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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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klapperte die Nachbarhäuser ab, bis schließlich eine weißhaarige Frau in einem pinkfarbenen Trainingsanzug aufmachte.
    »Ist etwas passiert? Ein Unfall? Mein Mann -«, setzte sie, als sie Eves Dienstmarke sah, erschrocken an.
    »Nein, Ma’am. Kein Grund zur Sorge. Tut mir leid, wenn Sie einen Schreck bekommen haben. Ich bin auf der Suche nach einer Familie aus Ihrer Nachbarschaft. Den Dukes. Bei ihnen hat uns niemand aufgemacht.«
    »Die Dukes.« Sie strich sich nachdenklich über das Haar. »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob … oh, natürlich. Ja, natürlich. Ich habe den Bericht in den Nachrichten gesehen. Oje, Sie sind die Polizistin, die sie verklagen werden.«
    »Ich glaube, dass bis jetzt noch keine offizielle Anzeige von ihnen vorliegt. Wissen Sie, wo die Familie ist?«
    »Meine Güte. Im Grunde habe ich sie kaum gekannt. Eine hübsche junge Frau. Ich habe sie jeden Montag und jeden Donnerstag um Punkt halb zehn einkaufen gehen sehen. Man konnte die Uhr nach ihr stellen. Aber nun, da Sie es erwähnen, kann ich nicht sicher sagen, wann ich sie zum letzten Mal gesehen habe … Sie haben ihren ältesten Sohn verloren, nicht? Sie sind erst vor zwei Jahren hierher gezogen. Im Grunde habe ich sie gar nicht gekannt. Sie haben sich nicht gerne mit den Nachbarn unterhalten. Manche Leute wollen das einfach nicht. Aber es ist natürlich schrecklich, wenn man ein Kind verliert.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Ihn habe ich ab und zu gesehen, wenn er das Haus verlassen hat oder von irgendwoher zurückgekommen ist. Hat keinen allzu sympathischen Eindruck auf mich gemacht.
    Sonntags sind sie regelmäßig alle zusammen aus dem Haus gegangen. Punkt zehn. So, wie sie angezogen waren, ging es wahrscheinlich in die Kirche. Halb eins waren sie wieder da.
    Den Jungen hat man nie draußen mit anderen Kindern spielen sehen. Und ich habe auch nie mitbekommen, dass ein anderes Kind zu ihm gegangen ist.«
    Seufzend blickte sie über die Straße. »Ich nehme an, sie haben ihn immer in der Nähe haben wollen. Vielleicht hatten sie Angst, dass auch ihm etwas passiert. Warten Sie, da kommt Nita. Meine Joggingpartnerin.«
    Sie winkte der Frau, die aus der Tür des Hauses direkt gegenüber trat. Auch sie trug einen Laufanzug. In Puderblau.
    »Nita kriegt stets alles mit, was hier passiert«, raunte die Frau ihren beiden Besucherinnen zu. »Fragen Sie am besten sie.«
    »Wirst du etwa verhaftet?«, fragte Nita gut gelaunt, als sie sich zu ihnen gesellte. »Passen Sie auf, dass sie Ihnen nicht wieder entwischt, Officer. Die gute Sal ist nämlich ein aalglattes Geschöpf.«
    »Ich gebe dir gleich aalglatt«, antwortete Sal. »Sie haben nach den Dukes gefragt. Von dir aus gesehen das übernächste Haus.«
    »Sie sind vor ein paar Tagen weggefahren. Haben jede Menge Koffer in ihren Wagen gepackt. Wenn Sie mich fragen, war die Frau darüber nicht besonders glücklich. Sie hat nämlich geweint. Das muss … lassen Sie mich überlegen … Mittwoch, ja, Mittwoch früh gewesen sein. Ich war gerade vor der Tür, um meine Blumen zu gießen, als sie losgefahren sind.«
    »Hat irgendjemand sie vor ihrer Abreise besucht?«
    »Sie«, stellte Nita feixend fest. »Am Morgen vorher. Wie ich hinterher im Fernsehen gesehen habe, haben Sie den Kommandanten ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    »Nita!«
    »Oh, reg dich ab, Sal«, winkte Nita ab. »Ich konnte diesen Mann nicht ausstehen, und ich habe keine Angst, das laut zu sagen.«
    Mit freundlicher Plauderstimme fuhr sie fort: »Ich hatte einen alten Cockerspaniel, Frankie. Ist letztes Jahr gestorben. Ein paar Monate vorher habe ich wie immer einen meiner beiden täglichen Spaziergänge mit ihm gemacht. Vor dem Haus der Dukes bin ich ein paar Minuten zufällig stehen geblieben, um mich mit einer Nachbarin zu unterhalten, die ebenfalls gerade spazieren ging. Und, tja, der alte Frankie hat sein Geschäft am Rand ihres Grundstücks erledigt, als ich gerade mal nicht aufgepasst habe.«
    Sie stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Der gute alte Frankie. Natürlich hätte ich sein Häufchen entsorgt. Schließlich habe ich sechzehn Jahre lang dafür gesorgt. Aber der Kommandant zischt zur Tür raus, fängt an zu toben und droht sogar mit einer Anzeige.
    Regt sich derart auf, dass man hätte meinen können, er hätte in seinem ganzen Leben nie einen kleinen Hundehaufen gesehen. Aber ich habe es ihm zurückgegeben. So springt niemand mit mir um.«
    Sie schnaubte hörbar, offensichtlich nach wie vor empört. »Dann hat

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