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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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das Blut aus unzähligen Löchern trat. »Ihr wollt mit mir reden? Dann schaltet endlich die verdammte Temperatur in diesem Backofen herunter. Wenn ihr weiter versucht mich hier zu grillen, blase ich diesem nutzlosen alten Elektronik-Furz die Lichter aus. Ich rede nicht mir dir, du Arschloch. Schick Dallas wieder an den Apparat.
    Schick mir wieder dieses gottverdammte, verlogene Miststück. Du hast zehn Sekunden Zeit!«
    Sie beugte sich hastig vor das Link. »Ich bin hier, Halloway.«
    »Hatte ich dir nicht befohlen, die Temperatur hier drin zu senken? Hatte ich dir nicht einen direkten Befehl erteilt?«
    »Ja, Sir. Und ich habe diesen Befehl befolgt.«
    »Lüg mich ja nicht an, sonst kommen als Erstes mal seine Flossen dran.« Halloway drückte den Lauf des Stunners schmerzhaft auf den Rücken von Feeneys rechter Hand.
    »Wenn ich einmal abdrücke, kann er mit dieser Hand nicht einmal mehr zucken.«
    »Ich werde den Thermostat noch weiter runterdrehen lassen. Halloway, bitte hören Sie mir zu. Sehen Sie sich Feeney an. Er klappert bereits mit den Zähnen. Sie können die Temperatur selber überprüfen. In dem Raum sind höchstens noch fünf Grad.«
    »Das ist totaler Schwachsinn, was du da erzählst. Ich schwitze wie ein Schwein.«
    »Weil Sie krank sind. Weil Sie sich einen Virus eingefangen haben, eine Infektion. Sie haben starke Kopfschmerzen, nicht wahr, Halloway? Und Sie haben Nasenbluten. Es liegt an der Infektion, dass Sie sich so fühlen, dass Ihnen alles wehtut. Sie brauchen einen Arzt. Lassen Sie uns Ihnen Hilfe schicken, dann klärt sich sicher alles auf.«
    »Warum kommst du nicht selber rein, du Hure?« Er verzog den Mund. »Wenn du reinkommst, werden wir ja sehen, wie schnell sich alles klärt.«
    »Ich komme gerne rein. Ich kann ein paar Medikamente mitbringen.«
    »Fick dich.«
    »Ich würde unbewaffnet kommen. Dann hätten Sie zwei Geiseln statt nur einer. Sie hätten weiter alles unter Kontrolle. Sie blieben der Boss. Sie wissen, dass ich mit Feeney befreundet bin. Ich würde niemals etwas tun, was ihn in Gefahr bringt. Ich kann Ihnen etwas gegen Ihre Kopfschmerzen mitbringen und alles, was Sie sonst noch haben wollen.«
    »Fick dich«, sagte er noch einmal und brach abermals die Übertragung ab.
    »Ihm noch eine Geisel in die Hand zu geben, wäre in dieser Lage grundverkehrt.« Der Verhandlungsführer drängte Eve vom Link zurück. »Wir brauchen niemanden, der sich sinnlos opfert, wir brauchen keinen falschen Heldenmut.«
    »Normalerweise würde ich das genauso einschätzen, aber der Mann da drinnen ist nicht mehr normal. Erstens ist er selbst ein Cop und kennt sich deshalb mit unserem normalen Vorgehen aus. Und zweitens leidet er unter einer Art Fehlfunktion des Hirns, die sein Verhalten, seine Urteilskraft und sein Vorgehen beeinflusst.«
    »Ich führe hier die Verhandlungen.«
    »Verdammt, das hier ist kein Wettpinkeln. Ich habe nicht das mindeste Interesse, Ihren Job zu machen. Alles, was ich will, ist, dass diese beiden Polizisten die Sache möglichst unbeschadet überstehen. Tut mir leid, ich habe keine Zeit, Ihnen das alles ausführlich zu erklären. Halloways körperlicher und geistiger Zustand verschlechtert sich mit jeder Sekunde. Ich habe keine Ahnung, wie lange uns noch bleibt, bevor er völlig den Verstand verliert. Aber wenn es dazu kommt, bringt er nicht nur sich selbst, sondern unter Garantie auch Feeney um.«
    »Die Scharfschützen haben bereits Position bezogen. Sie können ihn auf dem Bildschirm lokalisieren, sodass ein Schuss genügt.«
    »Ein Schuss und er ist tot. Genauso war es bei Cogburn. Aber trotz allem, was passiert ist, Commander, bleibt Halloway unser Kollege. Und das, was er getan hat und was er jetzt noch tut, hat er nicht unter Kontrolle. Ich würde deshalb gern versuchen, ihn lebend zu erwischen.«
    »Wenn Sie in das Büro gehen«, mischte sich erneut der Verhandlungsführer ein, »werden drei Polizisten sterben.«
    »Oder überleben. Ich könnte ihn betäuben. Er hat sehr starke Schmerzen. Wenn ich Medikamente bei mir habe, wird er sie auch wollen. Commander, Feeney hat mich ausgebildet, er hat mich erzogen. Ich muss deshalb dort rein.«
    Whitney musterte sie bewegungslos. »Reden Sie mit ihm. Aber machen Sie schnell.«
    Sie verlor ein paar kostbare Minuten, bevor sie endlich den richtigen Ton im Umgang mit dem Kranken fand. Er brauchte es, dass sie vor ihm zu Kreuze kroch. Dass sie nicht nur anerkannte, dass er das Sagen hatte, sondern dass sie sich ihm völlig

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