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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Bewusstsein. Wie die Ärzte sagen, ist sein Zustand zwar noch ernst, aber nicht mehr kritisch.«
    »Danke, Sir.«
    Als sie die Abteilung für elektronische Ermittlungen verließ, lehnte draußen im Flur ihr Gatte an der Wand und gab irgendetwas in seinen Handcomputer ein.
    Nie im Leben hatte sie jemanden getroffen, der weniger aussah wie ein Cop oder ein Opfer, dachte sie. Wenn er überhaupt irgendeiner Gruppe angehörte, dann der gefährlichen dritten Sorte. Nämlich der, die man auf Polizeirevieren traf.
    Er hob den Kopf und streckte ihr eine Hand entgegen.
    »Du hast alles getan, was du tun konntest.«
    »Ja.« Das war ihr bewusst. »Aber trotzdem ist er tot. Er wurde mit einer Waffe, also dem Computer, umgebracht, die er von mir bekommen hat. Ich hatte keine Ahnung. Ich konnte es nicht wissen. Aber ich habe sie reingeschleppt. Obwohl ich nach wie vor nicht weiß, wie so was überhaupt möglich gewesen ist.«
    Sie ließ die Schultern kreisen. »Zumindest ist McNab wieder bei Bewusstsein, und die Ärzte sagen, dass sich sein Zustand leicht gebessert hat. Vielleicht fahre ich also auf dem Weg nach Hause noch kurz bei ihm vorbei.«
    »Um ihn zu vernehmen?«
    »Erst drücke ich ihm ein paar bescheuerte Blumen in die Hand.«
    Roarke fing an zu lachen und wollte ihre Hand an seine Lippen heben, doch sie riss fauchend ihren Arm zurück.
    »Liebling, ich verstehe wirklich nicht, weshalb es dir so peinlich ist, in der Öffentlichkeit ein Minimum an Zärtlichkeit zu zeigen.«
    »Die Öffentlichkeit ist eine Sache, aber ein Polizeirevier ist etwas völlig anderes.«
    »Als ob ich das nicht wüsste«, murmelte er, während er mit ihr hinunter in die Garage fuhr.
    »Ich komme mit ins Krankenhaus. Einer von uns sollte dafür sorgen, dass Peabody etwas zu essen kriegt oder eine Schulter hat, an der sie sich ausweinen kann.«
    »Das überlasse ich gerne dir.« Eve schwang sich auf den Fahrersitz. »Du bist in diesen Dingen effektiv begabter.«
    Er musste sie einfach berühren, und so strich er ihr sanft über das Haar. »Bisher hat sie sich wirklich gut gehalten.«
    »Ja.«
    »Es ist nicht leicht, wenn jemand, den man liebt, verletzt wird oder in Gefahr ist, verletzt zu werden.«
    Sie schielte ihn von der Seite an. »Wenn die Leute eine unproblematische, geregelte Beziehung wollen, suchen sie sich besser einen Partner, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, und nicht gerade einen Cop.«
    »Wem sagst du das? Aber ich hatte gerade gedacht, wie schwer es für dich gewesen sein muss, fast eine Stunde lang mit ansehen zu müssen, wie Feeney vom Tode bedroht gewesen ist.«
    »Er hat sich gut gehalten. Er weiß, wie er -« Unvermittelt schnürte es ihr nachträglich regelrecht die Kehle zu. »Okay.« An der Ausfahrt der Garage hielt sie an und ließ den Kopf aufs Lenkrad sinken. »Okay. Ich hatte eine Heidenangst. Himmel, Halloway wusste ganz genau, wohin er die verdammte Waffe halten musste. Er hat sie genau an die richtige Stelle gedrückt. Ein Schuss und Feeney wäre tot gewesen. Im Bruchteil einer Sekunde wäre es vorbei gewesen, ohne dass ich die Möglichkeit gehabt hätte, irgendwas zu tun.«
    »Ich weiß.« Roarke schaltete auf Automatik, gab die Adresse des Krankenhauses ein, beugte sich zu Eve hinüber und legte, während sich das Fahrzeug in den dichten Verkehrsstrom fädelte, eine Hand in ihr Genick. »Ich weiß, Baby.«
    »Er hat es ebenfalls gewusst. Wir haben uns angesehen und beide ganz genau gewusst, wie schnell es vorbei sein könnte. Ohne dass ich hätte etwas sagen oder tun können. Verdammt.«
    Sie legte ihren Kopf gegen die Lehne und schloss gequält die Augen. »Ich habe ihm dringend klargemacht, dass es wichtig war, den Computer noch heute zu untersuchen. Ich weiß, ich weiß, das, was passiert ist und was hätte passieren können, war nicht meine Schuld. Aber trotzdem kann ich es nicht lapidar abtun. Sein Hals schillert in allen Farben.
    Er hat dort, wo Halloway den Stunner unter sein Kinn gedrückt hat, einen riesengroßen blauen Fleck. Wie oft ist sein Leben in der Zeit an ihm vorbeigezogen? Der Gedanke, dass er vielleicht seine Frau, seine Kinder, seine Enkel nie mehr sehen wird …«
    »Wenn man zur Polizei geht, ist man sich der Risiken, die mit dem Job verbunden sind, bewusst. Zumindest wird mir das regelmäßig von jemandem erzählt.«
    Sie schlug die Augen wieder auf und sah ihn freudlos an. »Muss toll sein, diesem Jemand endlich vor Augen führen zu können, was für ein selbstgerechter Schlaumeier

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