Toedliche Verfolgung
Schultermuskeln entspannten. Sie vertraute ihm. Mit dem Rücken zu ihr erlaubte er sich ein kleines Lächeln. Was immer das Problem war, sie würden es gemeinsam lösen.
»Jack?«
»Ja?«
»Können wir uns unterhalten?«
Jack drehte sich zu ihr um und betrachtete sie aufmerksam. Ihr Gesicht war blass, Falten hatten sich zwischen ihre Augenbrauen gegraben. »Natürlich.« Er zog ein letztes Mal am Riemen und wischte sich an einem Lappen die Hände ab, während er auf sie zuging. »Worum geht es?«
Lissa lehnte sich an die gegenüberliegende Trennwand und verschränkte die Arme vor der Brust, als wäre ihr kalt. »Meine Freundin Erin hat sich Sorgen um mich gemacht und deshalb einen Privatdetektiv beauftragt, der dich unter die Lupe nehmen sollte.«
Jack trat neben sie. »Und, hat er etwas gefunden?«
»Nichts, was darauf hindeuten würde, dass du ein Verbrecher bist.«
Jacks Mundwinkel hob sich. »Wie nicht anders zu erwarten.«
»Warum bist du so ruhig, stört es dich überhaupt nicht, dass jemand in deinem Leben herumgestöbert hat?«
»Es würde nichts bringen, mich darüber aufzuregen. Es ist passiert und nicht mehr zu ändern. Während deine Freundin zu weit gegangen ist, bist du ein wenig zu vertrauensselig. Ich hätte durchaus irgendein Verbrecher sein können.«
»Das bist du aber nicht.« Lissa hob die Hand, als er etwas entgegnen wollte. »Was aber viel wichtiger ist, der Detektiv hat etwas anderes herausgefunden. Sagt dir der Name Bell & Hoppes Enterprises etwas?«
Jacks Körper versteifte sich. »Ja. Das ist die Spedition, für die ich die Ladung abliefern sollte. Ich glaube, ich hatte den Namen dir gegenüber erwähnt.«
»Genau. Es sieht so aus, als hätten sie eine hohe Versicherung auf die Ladung abgeschlossen, die bei Verlust auszuzahlen wäre.«
Jacks Hände ballten sich zu Fäusten. »Ich werde sie umbringen, wenn ich nach Los Angeles komme!«
Lissa räusperte sich. »Das ist nicht mehr nötig.«
Jack erstarrte. »Was?«
»Die beiden Besitzer sind tot. Ermordet und vorher … gefoltert.« Ihre Finger gruben sich in ihre Arme.
»Du denkst doch nicht, dass ich …«
»Nein, natürlich nicht. Es ist letzte Nacht passiert, als du mit mir zusammen eingesperrt warst. Und ich glaube auch nicht, dass du die Morde in Auftrag gegeben hast.«
»Danke.«
Lissa betrachtete ausgiebig sein Gesicht und atmete dann tief durch. »Ich denke, damit können wir davon ausgehen, dass der Diebstahl des Trucks und auch die Verfolgung durch die beiden Männer und den Motorradfahrer wirklich mit deiner Ladung zusammenhängen.«
Jacks Wangenmuskel zuckte. »Vermutlich. Ich hatte gerade vor, sie zu überprüfen.« Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Und wenn ich dort etwas finde, was nicht in den Papieren steht, werde ich herausbekommen, wer dafür verantwortlich ist.«
»Aber wenn sie schon tot sind …«
»Bell und Hoppes mögen den Diebstahl in Auftrag gegeben haben, um die Versicherung zu kassieren, aber ich glaube nicht, dass sie ihren eigenen Tod geplant haben.«
Lissa berührte seinen Arm. »Wir werden es herausfinden. Sicher wird uns auch der Detektiv helfen können, den Erin engagiert hat.«
Jack genoss einen Moment das Gefühl ihrer Hand auf seinem Arm, dann löste er sich von ihr, hob eines der Pakete herunter und hockte sich davor. »Hoffen wir es.«
21
»Wo sind sie hin, verdammt?«
Cladock rieb über seinen feuchten Nacken. Seit er den Reifen gewechselt hatte, schien sich sein Körper nicht mehr abkühlen zu wollen. Entweder war er nahe an einem Hitzschlag oder es lag daran, dass er sich Sorgen um Fellinis Reaktion machte, wenn er erfuhr, dass sie den Truck verloren hatten. Sie waren bereits durch Silverton gefahren und hätten ihn längst einholen müssen, denn der riesige Lastwagen konnte auf dieser kurvenreichen Strecke nicht besonders schnell fahren. Einige winzige Nebenstraßen hatten sie noch entdeckt, aber die Schotterpisten waren dermaßen eng und mit tiefen Löchern übersät gewesen, dass dort kein Durchkommen für etwas Größeres als einen Jeep wäre. Vielleicht hatte sich die Frau auf dem Motorrad dort entlang geflüchtet, aber sie war zweitrangig. Erst wenn sie den Truck und vor allem die Ladung hatten, konnten sie sich auch auf die Suche nach ihr machen.
»Nimm dir eine Karte und sieh nach, ob es hier in der Gegend noch andere größere Straßen gibt.«
Smith wühlte im Handschuhfach. »Wir haben nur Karten von Kalifornien und Arizona.«
»Verdammt!« Cladock
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