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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hin. So mussten sie erneut die sandige Zufahrt entlangfahren, nur dass diesmal der Lastwagen vor ihnen so viel Staub aufwirbelte, dass sie nur noch im Schritttempo fahren konnten und innerhalb von Sekunden von Sand umgeben waren. Nur schwach hörte Jack, wie Lissa fluchend einen Gang herunterschaltete, der Lärm von dem Motorrad hinter ihnen war einfach zu groß. Ungehalten blickte Jack sich erneut um. Warum war dieser Kerl schon wieder so dicht hinter ihnen? Fast als würde er sie verfolgen.
    Ein neues Geräusch übertönte den Motorenlärm, ein lautes Ding-Ding-Ding: Die Bahnschranken schlossen sich! Anscheinend war der Zug in der Zwischenzeit wesentlich näher gekommen. Während der Lastwagen die Gleise unbehelligt überquerte, sprang direkt vor ihnen das Licht auf Rot um und die Halbschranke schloss sich. Lissa bremste scharf ab und kam vor ihr zum Stehen.
    »Was machst du?«
    Lissa deutete nach links, wo der Zug durch den Staubschleier undeutlich sichtbar wurde. »Anhalten.«
    Wie sie vorher schon gesehen hatten, war es nicht einfach nur ein Zug, sondern ein Ungetüm mit drei Loks und unendlich vielen Waggons. Zudem fuhr er dermaßen langsam, dass sie sicher zwanzig Minuten warten müssten, bis sie weiterfahren konnten. Und in der Zeit würde der Truck wieder einmal entkommen. Hinter ihnen heulte ein Motor auf. Der andere Motorradfahrer war anscheinend auch nicht glücklich über die Situation.
    »Verdammt!«
    Lissa schien den gleichen Gedanken zu haben, denn sie wandte sich zu ihm um. »Soll ich vorher rüberfahren?«
    Jack schätzte die Entfernung ab. »Das müssten wir locker schaffen.«
    »Dann halt dich gut fest.« Damit gab sie Gas, lenkte um die Schranke herum und fuhr dann über die Schienen.
    Der andere Motorradfahrer tat es ihnen gleich. Erstaunt blickte Jack der Maschine hinterher, die an ihnen vorbeischoss, sowie sie die Gleise überquert hatten. Leider hatte Jack keine Hand frei, um dem Idioten zu zeigen, was er von ihm hielt. So atmete er nur erleichtert auf, als sie sicher auf der anderen Seite ankamen und er einige Hundert Meter vor ihnen seinen Truck entdeckte. Noch immer versperrte ihnen der hochgewirbelte Sand die Sicht, doch noch wenige Sekunden, dann …
    Jack erschrak, als neben ihnen plötzlich eine Sirene ertönte. Das durchdringende Geräusch dröhnte schmerzhaft in seinen Ohren. Als er dort hinschaute, erkannte er, dass in der Warteschlange auf dieser Seite der Schienen ein Polizeiwagen stand, der nun wendete und hinter ihnen herfuhr. Der Polizist gab ihnen ein Zeichen anzuhalten. Verdammt, beinahe hätten sie es geschafft!

9
    Lissa bremste langsam ab und lenkte die Harley an den Straßenrand. Sie konnte spüren, wie Jacks Finger sich tiefer in ihre Taille bohrten. Es musste schwer sein, so kurz vor dem Ziel aufgehalten zu werden. Aber wenn sie Glück hatten, würde es nicht lange dauern und sie könnten den Lastwagen mit Leichtigkeit wieder einholen.
    »Bleib sitzen, bis die Polizisten hier sind.«
    Jack drückte ihre Taille zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte. Dann fielen seine Hände von ihr ab. Locker lagen sie auf seinen Oberschenkeln, damit die Polizisten deutlich sahen, dass er nicht nach einer Waffe griff. Lissa stellte den Motor ab und setzte beide Beine auf den Boden. Während einer der Polizisten mit gezogener Waffe hinter dem Streifenwagen stand, kam der andere zu ihnen hinüber.
    »Guten Tag. Ihnen ist doch klar, was das rote Licht bedeutet? Der Bahnübergang ist gesperrt.«
    »Ja …«
    »Gut. Steigen Sie langsam und vorsichtig ab und geben Sie mir dann Ihre Papiere.«
    »Aber …«
    »Sofort!«
    Lissa presste die Lippen aufeinander. Natürlich war es sinnlos, sich mit dem Cop auseinanderzusetzen. Sie wartete, bis Jack abgestiegen war, dann folgte sie ihm. Während sie aus der Seitentasche des Rucksacks die Papiere holte, warf sie Jack einen prüfenden Blick zu. Man sah ihm an, dass seine Geduld nur an einem sehr dünnen Faden hing. Seine Kiefer waren fest aufeinandergepresst, die Hände zu Fäusten geballt. Wenn Blicke töten könnten, hätten die Polizisten bereits im Staub gelegen.
    Der Streifenpolizist hielt ihr seine Hand entgegen, um ihren Führerschein in Empfang zu nehmen. Er blätterte darin, schrieb etwas in seinen Block und blickte dann auf das Motorrad. »Ist das Ihre Maschine?«
    »Ja.«
    »Schickes Teil. Haben Sie den Fahrzeugschein dabei?«
    »Natürlich.« Lissa händigte ihm auch diesen aus. »Entschuldigen Sie, aber wir haben es ziemlich eilig,

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