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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Wange, der wahrscheinlich von einem der Ölfässer stammte, hinter denen sie sich versteckt hatte. »Warum haben Sie mir nichts davon gesagt? Und warum sind Sie nicht auch so schmutzig?«
    »Ich hab’s Ihnen gesagt, aber Sie haben ja gar nichts mehr mitbekommen, nachdem wir den Hafen verlassen hatten. Sie waren ziemlich angespannt. Ich hab mich am Flughafen gewaschen, bevor ich den Wagen gemietet habe.«
    »Angespannt« war reichlich untertrieben. Die letzten Stunden waren der reinste Horror gewesen. Wahrscheinlich hätte sie es nicht mal mitbekommen, wenn er beim Sie-Auflesen nackt am Steuer des Mietwagens gesessen hätte. Sie schüttelte den Kopf. »Ein Wunder, dass der Taxifahrer uns überhaupt mitgenommen hat.«
    »So spätnachts sind die meisten Taxifahrer nicht besonders wählerisch, was ihre Passagiere angeht, und ich hab ihm ein dickes Trinkgeld gegeben. Eigentlich war es gut, dass Sie so schmutzig waren, so müssen wir nicht befürchten, dass er Sie erkannt hat. Ich schlage vor, ich setze mich schon mal an Ihren Computer und suche nach der Constanza, während Sie duschen, dann sparen wir ein bisschen Zeit.«
    Sie nickte. Er hatte recht, und sie wollte die Informationen weiß Gott so schnell wie möglich bekommen. »Der Laptop ist in meiner Reisetasche. Ich brauch nicht lange.«
    »Lassen Sie sich Zeit.« Er öffnete die Reisetasche, die an der Wand stand. »Wie gesagt, die Constanza wird heute noch nicht auslaufen. Die müssen immer noch einiges von Sanbornes Material aus dem Gebäude schaffen.«
    »Ich will es aber wissen.« Sie nahm ihr Nachthemd und ihren Bademantel aus der Reisetasche und ging zum Bad. »Ich will alles darüber in Erfahrung bringen, was Sanborne vorhat.«
    »Glauben Sie vielleicht, ich nicht?« Er klappte den Laptop auf. »Und ich bin nicht gerade berühmt für meine Geduld.«
    »Ach? Darauf wäre ich nie gekommen.« Sie schloss die Badezimmertür hinter sich und begann, sich auszuziehen. Durchhalten. Nach dem Duschen würde sie sich besser fühlen. Die Aktion war kein kompletter Misserfolg gewesen. Zwar hatte sie die REM-4-CD nicht gefunden, aber sie hatte eine CD kopiert, die für Sanborne wichtige Informationen enthalten musste. Sie waren weder erwischt noch verletzt worden, und sie lebten noch. Und sie kannten jetzt den Namen des Schiffs, mit dem die Geräte und Einrichtungsgegenstände abtransportiert wurden.
    Sie trat unter die Dusche und genoss das warme Wasser an ihrem Körper. Was Michael wohl jetzt gerade machte? Es war kurz vor vier Uhr, das bedeutete, dass es in Schottland kurz vor neun war. Wie versprochen hatte sie ihn am Nachmittag angerufen, und er hatte ganz zufrieden geklungen, ja beinahe begeistert. Er hatte ihr nur von einer Nachtattacke berichtet und ihr versichert, MacDuff hätte sich rührend um ihn gekümmert. Lieber Gott, sie hoffte so sehr, dass er glücklich war. Zumindest war er in Sicherheit, und das war das Wichtigste.
    Lass es dir gutgehen, Michael. Ich tue alles, was ich kann, damit du so bald wie möglich wieder nach Hause kommen kannst.
     
    Royd blickte auf, als Sophie zehn Minuten später wieder aus dem Bad kam. »Kommen Sie mal her, das müssen Sie sich ansehen.«
    »Die Constanza?« ,fragte sie aufgeregt. »Haben Sie was gefunden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hab mir zuerst die Lokalnachrichten angesehen.« Er drehte den Laptop so, dass sie den Bildschirm betrachten konnte. »Die Polizei hat offiziell erklärt, dass in Ihrem Haus keine Leichen gefunden wurden. Damit gelten Sie ab sofort als vermisst.«
    Sie runzelte die Stirn. »Aber das wissen wir doch längst. Sie haben mir doch gestern erzählt, dass die Feuerwehr das bekanntgegeben hat. Wieso tun Sie auf einmal so, als wäre das –«
    »Lesen Sie weiter. Lesen Sie, was im nächsten Abschnitt steht.«
    »Wovon reden Sie? Was soll ich – O mein Gott.« Sie schaute Royd entsetzt an. »Dave?«, flüsterte sie. »Dave ist tot?«
    »Sieht so aus. Ich habe den entsprechenden Bericht auf einer Tageszeitungsseite gelesen. Seine Leiche ist gestern außerhalb der Stadt in einem Graben gefunden worden.«
    Sie starrte auf den Bildschirm. »Erschossen. Täter unbekannt.«
    »Aber die Polizei hat natürlich einige Vermutungen.«
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich? Die suchen mich! Die glauben, ich hätte ihn erschossen.« Sie ließ sich aufs Bett fallen. »Mein Gott.«
    »Für die ist das ein logischer Schluss. Sie jagen Ihr Haus in die Luft, so dass man Sie für tot hält. Dann bringen Sie

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