durch, vielleicht finden wir noch eine weitere Meldung zu diesem Fall.«
Sie stürzten sich mit neuem Eifer auf die Zeitungen. Diesmal ging ihre Suche wesentlich schneller voran, da sie nun wussten, worauf sie achten mussten. Nach fünf Minuten wurde Bob zum zweiten Mal fündig: »Hier! Wieder nur ein ganz kurzer Absatz. Da steht, dass das Geld, um das es bei der Übergabe ging, nicht gefunden worden sei.«
»Nicht gefunden worden? Ich denke, die Polizei hat die Bande während der Geldübergabe festgenommen? Dann muss die Kohle doch vor Ort gewesen sein.«
»Eben nicht. Die beiden Verbrecherparteien beschuldigten sich gegenseitig des Diebstahls. Genützt hat es ihnen nichts, denn sie sind alle ins Gefängnis gewandert. Trotzdem hat die Polizei das Geld nicht gefunden. Mehr steht hier leider nicht.«
Weitere Meldungen gab es nicht. Nach zwanzig Minuten kam Mrs Grayson auf sie zu und bat sie freundlich, das Archiv zu verlassen, weil sie bald Feierabend machen müsse.
»Wir gehen gleich, Mrs Grayson«, versicherte Bob. »Aber könnten Sie uns noch einen Gefallen tun? Sie haben doch Kontakt zu allen großen Zeitungen auf der Welt, nicht wahr?«
Sie nickte. »Für professionelle Recherche ist das unbedingt notwendig. Was für Informationen braucht ihr?«
Der dritte Detektiv tippte auf die beiden Artikel. »Wir möchten gerne mehr über diesen Fall wissen. Ich könnte mir vorstellen, dass die englischen Zeitungen darüber sehr viel ausführlicher berichtet haben.«
»Ich könnte meinen Kollegen bei der London Times eine Mail schicken und sie bitten, die Artikel aus ihren Archiven herauszusuchen und mir zu faxen.«
Bob strahlte. »Das wäre wahnsinnig nett von Ihnen, Mrs Grayson.«
Geschmeichelt winkte sie ab. »Dafür bin ich schließlich da. Das ist mein Job.«
»Könnten Sie Ihre Kollegen vielleicht bitten, die Artikel direkt an uns zu faxen? Dann geht es schneller.«
»Kein Problem. Wenn ihr mir eure Nummer gebt.«
Bob zog eine
Visitenkarte aus der Innentasche seiner Jacke und reichte
sie Mrs Grayson:
»Die berühmte Karte der drei ???«, sagte sie lächelnd. »Ich fühle mich geehrt.«
»Die Telefon- und Faxnummer steht hintendrauf«, erinnerte Bob.
»Ich werde gleich noch eine Mail abschicken. In London ist es jetzt allerdings zwei Uhr nachts. Also könnt ihr erst morgen früh mit einer Antwort rechnen.«
»Vielen Dank, Mrs Grayson.« Sie stellten die Zeitungsbände zurück ins Regal und verabschiedeten sich. Auf dem Weg zum Wilshire Boulevard, in dem Mortons Wohnung lag, beobachteten sie sehr genau, ob sie wieder verfolgt wurden. Doch diesmal ließ sich kein schwarzer BMW blicken.
»Das war ein voller Erfolg«, resümierte Justus. »Wir wissen jetzt, wer MacDunno ist. Und es liegt auf der Hand, was er hier will.«
»Das Geld, das damals verschwunden ist«, sagte Bob.
»Aber was hat das alles mit Morton zu tun?«, fragte Peter. »Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass er in die Sache verwickelt war? Morton und Drogenhandel? Niemals!«
»Ich kann es mir auch nicht vorstellen«, gestand Justus. »Aber die Hinweise lassen keinen anderen Schluss zu: Morton hat uns auf den 20. April 1979 hingewiesen. Und MacDunno hat in seiner Wohnung nach etwas gesucht. Ich weiß nicht, wie, aber auf irgendeine Weise hatte Morton mit der Geschichte zu tun.«
»Du meinst, Morton weiß, wo das Geld geblieben ist? Ich weigere mich, das zu glauben. Er ist nicht kriminell! Auf gar keinen Fall!«
»Das habe ich auch nicht behauptet. Vielleicht ist er zufällig in die Sache hineingeraten. Ich hoffe, wir bekommen morgen ausführlichere Informationen.«
Sie erreichten das Haus Nummer 2895. Bob hielt am Straßenrand und Justus stieg aus. »Bleibt ihr im Wagen. Es dauert nicht lange. Ich will nur prüfen, ob diese Schlüssel
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