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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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über Dunston gefunden. Die wollte ich mir gerade ansehen, aber dann musste ich kurzfristig aus dem Aktenarchiv verschwinden.«
    »Dann hat sie also immer noch mit der Sache zu tun.«
    »Sieht so aus.«
    »Ich will alles über sie wissen.«
    »Ich werde mein Bestes tun. Aber im Lauf der kommenden Woche wird sämtliches Material aus der Fabrik fortgeschafft. Ich weiß nicht, wie lange ich noch Zugang zu dem Archiv haben werde.«
    Verdammt. »Schon nächste Woche?«
    »Das hab ich jedenfalls gehört.«
    »Ich brauche diese Information unbedingt. Und Boch oder Sanborne kann ich mir erst vorknöpfen, wenn ich die Forschungsunterlagen über REM-4 habe. Wir müssen die Wanzen mitsamt ihren Eiern zerquetschen. Aber die Frau könnte sich als nützlich erweisen, falls ich sie in die Finger kriegen kann.«
    »Und was werden Sie mit ihr machen?«
    »Alles aus ihr rauskriegen, was sie weiß.«
    »Und dann?«
    »Was glauben Sie denn wohl? Glauben Sie etwa, ich würde sie mit Samthandschuhen anpacken, bloß weil sie eine Frau ist?«
    Kelly schwieg einen Augenblick. »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    »Gut so. Das beweist, dass Sie kein Idiot sind. Können Sie mir die Informationen über sie besorgen, ehe die Akten verlegt werden?«
    »Wenn ich schnell bin und nicht erwischt werde.«
    »Dann machen Sie sich an die Arbeit.« Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu, wobei er jedes Wort langsam und deutlich aussprach: »Ich suche nicht seit Jahren nach den REM-4-Unterlagen, um jetzt aufzugeben. Ich will alles über Sophie Dunston wissen. Ich brauche sie. Und ich werde sie mir holen.«
    »Ich gehe heute Abend noch mal hin. Morgen treffen wir uns am Flughafen in Washington, dann übergebe ich Ihnen alles, was ich habe.«
    »Morgen schaffe ich es nicht.« Royd überlegte. Am liebsten würde er den Fredericks-Job abblasen und der CIA überlassen, aber dafür war es zu spät. Bis die CIA-Leute in die Gänge kamen, war Fredericks längst tot. »Geben Sie mir eine Woche.«
    »Ich kann Ihnen nicht garantieren, dass Dunston dann noch hier ist. Wenn Boch und Sanborne abhauen, kann es sein, dass sie sich mit ihnen trifft.«
    Royd fluchte leise vor sich hin. »Also gut, zwei Tage. Ich brauche mindestens noch zwei Tage. Finden Sie die Frau und lassen Sie mich wissen, ob es so aussieht, als würde sie sich aus dem Staub machen wollen. Halten Sie sie fest, bis ich komme.«
    »Soll ich sie etwa entführen?«
    »Wenn nötig, ja.«
    »Ich überleg’s mir. Zwei Tage. Rufen Sie mich an, sobald Sie das Flugzeug nach Washington besteigen.« Kelly legte auf.
    REM-4.
    Frustriert schaltete Royd sein Handy aus. Verdammter Mist. Er war seinem Ziel immer näher gekommen, aber nun zeichnete sich zum ersten Mal ein echter Durchbruch ab. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo er einen wichtigen Job zu erledigen hatte.
    Zwei Tage.
    Hastig zog er sich an. Er musste Fredericks möglichst schnell da rausholen und nach Washington fliegen. Keine Zeit für Fehler. Keine Zeit für Spielchen. Er würde Fredericks noch heute aus den Händen der Rebellen befreien, und wenn er dafür den ganzen Dschungel bis nach Bogotá mit Napalm entlauben musste.
    Er würde dafür sorgen, dass er vor Ablauf der zwei Tage in Washington war.
    Hauptsache, Kelly ließ diese Frau nicht entwischen.
     
    Im selben Augenblick, als der Monitor auf Sophies Nachttisch piepte, hörte sie Michaels Schrei.
    Sekunden später war sie aus dem Bett und eilte zu seinem Zimmer.
    Noch ehe sie sein Bett erreichte, fing er wieder an zu schreien.
    »Michael, es ist alles gut.« Sie setzte sich auf die Bettkante und schüttelte ihn sanft. Als er verschlafen die Augen öffnete, zog sie ihn an sich. »Es ist alles gut, dir kann nichts passieren.« Nein, nichts war gut. Nichts würde jemals wieder gut sein. Sie spürte seinen unregelmäßigen Herzschlag. Er zitterte, als hätte er Malaria. »Es ist vorbei.«
    »Mom?«
    »Ja.« Sie hielt ihn fest in den Armen. »Geht es dir besser?«
    Er antwortete nicht gleich. Es dauerte immer ein paar Minuten, bis er sich wieder gefangen hatte, auch wenn sie einen Anfall frühzeitig genug bemerkte, um das Schlimmste abzuwenden. »Ja, es geht mir besser«, sagte er schließlich mit zitternder Stimme. »Tut mir leid, dass du – Ich sollte mich nicht so anstellen, oder?«
    »Unsinn. Du machst das sehr gut. Ich kenne erwachsene Männer, die mit ihren nächtlichen Angstanfällen viel schlechter klarkommen als du.« Sie schob ihn ein bisschen von sich und strich ihm die Haare aus dem

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