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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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genau suchen musste.
    »Fliegen Sie zur Straße 550, zwischen Durango und Montrose.«
    George zog eine Karte heraus und ermittelte den Kurs. »Das ist ein ziemlich großer Sektor.«
    »Meine Freunde sind ja auch noch nicht frei.«
    Georges Augenbrauen schoben sich zusammen, als er auf seine Uhr blickte. Es waren bereits zehn Minuten vergangen, seit er in den Hubschrauber gestiegen war und seine Verfolger sich auf den Weg gemacht hatten. Je nachdem, wie weit nördlich das Versteck lag, würde er mindestens eine Viertelstunde brauchen. Wenn er landete, die Datenspeicher holte und dann wieder abflog, nachdem er sich um die Frau gekümmert hatte, hätte er auf jeden Fall einige Minuten Vorsprung vor Hawk und seinen Leuten. Je mehr Zeit er damit vergeudete, darauf zu warten, von der Hexe den genauen Ort genannt zu bekommen, desto näher würden seine Verfolger rücken. Und er hatte vor, heute noch nach Mexiko zu fliegen, um von dort aus seine Spur zu verwischen und für immer zu verschwinden.
    Ärger stieg in ihm auf. Eigentlich hatte er vorgehabt, ganz ruhig und unauffällig seinen Besitz einzupacken und sich mit Stil abzusetzen, doch durch diese Idioten von der Spedition war das nicht mehr möglich. Dann waren Tease und diese irritierende Frau gekommen und hatten seine sorgfältig aufgebaute Planung wie ein Kartenhaus zusammenstürzen lassen. Dafür würden sie bezahlen. Aber alles der Reihe nach, erst musste er die Datenspeicher wieder in seinen Besitz bringen.
    George schwenkte den Hubschrauber in die angegebene Richtung. Er würde ihre Freunde absetzen, aber nicht so, wie sie das vielleicht dachte. Sie würden keine Gelegenheit erhalten, ihm in die Quere zu kommen. Als er einen tiefen Talkessel sah, der ringsherum von hohen, schneebedeckten Bergen umgeben war, konnte er nur mit Mühe ein zufriedenes Lächeln unterdrücken. Die Gegend war ideal für das, was er vorhatte. Weit und breit keine Ansiedlung, niemand, der ihnen helfen würde. Der Hubschrauber sank herab und glitt nur wenige Meter über den flacheren Gebirgsausläufern dahin. Ein weiterer Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er keine weitere Minute zu verlieren hatte.
    »Gehen Sie nach hinten und bereiten Sie Ihre Freunde vor.«
    »Worauf?«
    »Auf ihren Ausstieg.«
    »Hier?«
    George konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er ihr Entsetzen sah. »Sie wollten doch, dass ich sie freilasse.«
    »Ja, aber …« Ein scharfer Blick aus seinen kalten blauen Augen ließ sie verstummen.
    »Sie können wählen: Entweder bleiben sie hier oder wir nehmen sie mit. Dann werden Sie aber dafür verantwortlich sein, was mit ihnen geschieht.«
    Wortlos löste Lissa ihren Gurt, setzte den Kopfhörer ab und stieg zwischen den Sitzen hindurch nach hinten. Nach der Helligkeit im Cockpit mussten sich ihre Augen erst an die Dunkelheit im Laderaum gewöhnen. Lissa kniete sich auf den rauen Metallboden und tastete sich langsam mit den Händen vor, bis sie einen Arm berührte. Daran entlang glitt sie nach oben, bis sie Erins Gesicht fand. Mit zitternden Fingern löste sie vorsichtig das Klebeband auf ihrem Mund.
    »Autsch! Verdammt, das tut weh!«
    Über dem Dröhnen der Maschine war Erins Beschwerde kaum zu verstehen. Lissa beugte sich dicht über sie, damit sie direkt in ihr Ohr sprechen konnte. »Ihr werdet gleich freigelassen. Leider nicht in einer bewohnten Gegend, aber ich werde so schnell zurückkommen, wie ich kann. Okay?«
    »Nein, das ist nicht in Ordnung. Was geschieht dann mit dir? Was war das überhaupt für ein Typ, der uns überfallen hat?«
    »Erklärungen müssen bis nachher warten.«
    Lissa fühlte sich ihren Weg zu Gladstone und zog auch ihm das Klebeband ab.
    »Wo ist Tease?«
    »Leider nicht hier. Wir müssen ohne ihn auskommen. Schafft ihr es, wenn ihr hier abgesetzt werdet?«
    »Natürlich. Aber wäre es nicht besser, wenn wir zusammenbleiben würden? Vielleicht ergibt sich irgendwann eine Gelegenheit …«
    »Bei der ihr ihn als Rollmöpse überwältigen könnt? Wohl kaum.«
    »Genug geredet da hinten, macht euch bereit!«
    Lissa nahm sich eilig ihren Kopfhörer und sprach ins Mikrofon. »Könnte ich ein Messer haben, um die Fesseln aufzuschneiden?«
    George blickte sie beinahe fasziniert an. »Das ist nicht Ihr Ernst, oder? Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich so dumm wäre, Ihnen eine Waffe in die Hand zu geben.«
    »Aber die beiden können sich doch überhaupt nicht rühren, wenn sie so verschnürt sind!«
    »Das ist ihr Problem, nicht

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