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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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unterwarf.
    »Er könnte in dem Moment, in dem du durch die Tür trittst, auf dich schießen«, gab Roarke ihr leise zu bedenken, während sie darauf wartete, dass die Sanitäter die Medikamente und die Spritzen für sie präparierten.
    »Möglich.«
    »Aber trotzdem gehst du ohne schusssichere Weste und ohne eigene Waffe zu ihm rein.«
    »So war es abgemacht. Ich weiß schon, was ich tue.«
    »Du weißt, was du tun musst. Das ist ein subtiler, aber gefährlicher Unterschied. Eve.«
    Er legte eine Hand auf ihren Arm. Er brauchte alle Selbstbeherrschung, um sie nicht schleunigst mit sich aus dem Raum zu zerren. Fort von diesem Ort. »Ich weiß, wie wichtig er dir ist. Aber bitte, denk auch daran, wie wichtig du mir bist.«
    »Das werde ich ganz sicher nicht vergessen.«
    »McNabs Zustand ist ernst. Er hat einen ziemlich harten Treffer aus nächster Nähe abbekommen. Die Sanitäter konnten nichts Genaues sagen, aber bevor sie ihn mitgenommen haben, kam er für ein paar Sekunden zu sich. Was ein gutes Zeichen ist.«
    »Okay.« Sie konnte jetzt nicht an ihn denken, konnte sich keine Sorgen machen um Feeneys zweiten Mann.
    »Halloway hat noch drei weitere Kollegen leicht verletzt, bevor er sich, Feeney als Schutzschild vor sich, in das Büro zurückgezogen hat. Ich würde wirklich gerne wissen, wie ein einzelner Mann es anstellt, vier Kollegen abzuknallen, ohne dass er selber auch nur einen Treffer abkriegt.«
    »Meine Güte, Roarke, das hier ist die Abteilung für elektronische Ermittlungen. Die Hälfte der Kollegen, die hier arbeiten, sind anerkannte Sesselfurzer oder Freaks. Statt einer Waffe würden sie wahrscheinlich höchstens einmal einen elektronischen Kalender ziehen.«
    »Lieutenant.« Einer der Sanitäter trat mit einer durchsichtigen Tüte voller Medikamente auf sie zu. »Ich habe alles so vorbereitet, wie Sie es haben wollten. In der Spritze mit dem kleinen roten Punkt ist das Beruhigungsmittel. Haut einen erwachsenen Mann innerhalb von weniger als fünf Sekunden um. In der zweiten Spritze ist nur ein leichtes Schmerzmittel, genau wie in den Pillen, außer in der mit dem kleinen gelben Streifen. Auch dort ist ein Beruhigungsmittel drin. Wenn Sie ihn dazu kriegen, dass er entweder die Spritze oder die Pille nimmt, bleiben ihm höchstens noch ein paar Sekunden Zeit.«
    »Okay, verstanden. Bin in ein paar Minuten wieder da«, sagte sie zu Roarke.
    »Das will ich für dich hoffen.« Und da es ihn derzeit nicht im Geringsten interessierte, wie sehr ihr an einem nüchternen Ruf gelegen war, zog er sie eng an seine Brust und küsste sie mitten auf den Mund.
    »Meine Güte. Hör sofort damit auf.« Trotzdem hatte diese Geste sie angenehm gewärmt, und erfüllt von neuer Energie trat sie vor das Link und rief abermals den Geiselnehmer an. »Ich habe die Medikamente, Sir.« Sie hielt die Tüte deutlich sichtbar über ihren Kopf. »Schmerzmittel, und zwar sowohl in Tabletten- als auch in Spritzenform. Der Sanitäter hat gesagt, dass die Spritze nicht nur gegen die Infektion hilft, sondern auch den Kopfschmerz innerhalb kürzester Zeit behebt.«
    Jetzt hielt sie beide Arme hoch und drehte sich langsam einmal um sich selbst. »Ich bin unbewaffnet. Ich weiß, Sie sind der Boss. Ich will Ihnen nur das geben, was Sie brauchen, um diese Situation zu Ihrer Zufriedenheit zu klären.«
    »Verdammtes Weib.« Wieder wischte er sich das Blut, das erneut aus seiner Nase strömte, mit dem Handrücken ab. Er wippte auf den Fersen, als könne er den Schmerz dadurch betäuben, und riss ein ums andere Mal an seinem sandfarbenen Haar. Sein quietschgrüner Overall war schweiß- und blutgetränkt.
    »Also gut, komm rein.« Er verzog den Mund zu einem grauenhaften Grinsen und drückte seine Waffe wieder unter Feeneys Kinn. »Ich werde dir zeigen, was ich brauche, um die Situation zu meiner Zufriedenheit zu klären. Lass die Leitung offen.«
    Er machte eine Pause, atmete hörbar zischend aus und presste den Ballen seiner freien Hand gegen sein linkes Auge. »Lass die Linkleitung offen, damit ich dich auf deinem Weg hierher beobachten kann. Falls irgendwer versucht, dir eine Waffe zuzustecken, ist der Alte hier ein toter Mann. Halt die Hände weiter so, dass ich sie sehen kann.«
    Wieder bohrte er sich seinen Handballen ins Auge, und während er versuchte, sich auf den Bildschirm zu konzentrieren, rollte sein anderes Auge wild zuckend hin und her.
    »Mein Kopf!«
    »Ich habe die Medikamente, die Ihnen helfen werden«, sagte Eve mit ruhiger

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