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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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errichtet hatten. Es hat zwei Monate gedauert, bis die ganze Mauer zerstört war, aber jetzt bin ich sie los.«
    »Mein Gott.«
    »Ich versichere Ihnen, dass Gott nichts damit zu tun hatte. Weder Boch noch Sanborne hat einen Draht zu irgendeiner Gottheit.«
    »Ich meinte …« Ihr versagte die Stimme.
    Er schwieg einen Moment. »Weinen Sie?«
    Sie antwortete nicht.
    Vorsichtig berührte er ihre Wange. »Ja, Sie weinen. Ich schätze, damit hätte ich rechnen müssen, aber das habe ich nicht.«
    »Und warum nicht?« Sie bemühte sich, mit fester Stimme zu sprechen. »Sie erklären mir doch dauernd, was für ein Weichei ich bin.«
    Er antwortete nicht gleich. »Es ging mir nicht darum, Ihr Mitgefühl zu erheischen. Sie haben mir eine Frage gestellt, und ich habe Ihnen eine Antwort gegeben. Was in Garwood passiert ist, ist nun mal passiert, und es ist lange vorbei.«
    Aber er hatte immer noch Alpträume, die er pflegte, weil sie das Feuer seines Hasses schürten. »Nein, es ist nicht vorbei.« Sie wischte sich die Augen mit dem Handrücken. »Das ist Unsinn. Sie kommen nicht davon los.«
    »Aber inzwischen habe ich die Kontrolle darüber übernommen. Und das gilt auf für Sie. Solange man über seinen Verstand und seinen Willen verfügt, kann einen nichts und niemand unterkriegen.«
    »Das weiß ich«, sagte sie erschöpft. »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Oder vielleicht doch. Ich habe – Ich glaube, mir war gar nicht bewusst, wie sehr ich diese CD haben wollte.«
    »Wir werden sie finden. Wir machen einen Schritt nach dem anderen.« Er klang vollkommen von dem überzeugt, was er sagte. »Vielleicht kommt der nächste Schritt schon, wenn wir aus diesem Laster rauskommen. Bleiben Sie in Deckung, während ich mich ein bisschen umsehe. Kelly hat gesagt, die Wagen werden an einem Kai entladen. Ich will den Namen des Schiffs in Erfahrung bringen, auf den die Container gebracht werden. Auf diese Weise können wir rausfinden, welchen Hafen das Schiff anläuft.«
    »Vorausgesetzt, wir schaffen es, aus diesem Wagen zu entkommen, ohne alle Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, weil Sie die Fahrer töten«, erwiderte sie trocken. »Was machen wir dann?«
    »Tja, Sophie.« Sie konnte regelrecht hören, wie er grinste. »Dann werden wir uns wohl auf Plan B verlegen müssen.«
     
    »Scheint alles in Ordnung zu sein«, sagte Gerald Kennett, als Sanborne an den Apparat ging. »Der Stromausfall scheint durch eine Überlastung der Leitungen verursacht worden zu sein. Es hat Funken gegeben, und dabei ist die Hauptsicherung rausgeflogen.«
    »Und was ist mit dem Notgenerator?«
    »Der Hauptverteiler in der Zentrale war ausgefallen, so dass im Umkreis von fünfzig Meilen kein Strom mehr zur Verfügung war.«
    »Trotzdem gefällt mir die Sache nicht.«
    »Die Sicherheitsleute haben das Gebäude und das gesamte Gelände durchkämmt. Keine Spur von einem Eindringling, und anscheinend wurde auch nichts angerührt.«
    »Anscheinend reicht mir nicht. Ich mache mich sofort auf den Weg und werde mich selbst umsehen.«
    »Tun Sie das. Ich wollte Ihnen nur eine unnötige Mühe ersparen.«
    »Finden Sie es nicht etwas sehr zufällig, dass der Stromausfall ausgerechnet jetzt auftritt, wo diese Dunston sich zufällig in der Gegend rumtreibt?«
    »Der Stromausfall war ein unvorhergesehenes Ereignis. Und selbst wenn jemand ihn absichtlich herbeigeführt hat, muss es jemand gewesen sein, der sich hier auskennt, und zwar jemand, der über weit mehr technisches Know-how verfügt als Sophie Dunston.«
    »Ich habe etwas gegen solche seltsamen Zufälle«, sagte Sanborne und legte auf.

10
    DER WAGEN HATTE angehalten.
    Sophie spürte die Anspannung in Royds Körper. »Ganz still«, flüsterte er, als er vorsichtig die Schranktür öffnete. »Und bleiben Sie hier, bis ich Sie herwinke. Dann folgen Sie mir, und zwar schnell.«
    Glaubte er etwa, sie hätte vor, sich im Zeitlupentempo zu bewegen? Sie musste jetzt Ruhe bewahren. Es war Panik, die sie so gereizt machte. Royd hockte hinter ein paar Teppichrollen in der Nähe der Heckklappen. Und er hielt eine Pistole in der Hand.
    Jetzt wurden die Hecktüren von einem Mann geöffnet, der mit jemandem hinter ihm redete. »Holen Sie ein paar von den Portugiesen von dem Schiff, die sollen uns helfen. Nur die Fässer sollen wir persönlich aufs Schiff bringen, und diesmal haben wir nur Möbel geladen. Ich hab nicht vor, mir an dem Zeug einen Bruch zu heben.«
    Die beiden Männer lachten unbeschwert, dann gingen die

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