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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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die großen Augen hatten einen glasigen Glanz und waren gerötet. Doch sie schniefte nicht, und ihr Make-up saß perfekt, die letzten Tränen waren offenbar schon lange getrocknet.
    »Guten Morgen, Frau von Eisner, unser aufrichtiges Beileid«, begrüßte Julia sie und trat ein. Frank brummte ebenfalls eine Beileidsbekundung.
    »Gehen Sie durch, Sie kennen ja den Weg«, sagte Frau von Eisner. »Etwas zu trinken?«
    »Nein danke.«
    »Für mich auch nicht.« Frank Hellmer schüttelte den Kopf.
    »Gut, womit kann ich Ihnen weiterhelfen?« Die Frage kam sehr direkt, und Karl von Eisners Witwe sprach sie mit fester Stimme. Julia fragte sich, wie schwer es ihr fiel, die Fassung zu bewahren, doch bislang hielt sie sich gut: keine zitternden Finger, kein nervöses Nesteln an der Kleidung, kein ausweichender Blick.
    »Frau von Eisner«, setzte Julia an, »bei unserem letzten Gespräch hatte ich den Eindruck, als könnten Sie Ihren Mann recht gut einschätzen. Liege ich damit richtig?«
    Die Frage schien Sophie zu verwundern. Sie dachte eine Zeitlang nach, bevor sie antwortete. »Ähm, na ja, so gut, wie man sich eben kennt. Was spielt das denn für eine Rolle?«
    »Wir möchten verstehen, warum es gestern Abend zu diesem Vorfall kam«, erklärte Julia und vermied es bewusst, von Suizid, Unfall oder gar Mord zu sprechen.
    »Und mit dem Vorfall meinen Sie Karls Sprung von seinem Hochhaus?«, fragte die Witwe etwas pikiert nach.
    »Wir meinen damit seinen Tod, das ist korrekt«, nickte Hellmer. »Was fällt Ihnen dazu ein? Fangen wir doch einfach damit an, wann Sie Ihren Mann zum letzten Mal gesehen haben.«
    »Oh, das ist einfach, das war morgens, als er das Haus verlassen hat.«
    »Haben Sie im Verlauf des Tages telefoniert?«, erkundigte sich Julia.
    »Nein.«
    »Keine Anrufe, SMS, Mails oder sonstige Lebenszeichen?«
    »Nein, nichts. Ist das denn so schwer zu verstehen?«
    »Ich weiß nicht.« Julia wandte ihren Blick zu Hellmer. »Frank, wie machst du das mit Nadine? Telefoniert ihr tagsüber manchmal?«
    »Wir versuchen es zumindest«, bejahte Frank. »Und wenn es nur wegen dem Einkaufszettel ist …«
    »Es wäre also nicht ungewöhnlich«, konstatierte Julia, »daher meine Frage. Wir versuchen, den Nachmittag zu rekonstruieren.«
    »Schauen Sie in seinen Kalender.«
    »Der gibt leider außer einem Termin mit Herrn Manduschek nicht viel her«, erwiderte Julia. »Und die Bürodamen sind pünktlich um siebzehn Uhr gegangen, Ihr Mann war demnach den späten Nachmittag über alleine im Büro. Hätte ja sein können, dass er seinen Frust loswerden möchte.«
    »Frust? Welchen Frust?«, wiederholte Sophie von Eisner unwirsch. »Das Einzige, was ihn gefrustet hat, war diese Pseudoverhaftung durch Sie und natürlich unsere …« Abrupt brach sie ab, doch zu spät für Julia, die sofort darauf ansprang.
    »Ihre was? «
    »Tut nichts mehr zur Sache«, entgegnete Frau von Eisner kühl.
    »Das würden wir gerne selbst entscheiden«, gab Julia zurück. »Alles, was Ihren Mann oder auch Sie beide momentan belastet hat, kann durchaus relevant sein. Möchten Sie es nicht doch erzählen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Sophie mit leiser Stimme, und eine einsame Träne rann über ihre Wange.
    »Nichts von alldem muss nach außen gelangen«, warf Hellmer ein. »Im Gegenteil, alles, was Sie uns persönlich erzählen, ist tausendmal besser als die wüsten Theorien, die die Presse fortan spinnen wird. So lange zumindest, bis wir dem mit unserem Abschlussbericht ein Ende bereiten können, nur habe ich leider noch keine Idee, wie der Bericht aussehen soll.«
    »Es ging um diese Sache, das Mädchen, Sie wissen schon«, begann Sophie zögernd.
    »Ja?«
    »Nun, ich habe doch diese Übereinkunft erwähnt, die wir beide hatten, Sie erinnern sich?«
    »Bezüglich außerehelicher Affären«, stellte Julia fest und hatte sich nur mit großer Mühe den Begriff Fremdgehen verkneifen können.
    »Das meine ich.« Es war zu spüren, dass dieses Thema Frau von Eisner noch immer nicht leichtfiel. »Jedenfalls ist das so nicht ganz korrekt gewesen, was ich Ihnen erzählt hatte, aber ich war so aufgebracht wegen dieses Radiobeitrags, verstehen Sie? Ich möchte nun keine Schwierigkeiten bekommen, wenn ich das korrigiere, denn diese Vereinbarung existierte zwar früher einmal zwischen uns, mittlerweile wurde sie jedoch wieder aufgelöst.«
    »Aufgelöst?«, wunderte sich Julia.
    »Beachten Sie im Zuge Ihrer Fälle auch das wirtschaftliche oder gesellschaftliche

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