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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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überwachen lässt. Ich meine, vielleicht läuft es nur darauf hinaus, dass wir am Tag der Eröffnungsfeier die Autos auf dem Parkplatz überprüfen.« Er erwiderte Joes Blick. »Es besteht womöglich keinerlei Bedrohung. Vermutlich verschwende ich nur jedermanns Zeit.«
    »Vermutlich«, stimmte Joe zu. »Vielleicht aber auch nicht.« Er lächelte traurig. »Egal, wie, ich habe zurzeit genug Zeit zum Verschwenden.« Dann räusperte er sich. »Also, du und Kelly.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Joe, ich möchte wirklich nicht darüber reden –«
    »Es tut mir leid, dass ich gestern Abend so hereingeplatzt bin.«
    »Okay. Entschuldigung angenommen. Toll.« Tom drehte sich um und wollte ins Haus gehen.
    »Du wirst heute Abend mit ihr essen gehen?«
    Er wandte sich wieder um. »Ja. Lustig, aber ich erinnere mich nicht daran, eine Pressemitteilung dazu herausgegeben zu haben.«
    Joe verschränkte die Arme vor der Brust. »Gibt es einen Grund, warum ich nicht wissen soll, dass du die Nacht mit ihr verbringst?«
    »Den Abend«, verbesserte Tom ihn. »Abendessen. Nun mach mal halblang.«
    »Sie wird in ein paar Stunden nach Hause kommen. Sie hat angerufen, um zu fragen, ob du etwas bei Lotus Blossom abholen könntest. Das ist das chinesische Restaurant hier in der Stadt.«
    Tom nickte. »Ja, das weiß ich noch.«
    »Gutes Essen. Ohne Glutamat.«
    »Gut.«
    »Das Lokal gehört netten Leuten. Neuen Leuten.«
    Tom wartete.
    »Es sind Chinesen«, fuhr Joe fort. »Sie sprechen nicht gut Englisch, aber sie kochen ein ganz passables Moo Goo Gai Pan. Dafür können sie ein bisschen Französisch, deshalb habe ich keine Probleme, mich mit ihnen zu verständigen.«
    Für einen sonst eher schweigsamen Mann ließ Joe nun einen ganzen Wortschwall vom Stapel. Doch eigentlich ging es ihm nicht um chinesisches Essen, soviel stand fest.
    »Okay«, meinte er. »Kelly und ich. Sag’s mir. Teil mir deine ehrliche Meinung dazu mit. Du findest, ich sollte nicht mit ihr zu Abend essen. Zumindest nicht allein. Du findest –«
    »Nein«, sagte Joe. »Ich finde es großartig. Genau genommen finde ich, du solltest dich heute Abend richtig in Schale werfen, deine Paradeuniform anziehen und die Gelegenheit nutzen, sie zu fragen, ob sie dich heiraten möchte.«
    Tom verschluckte sich fast. »Was?!«
    »Du hast mich schon ganz richtig verstanden«, meinte Joe. »Das macht ein Mann eben so, wenn er eine Frau liebt. Und da du schon dein halbes Leben lang in Kelly verknallt bist, ist es wohl an der Zeit, das Mädchen endlich zu heiraten.«
    Tom kratzte sich am Kopf, während er nach den passenden Worten suchte. »Ich bin mir sicher, Liebe trifft es nicht so ganz. Ja, ich habe mich schon immer zu ihr hingezogen gefühlt, aber –«
    Joe lächelte. »Nenn es, wie du willst, mit welcher Bezeichnung auch immer du dich wohlfühlst, Tommy. Aber wenn du auch nur ein bisschen Verstand besitzt, heiratest du sie, solange du noch die Chance dazu hast.«
    »Ähm …«
    »Ich weiß, zwischen euch ist irgendetwas vorgefallen«, fuhr Joe fort. »Zwischen dir und Kelly. Ich weiß, dass etwas passiert ist, das dich zu Tode erschreckt und dich in dem Sommer, als du mit deiner Grundausbildung begonnen hast, einen ganzen Monat früher aus der Stadt hat abreisen lassen.«
    Als Tom versuchte, seine Verblüffung zu verbergen, lächelte der alte Mann. »Du glaubst doch nicht ernsthaft, ich würde dich nicht kennen? In dieser Nacht, als du sie so spät nach Hause gebracht hast«, er lachte leise, »da warst du ganz außer dir, Tommy. Ich war so stolz auf dich, weil du – weil du erkannt hattest, dass sie zu jung war. Und gleichzeitig enttäuscht darüber, dass sie nicht hier auf dich gewartet hat, als sie endlich alt genug war.«
    Joe hielt Toms Blick stand. »Sie hat nicht verstanden, warum du damals gegangen bist«, sprach er weiter, »und es hat ihr fast das Herz gebrochen. Heute Abend kannst du es ihr erklären und alles wieder in Ordnung bringen. Und du kannst um ihre Hand anhalten.«
    »Wozu, damit ich ihr wieder das Herz breche?« Gott, wie war er überhaupt in diese Unterhaltung hineingeraten? Tom schob sich auf die Tür zu. Er wollte nicht darüber reden und schon gar nicht über die Gefühle nachdenken, die vor sechzehn Jahren von Kellys Augen abzulesen gewesen waren, als er ihr die Hand gegeben und ihr Auf Wiedersehen gesagt hatte. Er hatte ihr tatsächlich die Hand gegeben . Herrgott noch einmal! »Du weißt ganz genau, dass es sich ein Mann mit meinem Beruf nicht

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