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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Wasserspender stehen. »McNab, ich wollte Ihren Bericht bereits vor zehn Minuten haben.
    Halloway, falls Sie noch genügend Zeit haben, um sie hier vor dem Wasserspender zu vertrödeln, finde ich bestimmt noch eine andere Beschäftigung für Sie. Schwingen Sie Ihren Hintern gefälligst auf der Stelle zurück auf Ihren Schreibtischstuhl.«
    »Reg dich ab«, murmelte Halloway und stapfte mit dröhnendem Schädel zurück an seinen Platz.

4
    M it Peabody im Schlepptau fuhr Eve zu einem weiteren Gespräch mit Suzanne Cohen ins Krankenhaus. Die Frau war in Tränen aufgelöst, denn sie hatte über Nacht entdeckt, dass das, was sie für Ralph empfunden hatte, mit dessen Tod enorm gewachsen war.
    Sonst hatte sie nichts Bedeutsames zu sagen. Ihre Version des Treffens auf der Treppe und ihre Einschätzung von Louis K. stimmten größtenteils mit dem, was Reenie Eve berichtet hatte, überein.
    Abgesehen von seiner Musik war er ein eher ruhiger Mensch gewesen und hatte zurückgezogen gelebt.
    »Ist es so nicht regelmäßig?«, meinte Eve. »Jedes Mal, wenn jemand durchdreht, berichten die Leute, er habe bis dahin ruhig und zurückgezogen gelebt. Wenigstens einmal würde ich gerne hören, dass er schon immer total verrückt gewesen ist und lebende Giftschlangen gefressen hat.«
    »Letztes Jahr hatten wir doch diesen Typen, der den Tauben die Köpfe abgebissen hat, bevor er vom Dach seines Apartmenthauses gesprungen ist.«
    »Ja, nur dass dabei außer ihm niemand dran glauben musste, weshalb der Fall nicht bei uns gelandet ist. Es hat also keinen Zweck, wenn Sie versuchen, mich damit aufzuheitern, dass es diesen Taubenfresser gab.« Damit zog Eve ihr klingelndes Handy aus der Tasche und klappte es verdrossen auf. »Dallas.«
    »Ich dachte, Sie wollen wissen, was es Neues gibt«, fing Morris an. »Zwar bin ich mit den Tests noch nicht ganz durch, und die Ergebnisse sind irgendwie nicht stimmig …«
    »Junge, das heitert mich natürlich sehr auf.«
    »Immer mit der Ruhe, Dallas, immer mit der Ruhe.« Er strahlte so wie Menschen strahlten, wenn sie behaupteten, sie hätten den Heiland entdeckt.
    »Was wir hier haben, ist es wert, dass man es in sämtlichen medizinischen Fachzeitschriften dieses Landes publiziert. Das Hirn von diesem Typen ist wirklich faszinierend. Als hätte irgendjemand es von innen attackiert. Nur dass es weder einen Tumor noch eine fremde Masse noch Anzeichen für irgendeine Krankheit gibt.«
    »Aber trotzdem ist sein Hirn beschädigt.«
    »Das ist noch harmlos ausgedrückt. Sieht aus, als hätte jemand mikroskopisch kleine Bomben in seinem Kopf gezündet. Biff, bam, boom. Wissen Sie noch, als ich gesagt habe, es wäre wie bei einem zu stark aufgeblasenen Ballon?«
    »Ja.«
    »Stellen Sie sich vor, dass sich dieser Ballon in einem geschlossenen Raum befindet, in diesem Fall in einem Schädel. Der Ballon wird immer größer, schwillt immer weiter an.
    Der Raum, in dem er sich befindet, jedoch bleibt immer gleich. Er dehnt sich also zunehmend weiter aus, kann aber nirgends hin. Also verstärkt sich der Druck auf die Außenwände. Die Kapillargefäße platzen. Ping, ping, ping. Die Nase und die Ohren fangen an zu bluten, und am Ende … Plop!«
    »Ein wirklich hübsches Bild.«
    »Sicher hat der arme Kerl unglaubliche Kopfschmerzen gehabt. Einen regelrechten Vesuv an Kopfschmerzen. Ich habe Gewebe für weitere Analysen ins Labor geschickt und ziehe einen Neurologen zu den Untersuchungen hinzu.«
    »Könnte durch diesen Schaden seine plötzliche Gewalttätigkeit ausgelöst worden sein?«
    »Das kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber es wäre durchaus möglich, dass er bereits von den Schmerzen regelrecht verrückt geworden ist. Schmerzen sind das natürliche Warnsystem des Körpers. Wenn die Schmerzen jedoch stark genug sind, können sie einen in den Wahnsinn treiben. Außerdem kann ein Fremdkörper im Hirn, wie zum Beispiel ein Tumor, zu Verhaltensänderungen führen. Und es steht außer Frage, dass irgendetwas Fremdes in diesen Schädel eingedrungen ist.«
    »Und auf welchem Weg?«
    »Sieht nach einer Art neurologischem Virus aus. Aber ihn herauszufiltern, wird ein wenig dauern.«
    »Okay, melden Sie sich wieder bei mir, sobald es etwas Neues gibt.« Damit legte sie auf.
    »Sieht aus, als hätten wir es weniger mit einem Verbrechen als mit einem medizinischen Problem zu tun. Ein Mensch, der unter einer bisher unbekannten neurologischen Krankheit gelitten hat, hat einen Nachbarn angegriffen und getötet,

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