Tödlicher Champagner (German Edition)
gestellt hatte, waren einmalig, so einmalig, dass sie eine Halskette als Ergänzung entworfen hatte, auffällig und groß, in geometrischen Formen, aus Kupfer und Gold. Nicht jede Frau konnte so etwas tragen, aber wenn es eine konnte, würde sie Aufsehen erregen.
Als sie die Küchentür öffnete, war sie hungrig wie ein Wolf und in allerbester Stimmung.
„… wenn du dich in ein oder zwei Tagen besser fühlst“, sagte Sweeney gerade energisch und drehte sich überrascht zu Pandora um. „Oh, ich habe gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht. Schon Zeit zum Mittagessen und ich mache erst die Pies fertig.“
„Apfel-Pies?“ Strahlend trat Pandora näher, aber Sweeney stellte befriedigt fest, dass Pandora bereits Charles besorgt musterte. „Ist noch etwas von der Füllung übrig?“, fragte sie und steckte ihre Finger in die Schüssel. Sweeney klopfte ihr kräftig auf die Hand.
„Sie haben mit diesen Fingern gearbeitet. Waschen Sie sich an der Spüle, und dann bekommen Sie Ihr Mittagessen, sobald ich es schaffe.“
Gehorsam drehte Pandora das Wasser auf und fragte leise: „Fühlt Charles sich nicht wohl?“
„Die Bronchitis macht ihm zu schaffen. Das kalte Wetter ist schlimm. Dabei ist es schon schlimm genug, alt zu sein.“ Sweeney presste die Hand in ihr Kreuz, als hätte sie Schmerzen. „Wir werden beide schon ein wenig langsam. Hier ziept es, und da tut es weh.“ Sweeney seufzte und schielte zu Pandora. „Das gehört halt zum Altwerden.“
„Unsinn.“ Nachdenklich schrubbte Pandora ihre Hände. Sie hätte Charles genauer beobachten sollen. „Sie wollen ganz einfach zu viel tun.“
„Wo doch die Weihnachtsfeiertage vor der Tür stehen …“ Sweeneys Stimme erstarb, während sie sich mit der Oberflächenverzierung einer Pie beschäftigte. „Nun ja, das Haus zu schmücken macht ja eine Menge Arbeit, aber es ist schon eine Belohnung an sich. Heute Nachmittag werden Charles und ich die Kartons mit dem Schmuck vom Dachboden holen.“
„Reden Sie keinen Unsinn.“ Pandora stellte das Wasser ab und griff nach dem Handtuch. „Ich hole den Schmuck herunter.“
„Nein, nein, lieber Himmel, Miss! Es sind zu viele Kartons, und die meisten sind viel zu schwer für eine kleine Lady wie Sie. Es ist unsere Aufgabe, uns darum zu kümmern. Stimmt es nicht, Charles?“
Bei der Vorstellung, die Treppen zum Dachboden ein halbes Dutzend Mal hinaufzuklettern, seufzte Charles. Ein Blick von Sweeney ließ ihn stocken. „Machen Sie sich keine Gedanken, Miss McVie. Sweeney und ich, wir werden uns darum kümmern.“
„Das werden Sie ganz bestimmt nicht.“ Pandora hängte das Handtuch zurück auf den Haken. „Michael und ich werden heute Nachmittag alles herunterholen, basta. Und jetzt sage ich ihm, dass er zum Essen kommen soll.“
Sweeney wartete, bis sich die Tür hinter Pandora geschlossen hatte, ehe sie grinste.
Oben im ersten Stock klopfte Pandora zweimal an die Tür von Michaels Arbeitszimmer, bevor sie eintrat. Er tippte weiter. Pandora unterdrückte ihren Stolz, ging zu seinem Schreibtisch und verschränkte die Arme. „Ich muss mit dir sprechen.“
„Komm später wieder. Ich bin beschäftigt.“
Zorn stieg in ihr hoch. Sie erinnerte sich jedoch an Sweeneys müde Stimme und schluckte ihn hinunter. „Es ist wichtig.“ Sie biss zwar die Zähne zusammen, sprach das Wort dann aber doch aus. „Bitte.“
Überrascht brach Michael mitten im Wort ab. „Was? Hat einer von der Familie wieder ein Spiel gespielt?“
„Nein, das ist es nicht. Michael, wir beide müssen diesmal das Haus für Weihnachten ausschmücken.“
Er starrte sie einen Moment an, murmelte eine Verwünschung und wandte sich wieder seiner Schreibmaschine zu. „Bei mir ist gerade ein zwölfjähriger Junge gekidnappt worden und soll für ein Lösegeld von einer Million freigelassen werden. Das ist wichtig.“
„Michael, würdest du für einen Moment das Reich deiner Fantasie verlassen und dich um die Wirklichkeit kümmern?“ Ehe sie sich zurückhalten konnte, hatte sie ihm schon das Blatt aus der Schreibmaschine gerissen. Er fuhr halb aus seinem Stuhl hoch. „Es geht um Sweeney und Charles.“
Das hielt ihn davor zurück, rabiater zu werden, als ihr nur das Blatt wieder aus der Hand zu reißen. „Was ist mit ihnen?“
„Charles hat mit seiner Bronchitis zu tun, und Sweeney geht es auch nicht gut.“
„Sollen wir einen Arzt holen?“
„Nein, das würde die beiden nur peinlich berühren. Aber wir sollten dafür sorgen, dass
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