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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Aufregung tiefer in Lissas Taille gegraben hatten. Wenn sie doch nur auf der gleichen Straße wären! Irgendwie mussten sie einen Weg finden, die Bahngleise zu überqueren.
    Es schien sein Glückstag zu sein, denn bereits kurz darauf tauchte eine Abfahrt auf, die über die Gleise direkt zu der kleinen Nebenstraße führte. Sofort setzte Lissa den Blinker und fuhr ab. Anscheinend wurde die schmale Straße nicht oft benutzt, denn stellenweise lag der Sand zentimeterdick auf dem bröckeligen Asphalt. Obwohl Lissa abbremste, waren sie bald von einer dichten Staubwolke umgeben. Der Sand knirschte zwischen seinen Zähnen und prickelte auf seiner Haut. Mit einem lauten Knarren hob sich die kleine Halbschranke und erlaubte ihnen damit die Weiterfahrt.
    »Glück gehabt!«
    Lissa gab Gas und fuhr über die Gleise. Nur etwa hundert Meter hinter dem Truck fuhren sie ebenfalls auf die einspurige Straße. Während Lissa sich ganz darauf konzentrierte, die Maschine auf der rissigen Piste ruhig zu halten, überlegte Jack sich, wie sie den Fahrer zum Anhalten bewegen konnten. Wenn der Dieb ihre Verfolgung bemerkte, würde er sicher zu fliehen versuchen. Natürlich waren sie mit dem Motorrad wendiger, aber ein Truck war einfach stärker. Ein paar Schlenker und sie würden ihn nie überholen können, schließlich waren direkt neben der Straße die Gleise, auf denen der Zug entlangratterte. Nun, dann würde er eben während der Fahrt von der Harley absteigen und auf den Lastwagen wechseln müssen. Bei diesem Gedanken drehte sich Jacks Magen um. Hoffentlich gab es auch einen anderen Weg, denn diesen würde er wirklich nur im Notfall wählen.
    Jack wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Erstaunt blickte er über die Schulter. Bisher war die Straße bis auf den Lastwagen völlig leer gewesen, doch jetzt bog hinter ihnen ein weiteres Motorrad ab. Der Fahrer war völlig schwarz gekleidet, sein ebenfalls dunkler Helm glänzte in der Sonne. Wie der Typ es in dieser Aufmachung schaffte, keinen Hitzschlag zu bekommen, war Jack ein Rätsel. Er wandte sich wieder um und bemerkte erleichtert, dass sie seinem Truck bereits viel näher waren. Nur noch ein kleines Stückchen … Ein lautes Röhren unterbrach seinen Gedanken. Es sah aus, als wollte der schwarze Motorradfahrer ihnen ein Rennen liefern, denn er kam immer näher heran. Wenn Jack Lissas Harley bisher als zu laut empfunden hatte – diese Maschine übertraf sie noch um ein Vielfaches. Erneut sah er nach vorne. Nur noch wenige Meter. Hinter ihm heulte der Motor auf, doch er ignorierte es. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen, sein Ziel war zum Greifen nah.
    In diesem Moment gab auch der Truck Gas und vergrößerte den Abstand zwischen ihnen wieder. Verdammt, er hatte sie bemerkt! Doch Jack würde sich auf keinen Fall wieder abschütteln lassen, auch wenn er nicht gerade Wert darauf legte, noch schneller zu fahren. Er lehnte sich vor, bis er direkt in Lissas Ohr sprechen konnte. »Schneller!«
    Er sah noch ihr Grinsen aufblitzen, dann drehte sie den Motor auf. Jack klammerte sich an ihr fest und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Jetzt war sicher ein guter Zeitpunkt, mit dem Beten anzufangen. Die Maschine krachte in ein Loch und schoss wieder daraus hervor. Hoffentlich hatten sie den Truck bald eingeholt, sonst …
    Der andere Motorradfahrer raste dicht an ihnen vorbei und hielt weiter auf den Truck zu. Während neben ihnen die Zugspitze immer näher kam, lieferten sich die beiden Motorräder ein Rennen. Anhaltend dröhnte die Hupe der Lok, als wollte der Fahrer sie anfeuern. Ein riesiger Bruch erschien im Asphalt vor ihnen. Nur auf einer Seite der Straße war noch ein schmaler Streifen Asphalt, der gerade genug Platz für eine Maschine bot. Derjenige, der durch das Loch fuhr, würde mit Sicherheit stürzen. Das war die ganze Sache nicht wert. Jack beugte sich vor, um Lissa anzuweisen, abzubremsen, doch sie drehte im gleichen Moment den Gasgriff bis zum Anschlag. Wie eine Kanonenkugel schoss die Maschine vorwärts, donnerte über den schmalen Steg und ließ das andere Motorrad hinter sich zurück. Ihr Tempo war so hoch, dass der Zug bald nur noch ein kleiner Punkt hinter ihnen war.
    Eine Kreuzung tauchte vor ihnen auf. Der Truck wurde langsamer und bog auf eine weitere kleine Straße ab, die zu den Schienen zurückführte. Verdammt! Sie hätten einfach weiter auf dem Highway bleiben können, denn dort wollte der Dieb anscheinend

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