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Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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brauchen, werde ich die Drecksdinger verbrennen.« Er schüttelte den Kopf. »Miss Supertitten da drüben könnte uns allerdings noch in die Pfanne hauen …«
    Sie standen am Fenster im Empfangszimmer und sahen zu, wie Qatar über den Parkstreifen zu seinem Wagen ging und einstieg. Er machte einen mitgenommenen Eindruck, und Lucas hatte fast Mitleid mit ihm: Barstad war ohne jeden Zweifel zu viel für einen sexuell halbwegs normal veranlagten Mann. Lucas sammelte die Videobänder ein und sagte zu Del und Marshall: »Jetzt sind wir wieder ganz auf Randy angewiesen.«

25
    Lucas erreichte, dass Cops von der Ermittlungsabteilung zur Überwachung Qatars eingesetzt wurden. Da Qatar nicht wusste, dass er beschattet wurde, setzte man jeweils nur einen Cop auf ihn an. Er behielt Qatars Wagen im Auge, blieb ihm auf dem Weg zur Universität auf den Fersen, lungerte in der Nähe der Hörsäle herum und folgte ihm bei allen Fahrten durch die Stadt. Dem ersten Cop, der die Aufgabe übernahm, sagte Lucas: »Wenn er wie wild in der Gegend rumfährt, schicken wir Ihnen Verstärkung. Aber zunächst ist es wohl nicht mehr als Babysitten.«
    Der Babysitter langweilte sich die Nacht über vor Qatars Haus und folgte ihm am Morgen zur Arbeit; seine Ablösung begleitete ihn aus der Distanz von seinem Büro zu einer Vorlesung, dann zum Mittagessen, zum Einkaufen, zu einem Bestattungsunternehmen und wieder zurück zu seinem Büro.
    Lucas blieb den ganzen Tag über mit dem Beschatter in Kontakt, konzentrierte sich aber auf das Problem mit Randy. Und entschloss sich, es mit Marcy zu versuchen. »Er hat eine – wenn auch vermurkste – Beziehung zu Frauen. Vielleicht kannst du Zugang zu ihm kriegen, indem du ihm sagst, dass du auch mal eine Schusswunde davongetragen hast.«
    »Soll ich ihm das Einschussloch der Kugel zeigen?«
    Sie hatte kein Einschussloch; sie hatte eine Narbe, die wie ein sternförmiges Gebilde aussah, das entsteht, wenn ein Kieselstein in ein Schlammloch fällt; und aus diesem Stern führte eine weiße Linie nach außen – der Schnitt des Chirurgen. Sie wollte sich als harte Frau geben, wie Lucas erkannte. »Wenn du meinst, es könnte hilfreich sein … Du musst versuchen, seine Gedanken zu lesen.«
    Lucas wollte Randys Anwalt Rob Lansing von vornherein unter Druck setzen und rief den Leiter des Amtes für Pflichtverteidigung an. Er erklärte ihm den beabsichtigten Deal. Der Mann gab die Sache an Lansing weiter und bat ihn, mit Randy darüber zu reden. Das bürokratische Gerangel nahm den ganzen Morgen und einen Teil des Nachmittags in Anspruch, dann rief schließlich einer der stellvertretenden Bezirksstaatsanwälte bei Lucas an.
    »Wir haben die Sache intern abgeklärt, und wir sind zu folgendem Deal bereit: Wenn Withcomb den Mann anhand der Fotos identifiziert und uns Einzelheiten über seine Kontakte mit dem Verdächtigen, ehm …«
    »Qatar.«
    »… Qatar mitteilt, wird man von schwerem tätlichen Angriff gegen Polizeibeamte auf einfachen tätlichen Angriff runtergehen und bei der Drogensache nur auf Besitz erkennen, nicht auf Handel. Er kann dann mit einer Strafe von sechs Monaten bis zwei Jahren davonkommen, die er in Krankenanstalten absitzt, denn diesen Zeitraum – bis zu zwei Jahren – veranschlagen die Ärzte für seine Reha. Mit anderen Worten, er kommt strafrechtlich mit einem blauen Auge davon, und wir übernehmen auch noch die Behandlungskosten.«
    »Dafür müssten wir sowieso aufkommen«, sagte Lucas. »Okay, der Deal kann also laufen?«
    »Bis auf Randy selbst haben alle zugestimmt. Wir hoffen darauf, dass Sie ihn dazu bringen, sich zu den Fotos des Verdächtigen zu äußern.«
    »Ich schicke Marcy Sherrill hin; sie soll mit ihm reden. Mit mir hat er ein persönliches Problem …«
    »Wie Sie’s für richtig halten. Wir brauchen den Kerl, um eine Chance gegen Qatar zu haben.«
    Lucas und Marcy fuhren zusammen ins Bezirkshospital. Unterwegs sprachen sie darüber, wie Marcy sich gegenüber Randy verhalten sollte. »Er ist ein Zuhälter«, sagte Lucas. »Du solltest ein bisschen auf Straßenmädchen machen, aber wenn er zu sehr darauf anspringt, musst du ihn wieder bremsen. Das Spielchen muss aufs Ziel ausgerichtet bleiben.«
    »Das sind diese Scheißspiele, die ich überhaupt nicht mag«, sagte sie. »Deshalb war ich auch noch nie ein guter Lockvogel. Ich will den Typen immer gleich an die Gurgel gehen.«
    »Diesmal musst du ein bisschen tiefer zielen«, sagte Lucas. »Wenn du Randys Schwanz zu fassen

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