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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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noch lebten. Wahrscheinlich wäre es ihm sogar recht, wenn sie hier starben. Erin sah sich um. Noch nicht einmal Brennholz gab es, um ein ordentliches Feuer zu entfachen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie gefesselt sowieso keins machen konnten. Aber vorher müsste Ross erst einmal aufwachen.
    Erin legte ihre Lippen an seine Halsschlagader und atmete erleichtert auf, als sie seinen kräftigen Puls spürte. Als Nächstes prüfte sie seine Atmung. Ihr Mund schwebte dicht über seinem. Deutlich konnte sie den Hauch auf ihren Lippen fühlen. Warum rührte er sich nicht? Hatte er sich bei dem Sturz am Kopf verletzt? Vielleicht war er gegen die Metallstreben der Kufen gestoßen oder auf einen Stein geprallt. Oder seine Verletzung vom Kampf im Motelzimmer war doch schwerer als vermutet. Am besten blieb sie still liegen, bis er zu sich kam, sie wollte eine mögliche Verletzung nicht verschlimmern, indem sie sich und damit auch ihn bewegte.
    Sanft strich sie mit ihren Lippen über seine. Sofort kehrte die Erinnerung an den kurzen Moment zurück, als Ross sie vor dem Motel mit einem Kuss zum Schweigen gebracht hatte. So viel war seit heute Morgen geschehen … Ihr schlechtes Gewissen drohte sie zu übermannen. Nur ihretwegen war Ross hier. Wenn sie ihn nicht angerufen und um Hilfe gebeten hätte, wäre er sicher in seinem Haus in Lubbock. Trotzdem war sie froh, dass er bei ihr war. Wenn er doch nur aufwachen würde!
    Wie als Antwort bewegte sich sein Mund unter ihrem. Seine Lippen passten sich ihren an, seine Zunge berührte sie zaghaft. Glücklich, dass er endlich reagierte, versuchte sie, sich zurückzuziehen, doch es gelang ihr nicht. Das Gefühl, Ross endlich wieder zu küssen, war zu schön. Hitze pulsierte durch Erins Körper, ließ sie für einen Moment ihre Umgebung und die Geschehnisse vergessen. Schließlich löste sie sich von ihm. Schwer atmend lag sie auf ihm und versuchte, aus ihrer gefühlsregierten Welt herauszufinden. Stumm blickte sie in seine warmen, blauen Augen. Erst als sie einen unmissverständlichen Druck an ihrem Bauch fühlte, fand sie ihre Sprache wieder.
    »Das war eine Wiederbelebung, Dornröschen, kein Annäherungsversuch.«
    »Du hättest mich täuschen können.« Sein Blick ruhte verlangend auf ihrem Mund.
    Erin konnte ihm nicht böse sein, sie war zu glücklich, dass er anscheinend nicht schwer verletzt war. »Geht es dir gut?«
    Ross verzog den Mund. »Frag mich das noch einmal, wenn ich meine Arme wieder spüre.«
    »Was machen wir jetzt?«
    Mit einigen Verrenkungen gelang es ihm, ihre Umgebung zu betrachten. »Am besten kümmern wir uns erst um die Fesseln und überlegen dann, wie wir am schnellsten hier wegkommen.«
    »Wenn du nicht gerade David Copperfield bist, wüsste ich nicht, wie wir die Seile lösen könnten.«
    Unerklärlicherweise grinste Ross sie an. »Ich bin sogar viel besser.« Er bewegte sich unter ihr. »Drehen wir uns auf die Seite, damit ich meine Hände frei habe.«
    Erin folgte seiner Anweisung, auch wenn sie immer noch nicht wusste, was er genau vorhatte. Seine Brust- und Armmuskeln spannten sich an, rieben sich an ihr. Um den Berührungen zu entgehen, versuchte Erin etwas Distanz zwischen sie zu bringen, aber Ross hielt sie auf.
    »Je weiter du dich entfernst, desto stärker werden die Seile gespannt. Also rück näher.«
    Da die Begründung einleuchtend war, schob Erin sich so dicht an ihn heran, wie es ging. Sie versuchte, die Reaktion ihres Körpers zu ignorieren, aber solange sich Ross bei jeder Bewegung an ihr rieb, war es unmöglich. Um sich abzulenken, sprach sie ihre Befürchtungen aus. »Lissa wird gegen diesen Typen nicht ankommen, wer immer er auch war.«
    »Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass es derjenige war, der die Datenspeicher verkaufen wollte. Oder zumindest ein Komplize.«
    »Haarscharf kombiniert, Sherlock.«
    Ross grinste. »Deshalb bin ich Privatdetektiv.« Er wurde wieder ernst. »Ich würde zu gerne wissen, wo Jack und dieser Hawk geblieben sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Lissa aus freien Stücken allein lassen würden.«
    »Meinst du, sie sind … tot?«
    »Vielleicht. Oder der Verräter ist ihnen entkommen.«
    »Wir müssen so schnell wie möglich zu einem Telefon!«
    Ross sah sie durchdringend an. »Das wird nichts mehr nützen.«
    »Aber …«
    »Erin, wenn er Lissa in seiner Gewalt hat, dann wird er sie dazu zwingen, ihn zu den Datenspeichern zu bringen – wo immer sie auch sein mögen. Mit dem Hubschrauber wird er

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