Tödlicher Champagner (German Edition)
ich nur ein wenig nervös“, meinte sie, als sie Hand in Hand tiefer in den Wald eindrangen. „Es kann ein Kaninchen gewesen sein.“
„Ein Kaninchen mit großen Füßen“, murmelte er und deutete auf die Spuren im Schnee. „Kaninchen tragen keine Stiefel.“
„Dann haben wir also noch immer Gesellschaft, und ich glaubte, sie hätten endlich aufgegeben.“ Sie schlug einen beiläufigen Ton an, fühlte sich jedoch nicht wohl in ihrer Haut.
Michaels Antwort wurde durch einen anspringenden Motor unterbrochen. Sie rannten los, aber als sie die Stelle erreichten, an welcher der Wagen geparkt hatte, fanden sie nur noch Reifenspuren.
„Ich lasse mich nicht gern ausspionieren.“ Frustriert starrte er auf den Pfad, der zu der Hauptstraße führte. „Ich spiele nicht die nächsten Monate Katz und Maus.“
„Was sollen wir machen?“
Michael lächelte, während er die Spuren betrachtete. „Wir lassen durch Fitzhugh verbreiten, dass wir Ärger hatten und deshalb Jolleys Gewehre hervorgeholt haben.“
„Michael! Diese Leute mögen uns stören, aber sie sind noch immer unsere Familie.“ Pandora musterte ihn unsicher. „Du würdest doch nicht ernsthaft auf jemanden schießen?“
„Ich würde eher auf Familienmitglieder als auf Fremde schießen“,entgegnete er und zuckte die Schultern. „Sie lieben vor allem ihre eigene Haut. Bestimmt zögert jeder von ihnen, bevor er weiter herumspielt, wenn er weiß, dass er sich dafür eine Ladung Schrot an sehr gewissen Körperteilen einfängt.“
„Ich mag das nicht. Waffen bedeuten Ärger, sogar die bloße Drohung mit ihnen.“
„Hast du eine bessere Idee?“
„Kaufen wir doch einen Hund, Michael, einen wirklich großen, gefährlichen Hund.“
„Großartig. Wir könnten ihn frei laufen lassen, damit er seine Zähne in einen unserer Lieblingsverwandten schlägt. Das wird ihnen viel besser gefallen als Schrot.“
„Er muss ja nicht so gefährlich sein.“
„Schließen wir einen Kompromiss und machen wir beides.“
„Michael …“
„Wir rufen Fitzhugh an.“
„Und befolgen seinen Rat“, ergänzte Pandora.
„Sicher, wenn er mir gefällt.“
Pandora wollte widersprechen, musste aber lachen. Das Ganze war genauso albern wie die Handlung seiner Fernsehserie. „Hört sich sehr vernünftig an“, fand sie und hakte sich bei ihm unter. „Aber bringen wir zuerst den Baum ins Haus.“
7. KAPITEL
I ch weiß, dass es Weihnachtsabend ist, Darla.“ Michael griff nach seiner Kaffeetasse, fand sie leer und nahm die Kanne von der Warmhalteplatte. Bodensatz. Er unterdrückte einen Seufzer. Das Problem auf Folley war, dass man jedes Mal, wenn die Kanne leer war, eine halbe Meile weit in die Küche traben musste. „Ich weiß, dass es eine großartige Party wird, aber ich kann nicht weg.“
Das stimmte nicht ganz, räumte Michael für sich ein, während er Darlas weitschweifigen Ausführungen über eine Feier in Manhattan lauschte. Er hätte sich einen Tag freinehmen können, aber er wollte nicht weg.
„Du musst allen an meiner Stelle frohe Weihnachten wünschen. Nein, ich lebe gern auf dem Land, Darla. Merkwürdig? Ja, vielleicht.“ Er musste lachen. Darla, eine Tänzerin der Spitzenklasse, konnte sich nicht vorstellen, dass es außerhalb der Insel Manhattan Leben gab. „Vielleicht zu Neujahr, wenn ich es schaffe. Okay, Baby, ja, ciao!“
Erleichtert legte Michael auf. Darla war amüsant, aber er war nicht daran gewöhnt, dass sich eine Frau an ihn klammerte, besonders nicht, wenn er sich mit ihr nur gelegentlich getroffen hatte. Darla wurde von seinem Einfluss auf bestimmte Besetzungsagenten genauso angezogen wie von ihm persönlich. Er hielt ihr das nicht vor. Nach den Feiertagen wollte er sogar ein paar Anrufe machen und sehen, was er für sie tun konnte.
Von der Tür her beobachtete Pandora, wie Michael sich den Nacken rieb. Darla, wiederholte sie in Gedanken. Frauen, die seinem Geschmack entsprachen, hießen wohl Darla oder Robin und Candy. Schick, elegant, gewandt und am besten auch noch hohlköpfig.
„Popularität kann ja so anstrengend sein, nicht wahr, Darling?“
Michael drehte sich um und warf ihr einen langen Blick zu. „Lauschen ist ja so ungezogen, nicht wahr, Darling?“
Sie zuckte die Schultern. „Du hättest die Tür zumachen können, wenn du ungestört sein wolltest.“
„Um hier ungestört zu sein, müsste man die Türen zunageln.“
Pandora betrachtete ihn hoheitsvoll wie eine Königin. „Deine Telefongespräche sind für
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