Toedlicher Blick
übersehen, und er wartete darauf, dass Qatars Wagen, ein grün-silberner Outback, auftauchte. Das angespannte Warten wurde dadurch zusätzlich belastet, dass die Geräusche von Barstads Bewegungen in der Wohnung weiterhin aus den Lautsprechern drangen. Dann sagte Del: »Da kommt er.«
Lucas wählte erneut Barstads Telefonnummer. Sie hob ab, und er sagte: »Er kommt. Sie wissen, wie Sie uns alarmieren …«
»Ja. Ich bin bereit.« Sie legte auf.
»Er steigt aus dem Wagen«, sagte Del. Er trat vom Fenster zurück und ging wieder zu den anderen. »Es geht los …«
»Ach du heilige Scheiße – seht euch das an«, sagte Gibson. Er starrte auf die Monitore. Sie hatten gesehen, dass Barstad nach dem Auflegen des Telefons ins Schlafzimmer gegangen war, und jetzt, fünf Sekunden später, kam sie bereits wieder zurück – splitterfasernackt. Sie ging auf die Haustür und die Kamera zu.
»Jesus«, sagte Lucas.
Del beeilte sich, vor die Monitore zu kommen. »Sie muss Gänsehautpickel in der Größe von Wassermelonen haben«, sagte er. »Donnerwetter … sie ist … mein Gott, sie ist toll gebaut. Und das ganz ohne Silikon.«
Kurz vor der Tür sah sie hoch zur Kamera, und Lucas meinte, ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht zu erkennen. »Gottverdammte Irre …«
Barstad öffnete die Tür und sagte: »Komm schnell rein. Es ist ein bisschen kühl.«
»Hmmm«, brummte er. Er legte eine Hand auf ihre Hüfte, und sie küssten sich, lange und intensiv. Als sie sich voneinander lösten, sagte er: »Du siehst hübsch aus. Die Kälte ist gut für deine Nippel.« Er zwickte sie sanft in eine ihrer Brustwarzen, und der leichte Schmerz bewirkte bei ihr, dass sie schnell und tief einatmete. Dann sagte sie: »James, ich bin unglaublich scharf auf dich.«
»Und ich auf dich«, sagte er. Das Seil steckte in seiner Tasche, aber es war erst einmal vergessen. Sie nahm seine Hand und zog ihn zum Schlafzimmer.
»Nein, warte«, sagte sie dann, »im Schlafzimmer ist es so düster …« Sie ging zur Couch, über deren Polster ein Futon gebreitet war. »Komm, hilf mir«, sagte sie.
Sie hoben gemeinsam den Futon von der Couch und breiteten ihn auf dem Boden aus, und dann begann sie, ihm die Kleider vom Leib zu zerren. Er murmelte: »Warte doch, warte doch …«, als sie ihm das Hemd aufknöpfte und die Gürtelschnalle löste. Seine Hose hing ihm noch um die Fußknöchel, als sie sein Glied in den Mund nahm, und er fing an zu lachen und versuchte, sie von sich wegzudrücken, und dann sanken beide auf den Futon.
»Gott helfe mir«, sagte Gibson. »Seht euch das an …«
»Das könnte ein Problem geben«, sagte Lucas. »Ein echtes Problem. O Gott, sein Verteidiger wird sich auf diese Szene stürzen und ihre charakterliche Eignung als Zeugin in Frage stellen.«
»Na, ich weiß nicht«, sagte Del. »Sie macht das doch absolut natürlich. Vielleicht argumentiert sie einfach, sie möge so was … O Gott!«
»Na, sie mag das ja mögen, aber vor einer Kamera?«
Marshall trat ein paar Schritte zurück. »Diese ganze Sache geht wirklich zu weit …«
»Der Kerl hat ganz schön was vorzuweisen«, meinte Gibson.
»Meinen Sie?«, zweifelte Del. »Ich würde eher sagen, sein Ding ist von der kleineren Sorte.«
Wie es beim Sex immer ist, endete das Gerangel damit, dass Barstad und Qatar erschöpft auf dem Futon lagen. Die Kamera lieferte kein scharfes Detailbild, aber die Cops waren sicher, dass die beiden atemlos und schweißgebadet waren; sie schlossen das daraus, dass sie selbst ohne Ausnahme atemlos waren und schwitzten. Lucas konnte den Schweiß riechen.
Barstad sagte, nachdem sie sich halbwegs erholt hatte: »James, du hast es arg nötig gehabt … Was hat dazu geführt, dass du dermaßen scharf warst? Du warst jedenfalls
großartig
.«
Qatar lächelte sie an, aber in seinen Ohren meldete sich ein leises Warnsignal: Ein falscher Ton schwang in ihrer Stimme mit – eine Art gönnerhafter Unterton. Er hatte ihn noch nie bei ihr gehört. Er sagte: »Ich danke dir. Du bringst es ja immer fertig, mich … anzuturnen.«
»Möchtest du mich schlagen?«, fragte sie. Da war er wieder, dieser
Unterton
.
»Wenn du es willst«, antwortete er. »Ich mach’s aber lieber mit den Tischtennisschlägern.«
Sie machte ein Schmollmündchen. »Das schmerzt aber nur am Hintern, und ich sehe nichts davon.«
»Aber
ich
sehe es«, knurrte er. »Und es beschränkt sich in der Wirkung ja nicht nur auf deine Pobacken.«
»Wir haben so was doch längst hinter
Weitere Kostenlose Bücher