Tödlicher Champagner (German Edition)
packte Michael sie.
Pandora hatte nicht gewusst, dass ein Mann so viel geben konnte. Von Empfindungen erschüttert, wand sie sich unter ihm. Heiß und bereit bot sie sich ihm an. Aber er war noch lange nicht fertig. Mit den Lippen zog er auf ihren Schenkeln eine Spur bis zu der Hitze, bis sie sich ihm entgegenbog. Er hielt Pandora hilflos in Leidenschaft gefangen. Hilflos.
Sie schauderte. Sie hatte nie gewusst, was es bedeutete, für einen anderen wirklich verwundbar zu sein. Er hätte alles von ihr nehmen, alles verlangen können, und sie hätte nicht ablehnen können. Aber er verlangte nicht, er gab.
Sie wurde von einer Welle nach der anderen hochgetrieben, wurde zwischen Höhen und Tiefen herumgewirbelt und genoss den rasenden Wechsel. Während das Licht des Nachmittags durch die Fenster hereinströmte, war Pandora in Dunkelheit gefangen, ohne sich zu wünschen, sehen zu können. Lass mich fühlen. Mehr. Noch einmal. Unaufhörlich.
Und dann war er in ihr, mit ihr vereinigt, verschmolzen. Sie fand, dass da noch mehr war. Unglaublich viel mehr.
Pandora und Michael blieben auf ihren verstreuten Kleidern liegen. Ganz langsam kehrten ihre Gedanken vage in die Wirklichkeit zurück. Sie konnte die pastellfarbenen Wände sehen und das Sonnenlicht. Sie konnte die Hitze ihrer Körper spüren, Michaels Haar, das über ihre Wange strich, seinen noch jagenden Herzschlag an ihrer Brust.
Es geschieht so schnell, dachte sie. Oder hatte es Stunden gedauert? Sie war nur sicher, dass sie nie etwas Derartiges erlebt hatte. Sie hatte es sich nie zugestanden. Seltsame Dinge konnten mit einer Frau geschehen, die ihre Leidenschaften freisetzte. Andere Dinge konnten sicheinschleichen, ehe sie sich wieder verschloss. Zuneigung. Verständnis. Sogar Liebe.
Sie ertappte sich dabei, dass sie Michaels Haar streichelte, und ließ ihre Hand auf den Teppich fallen. Sie durfte Liebe nicht in ihr Leben einlassen, nicht einmal für eine kurze Zeit. Liebe nahm und gab, und sie nahm und gab nicht immer im gleichen Maße. Michael war kein Mann, den eine Frau lieben konnte, die praktisch dachte, schon gar keine, die weise dachte. So viel erkannte sie. Michael würde sich niemals an die Spielregeln halten.
Sie würde seine Geliebte sein, ihn aber nicht lieben. Es hatte keinen Sinn, so zu tun, als könnten sie die nächsten drei Monate miteinander platonisch leben, aber Pandora wollte nicht ihr Herz riskieren. Einen Moment lang glaubte Pandora zu fühlen, wie es brach, nur ein klein wenig. Unsinn, sagte sie sich. Ihr Herz war stark und ungebrochen. Was sie und Michael gemeinsam hatten, war ein sehr grundlegendes, sehr unkompliziertes Arrangement.
‚Arrangement‘, fand sie, klang viel praktischer als ‚Romanze‘.
Dennoch seufzte sie leise und etwas wehmütig.
„Alles ausgeknobelt?“ Michael veränderte ein wenig seine Haltung, gerade genug, um seine Lippen über ihren Hals streichen zu lassen.
„Wie meinst du das?“
„Hast du die Richtlinien für unsere Beziehung ausgeknobelt?“ Er hob den Kopf und blickte auf sie hinunter. Obwohl er nicht lächelte, hatte Pandora das Gefühl, er amüsiere sich.
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
„Ich höre doch fast, wie es hinter deiner Stirn arbeitet, Pandora. Ich kann beinahe sehen, was in deinem Kopf abläuft.“
Es ärgerte sie, dass er es vielleicht tatsächlich konnte. „Ich denke, wir haben uns gerade erst kennengelernt?“
„Ich besitze übersinnliche Gaben. Du denkst …“ Er verstummte, um an ihren Lippen zu knabbern. „Du denkst, dass es einen Weg geben müsste, um unsere … Beziehung auf einem praktischen Niveau zu halten. Du überlegst, wie du gefühlsmäßig Distanz halten kannst, wenn wir miteinander schlafen. Du hast beschlossen, dass ein Arrangement zwischen uns nicht von Romantik geprägt sein darf.“
„Na gut!“ Er sorgte dafür, dass sie sich albern vorkam. Dann streichelte er über ihre Hüfte und sorgte dafür, dass sie erbebte. „Wenn duschon so schlau bist, musst du einsehen, dass ich nur gesunden Menschenverstand angewandt habe.“
„Ich mag es lieber, wenn deine Haut heiß wird und du überhaupt keinen Verstand mehr hast. Aber …“, er küsste sie, ehe sie antworten konnte, „… wir können nicht all die Zeit im Bett bleiben. Ich glaube nicht an praktische Affären, Pandora. Und ich glaube nicht an gefühlsmäßige Distanz zwischen Liebenden.“
„Auf diesem Gebiet hast du eine Menge Erfahrung gesammelt.“
„Das stimmt.“ Michael setzte
Weitere Kostenlose Bücher