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Toedliche Worte

Toedliche Worte

Titel: Toedliche Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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sieht ja nicht alles.«
    Er kam auf sie zu und rieb mit einer Hand an seiner Hose herum. Ungeschickt kroch er auf das Bett. Paula roch alten Cannabisrauch und saures, halb verdautes Bier, als er sich auf sie legte. Er war schwer und unbeholfen, der Reißverschluss an seiner Jacke zerkratzte die zarte Haut an ihrem Bauch. Plötzlich spürte sie zwischen den Schamlippen weiches Latex, das sich in ihre Vagina drängte. Sie wurde ganz steif, und er ächzte. »Mach’s nicht schwerer für dich, dumme Pute«, knurrte er ihr ins Ohr. Sie versuchte sich wegzudrehen, aber ihre Fesseln waren zu stramm, und er war zu schwer.
    Dann hatte er die Finger in sie hineingestoßen, während er sich auf ihrem Schenkel abstützte. Sie fühlte seinen steifen Penis durch seine Kleider. Paula biss auf den Knebel und hielt die Tränen zurück. Sie wollte nicht, dass er sah, wie nahe es ihr ging. Sie versuchte, sich von allem abzuschotten, was mit ihrem Körper geschah, aber es funktionierte nicht.
    Gott sei Dank war es bald vorbei. Er stieß immer wieder seine Hand in sie hinein, während seine Hüften ihren Oberschenkel tief in die Matratze hineindrückten, als er schneller wurde. Sein Kopf bog sich nach hinten, und er schrie auf wie ein kleiner Hund, dem ein Tritt versetzt wird. Dann ließ er sich auf sie fallen und seine Finger glitten aus ihrer verwundeten Vagina. Er rollte zur Seite und grinste. »Eng bist du, du Miststück. Gefällt mir. Mit dir wird es mehr Spaß machen, wenn es so weit ist.«
    Er kletterte vom Bett und zog seine Jacke zurecht, damit sie den feuchten Fleck an seiner Hose verdeckte. Dann steckte er eine neue Kassette in die Videokamera, machte die Webcam wieder an und ging auf die Tür zu. »See you later, alligator«, sagte er und winkte ihr beim Weggehen zu.
    Die Tür wurde zugeschlagen.
    Erst da fing Paula an zu weinen.

    Carol war in ihrem Büro und machte sich Notizen für die Besprechung, als Kevin und Sam ankamen. »Chefin, können wir Sie mal kurz sprechen?«, fragte Kevin.
    Sie forderte sie mit einer Handbewegung und einem resignierten Nicken auf, sich zu setzen. Eigentlich hatte sie dies schon erwartet. Noch eine schwierige Unterhaltung, die damit enden würde, dass sie sich so hilfreich vorkam wie ein Blinder beim Bogenschießen. »Lassen Sie mich raten. Sie wollen helfen, Paula zu finden?«
    »Sie gehört zu uns, Chefin. Sie sagten doch am Anfang, dass wir ein Team sein müssten. Es ist kein gutes Gefühl, dass Sie mir und DC Evans eine andere Aufgabe geben, wenn das Team in Gefahr ist«, sagte Kevin.
    »Ich verstehe, dass Sie das so empfinden«, sagte Carol. »Aber ich muss sicher sein, dass die besten Leute, die ich habe, die Golding- und Lefevre-Ermittlungen leiten. Sie haben doch bestimmt die Zeitungen heute früh gesehen – die wissen, dass zwei Leichen gefunden wurden. Jetzt denken sie sich alles Mögliche aus. Die Fanatiker gegen Pädophilie schüren die Wut, und wir stehen direkt in ihrer Schusslinie. Vor allem muss die Öffentlichkeit wahrnehmen, dass wir alle unsere Mittel einsetzen, um den Mörder dieser Jungen zu finden.«
    »Aber sie sind tot, und Paula lebt vielleicht noch«, widersprach Evans.
    »Sie mögen tot sein, aber sie sind trotzdem wichtig. Und wer immer sie umgebracht hat, ist irgendwo da draußen und plant vielleicht sein nächstes Verbrechen.«
    »Wir sagen nicht, dass sie unwichtig sind, Chefin«, argumentierte Kevin. »Sam meint nur, dass es weniger dringend ist.«
    »Ja, es würde nichts ausmachen, wenn wir einen Tag oder zwei aussetzten, nur solange die Suche nach Paula noch andauert«, warf Evans ein.
    »Wir können nicht aussetzen, wie gerne Sie das auch tun würden.« Carol tippte mit dem Finger an eine Akte auf ihrem Schreibtisch. »Zwei Leichen sind eindeutig als Tim Golding und Guy Lefevre identifiziert worden. Todesursache in beiden Fällen wahrscheinlich manuelle Strangulierung. Das können wir vor der Presse nicht geheim halten. Sie haben schon angefangen, beim Parkservice und bei anderen Gruppen, die das Swindale besucht haben könnten, nachzufragen. Unser Mann wird wissen, dass wir ihn suchen, es sei denn, er ist blind und taub. Ich will ihm keinen Spielraum lassen, damit er uns nicht womöglich entschlüpft. Wir müssen den Druck aufrechterhalten. Tut mir leid, Jungs. Ihr kümmert euch weiter um Tim und Guy.«
    Beide Männer sahen immer noch aufmüpfig aus. »Aber, Chefin …«, fing Kevin an.
    »Kevin, das Beste, was Sie für Paula tun können, ist, in Ihrem

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