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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Wichtigtuer mimen.
    Wir gingen zusammen durch den Haupteingang nach draußen, und da stand Moon, auf dem Parkplatz, und sah zu, wie mein Auto abbrannte. Mehrere Polizisten mühten sich mit Feuerlöschern ab, aber es war ein hoffnungsloses Unterfangen. Ein Feuerwehrwagen brauste mit Sirenengeheul um die Ecke und durchbrach das Maschendrahtgitter.
    »Ej, Mann, ej«, sagte Moon. »Echt ein Trauerspiel mit Ihrem Wagen. Der helle Wahnsinn, Mann, ej.«
    »Wie ist das passiert?«
    »Ich saß auf der Bank und habe auf Sie gewartet. Da sah ich Reefer draußen vorbeigehen. Kennen Sie Reefer? Ist ja auch egal. Reefer ist gerade aus dem Knast raus, und sein Bruder war vorbeigekommen, um ihn abzuholen. Reefer meinte, ich konnte ja mit rauskommen auf den Parkplatz und seinen Bruder begrüßen. Ich ging also raus mit Reefer, und Reefer hat immer gutes Grass dabei, und so kam eins zum anderen. Ich dachte, ich setze mich nur kurz in Ihren Wagen und rauch einen. Wahrscheinlich ist ein Samenkorn zerplatzt, weil, plötzlich war der Sitz unter mir am Brennen. Das Feuer hat sich rasend schnell verbreitet. Ein herrlicher Anblick, bis diese Herren da es gelöscht haben.«
    Ein herrlicher Anblick. Hmhm. Ob Moon es auch herrlich fand, wenn ich ihm an die Gurgel ging und ihn zu Tode würgte? »Ich würde ja gerne bleiben und Marshmellows ins Feuer hallen«, sagte Vinnie, »aber ich muss zurück ins Büro.« »Ja, und ich verpasse
Hollywood Squares,
meine Lieblingsserie«, sagte Moon. »Ej, Mann, wir müssen ja noch unseren Kram erledigen.«
    Es war fast vier Uhr, als ich letzte Vorbereitungen traf, um den Wagen abschleppen zu lassen. Es gab nur noch den Wagenheber zu retten, und das war’s. Ich stand draußen auf dem Parkplatz, wühlte in meiner Umhängetasche und suchte nach meinem Handy, da fuhr der schwarze Lincoln vor.
    »Pech, das mit Ihrem Wagen«, sagte Mitchell.
    »Das kommt öfter vor. Langsam gewöhne ich mich dran.«
    »Wir haben von weitem alles beobachtet. Können wir Sie irgendwohin mitnehmen?«
    »Ich habe gerade eben eine Freundin angerufen, die holt mich gleich ab.«
    »Eine faustdicke Lüge«, sagte Mitchell. »Sie stehen seit einer Stunde hier rum, und Sie haben mit keiner Menschenseele telefoniert. Ihre Mutter wäre bestimmt böse, wenn sie erführe, dass Sie Lügengeschichten erzählen.«
    »Lieber lügen, als zu Ihnen ins Auto steigen«, sagte ich. »Meine Mutter würde einen Schlag kriegen.«
    Mitchell nickte. »Da haben Sie auch wieder Recht.« Das getönte Fenster glitt hoch, und der Lincoln rollte vom Parkplatz. Ich fand mein Handy und rief Lula im Büro an.
    »Junge, Junge, einen Dollar für jedes Auto, das du zu Schrott gefahren hast, und ich könnte mich zur Ruhe setzen«, sagte Lula, als sie mich abholen kam.
    »Es war nicht meine Schuld.«
    »Es ist nie deine Schuld. Es muss irgendwie an deinem Karma liegen. Was Autos betrifft, bist du die Nummer Zehn auf der Weltrangliste der Pechvögel.«
    »Irgendwelche Neuigkeiten von Ranger?«
    »Nur, dass Vinnie die Akte Joyce übergeben hat.«
    »Hat sie sich gefreut?«
    »Sie hätte beinahe einen Orgasmus gehabt im Büro. Connie und ich mussten uns entschuldigen, damit wir geflissentlich abkotzen konnten.«
    Joyce Barnhardt ist eine Plage. Im Kindergarten hat sie immer in meine Milch gespuckt. Auf der Highschool setzte sie böse Gerüchte über ihre Mitschüler in Umlauf und hat heimlich Fotos in der Mädchen-Umkleidekabine gemacht. Und dann der Höhepunkt: Noch ehe die Tinte auf meiner Heiratsurkunde trocken war, habe ich sie zusammen mit meinem Mann (heute mein Ex-Mann) mit entblößtem Hintern auf meinem nagelneuen Esstisch erwischt.
    Ich wünsche ihr den Milzbrand an den Hals. Ach was, Milzbrand ist noch viel zu harmlos für Joyce Barnhardt.
    »Dann passierte etwas sehr Lustiges«, sagte Lula. »Während sie sich noch mit Vinnie in seinem Arbeitszimmer besprach, stach jemand draußen mit einem Schraubenzieher in ihre Autoreifen.«
    Ich zog neugierig die Augenbrauen hoch.
    »Den muss der liebe Gott geschickt haben«, sagte Lula, legte den Gang ein und drehte die Stereoanlage in ihrem roten Firebird so laut auf, dass einem die Zahnfüllungen aus dem Mund hüpften.
    Sie fuhr die North Carolina bis zur Lincoln, dann weiter bis zur Chambers. Sie setzte mich vor der Haustür ab, von Mitchell und Habib war weit und breit nichts zu sehen.
    »Wen suchst du denn?«, wollte Lula wissen.
    »Heute morgen haben mich zwei Typen in einem schwarzen Lincoln verfolgt. Ich soll Ranger

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