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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Stimme und ging weiter langsam auf die Bürotür zu. Links und rechts von ihr, gerade so, dass Halloway sie nicht entdecken konnte, schlichen zwei mit Lasern bewaffnete SEK-Kollegen in voller Kampfmontur. »Sie müssen mir bitte die Tür aufmachen, Sir.«
    »Falls irgendwer versucht, das Büro zu stürmen, blase ich ihm die Lichter aus.«
    »Ich komme alleine. Ich bin nicht bewaffnet. Ich habe nur die Medikamente in der Hand. Sie haben alles unter Kontrolle. Jeder von uns weiß, Sie sind der Boss.«
    »Wurde auch allmählich Zeit!« Er öffnete die Tür und drückte Feeneys Kopf mit dem Waffenlauf zurück.
    Falls Eve die Lage falsch beurteilt hatte, würden sie jetzt alle sterben.
    Sie hob beide Hände über ihren Kopf und schob die Tür dann mit der Spitze ihres Stiefels weiter auf.
    »Ich bin alleine, Captain Halloway«, erklärte sie, trat ein und schob die Tür wieder hinter sich zu.
    Als sie einen kurzen Blick in Feeneys Richtung wagte, las sie Zorn und Frustration in seinem Gesicht. Und sie sah dort, wo Halloway ständig seine Waffe unter Feeneys Kinn gestoßen hatte, einen inzwischen riesengroßen dunkelblauen Fleck.
    »Stell die Tüte auf den Tisch.« Als sie tat wie ihr geheißen, leckte sich Halloway die trockenen, aufgesprungenen Lippen.
    »Und jetzt mach einen Schritt zurück und heb schön brav wieder die Hände über deinen Kopf.«
    »Zu Befehl, Sir.«
    »Warum hast du zwei Spritzen mitgebracht?«
    »Sir, der Sanitäter meinte, Sie bräuchten vielleicht die doppelte Dosis, damit das Mittel richtig wirkt.«
    »Komm langsam um den Tisch herum.«
    Sie hörte, wie er leise jaulte, ähnlich einem Tier, das fürchterliche Schmerzen litt.
    Er war bestimmt noch keine dreißig, ging es ihr durch den Kopf. Und erst vor ein paar Stunden hatte Feeney ihn gerüffelt, weil er, statt seiner Arbeit nachzugehen, in den Kampf gegen virtuelle Aliens vertieft gewesen war.
    Langsam tropfte Blut aus seiner Nase. Der linke Ärmel seines Overalls war vom vielen Wischen bereits dunkelrot. Sie roch seinen Schweiß, sein Blut, den in ihm tobenden Zorn.
    »Wie oft musstest du dich von diesem alten Bastard vögeln lassen, bis du endlich Lieutenant warst?«
    »Captain Feeney und ich sind nie miteinander intim gewesen, Sir.«
    »Verlogenes Miststück.« Er holte aus und versetzte ihr einen unerwartet harten Schlag.
    Sie verlor das Gleichgewicht und fiel rückwärts auf einen Stuhl. »Wie oft?«
    »So oft es eben sein musste. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen.«
    Er nickte eifrig. »So laufen die Dinge halt. Erst muss man sich ficken lassen, damit man irgendwann mal jemand anderen anpissen kann.«
    »Alle hier wissen, dass Sie Ihren Rang und Ihre Position einzig aufgrund Ihrer Leistungen erhalten haben.«
    »Da hast du Recht. Da hast du verdammt noch mal Recht.« Er zog eine blaue Pille aus der Tüte. »Woher soll ich wissen, dass die Dinger nicht vergiftet sind? Hier.« Er steckte die Pille Feeney in den Mund. »Schluck das! Schluck es, wenn ich sie nicht erschießen soll.« Er schwenkte seine Waffe in Richtung von Eve.
    Sie saß nahe am Schreibtisch Feeneys, doch nicht nah genug, um zu erkennen, ob die ihm verabreichte Tablette mit einem kleinen gelben Strich versehen war. Während Feeney schluckte, zählte sie die Sekunden, um zu wissen, ob das Spiel womöglich bereits verloren war.
    Doch sein Blick blieb völlig klar. »Halloway.« Genau wie seine Stimme. »Wir alle sind an einer Lösung interessiert. Sie müssen uns also sagen, was Sie wollen, damit keinem von uns etwas passiert.«
    »Halt die Klappe.« Er drückte Feeney seine Waffe gewaltsam ins Gesicht. Zog die nächste Pille aus der Tüte, steckte sie sich in den Mund und kaute argwöhnisch darauf herum.
    »Vielleicht ist ja in den Spritzen Gift. Hol eine raus, los, hol eine raus.« Er warf sich eine zweite Pille ein. »Wir machen einen kleinen Test.«
    »Zu Befehl, Sir.« Als sie in die Tüte griff, gab sie sich extra ungeschickt. »Tut mir leid.
    Ich bin etwas nervös.« Und zog die Spritze mit dem leichten Schmerzmittel heraus. »Soll ich sie Ihnen geben, Sir, oder machen Sie das lieber selbst?«
    »Mach du das. Nein, bleib sitzen«, meinte er, als sie aufstehen wollte. »Spritz dir das Zeug. Wenn du das überlebst, hast du vielleicht noch eine kleine Chance.«
    Sie drehte die Spritze in Richtung ihres Arms, setzte sie auf einen Muskel, drückte ab und sah ihm dabei unverwandt ins Gesicht.
    »Ich habe Ihren Befehl befolgt, Sir. Tut mir leid, dass Sie Schmerzen

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