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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bringt mich um. Ich bin krank. Er hat mich krank gemacht.«
    »Wir können einen Arzt zu Ihnen schicken. Erlauben Sie es, dass ein Arzt zu Ihnen kommt? Sie sehen nicht gut aus, Halloway. Lassen Sie mich Hilfe schicken, ja?«
    »Ach, lasst mich gefälligst alle in Ruhe.« Als eine dicke Träne aus seinem Auge kullerte, war sie mit Blut vermischt. »Lasst mich einfach in Ruhe. Ich muss nachdenken!«
    Damit brach er abermals die Übertragung ab.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Whitney hinter ihr.
    »Er ist krank. Er zeigt die gleichen Symptome wie gestern Abend Cogburn. Auch wenn ich es nicht erklären kann, Commander, ist er im Begriff zu sterben, und wenn wir nichts unternehmen, nimmt er Feeney vielleicht mit. Wir müssen ihn dort rausholen und ihn medizinisch versorgen.«
    »Lieutenant. Ah, Commander.« Ein anderer Detective rannte den Gang herauf. »Wir haben Ihre Kamera.« Er zwang sich zu einem schwachen Lächeln. »Und sie hat sogar Ohren.«
    Zusammen mit Whitney beugte sich Eve über einen Monitor. Jetzt konnte sie das gesamte Büro von Feeney sehen - wie sie bereits vermutet hatte, waren die Jalousien fest geschlossen, sodass es für die Scharfschützen von außen kein Ziel gab. An die Armlehnen gefesselt hockte Feeney auf seinem Schreibtischstuhl.
    Halloway tigerte hinter ihm auf und ab. Sein junges, sonst so freundliches Gesicht war wutverzerrt, und das überall verschmierte Blut sah wie eine Kriegsbemalung aus. Er riss mit einer Hand an seinen Haaren und schwenkte mit der anderen seinen Stunner durch die Luft.
    »Ich bin derjenige, der weiß, was hier drinnen abläuft.« Zornig trat er gegen Feeneys Stuhl. »Ich habe das Kommando. Du bist alt und dumm, und ich kotz auf deine dämlichen Befehle.«
    Feeney antwortete völlig ruhig. »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie so empfinden. Was kann ich tun, um das an Ihnen begangene Unrecht wiedergutzumachen?«
    »Du willst es wiedergutmachen? Du willst es wiedergutmachen?« Erneut rammte er den Lauf seiner Waffe unter Feeneys Kiefer, und am liebsten wäre Eve schnurstracks in das Büro gestürzt und hätte ihm einen Kinnhaken verpasst. »Dann werden wir schön brav ein Memorandum schreiben, Ry.«
    »Okay, okay.« Sie atmete hörbar auf. »Lenk ihn weiter ab.«
    »Sir. Der Verhandlungsführer.«
    »Klären Sie ihn über die Sachlage auf, Dallas«, wies Whitney sie an. »Dann gehen wir gemeinsam die Alternativen durch.«
    Sie erklärte dem Verhandlungsführer die Situation, brachte ihm ein Link und entdeckte, als sie sich umdrehte, dass Roarke auf sie zugelaufen kam. »Was zum Teufel hast du hier zu suchen?«
    »Ich habe die Nachrichten gesehen.« Er sprach nicht von der Panik, die ihn wie ein hungriger Tiger angesprungen hatte, als er vernommen hatte, dass es auf ihrem Revier zu einem Schusswechsel, zu Verletzten und zu einer Geiselnahme gekommen war. Er sah sich rasch um und hatte die Situation innerhalb von wenigen Sekunden eingeschätzt.
    Seine Frau war unverletzt. Und Feeney war verschwunden.
    »Feeney?«
    »Er ist die Geisel. Ich habe keine Zeit für dich.«
    Bevor sie ihn jedoch stehen ließ, legte er eine Hand auf ihren Arm. »Wie kann ich euch helfen?«
    Sie verlor keine unnötige Zeit mit der Frage, wie er überhaupt hier hereingekommen war. Schließlich war er ein Mann, der überall hinkam, wohin er kommen wollte.
    Ebenso wenig fragte sie, wie er ihr helfen wollte, während das Büro vor Polizisten überquoll, deren Job der Umgang mit derartigen Krisen war.
    Im Bewältigen von Krisen war kein Mensch besser als er.
    »McNab wurde getroffen.«
    »Himmel.« Er drehte sich um und bemerkte Peabody, die neben den Sanitätern auf dem Boden saß.
    »Ich habe keine Ahnung, was für Verletzungen er hat. Aber ich würde mich deutlich besser fühlen, wenn ich endlich wüsste, wie es um ihn steht.«
    »Schon erledigt.« Jetzt empfand er Wut, die Art von kalter Wut, die weitaus schlimmer war als heißer Zorn. »Lieutenant, falls es ihm um Geld geht, stehen euch unbegrenzte Summen zur Verfügung.«
    »Danke, aber darum geht es nicht. Bitte geh und steh Peabody zur Seite. Ich muss mich darauf konzentrieren, Feeney lebend dort rauszuholen. Warte. Roarke.« Sie fuhr sich durch die Haare. »Finde Halloways Arbeitsplatz. Dort muss ein Computer stehen. Fahr ihn bitte sofort runter. Rühr ihn bloß nicht an, und geh nicht näher dran als nötig. Fahr ihn einfach runter, ja?«
    In Feeneys Büro schrie Halloway ins Link. Rostige Messer bohrten sich in sein Gehirn.
    Er spürte, wie

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