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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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erregte etwas seine Aufmerksamkeit und er begann zu zeichnen. Und ehe er sichs versah, war es fast wieder Mitternacht und ihm standen nur noch vier kurze Stunden Schlaf zur Verfügung.
    David stand auf, entschlossen, einmal vernünftig zu sein und in seine Ferienunterkunft zu gehen – eine Einzimmerwohnung im dritten Stock eines Hauses zwei Blocks vom Hotel entfernt –, als er sie sah.
    Um ehrlich zu sein, war es ihr Körper, der ihm zuerst auffiel. Sie trug eines dieser eng anliegenden Spaghettitops, quasi ein Hauch von Nichts. Es war schwarz, ebenso wie der BH darunter, dessen Träger hervorlugten.
    Kurz, das Mädchen hatte ordentlich Holz vor der Hütte.
    Zudem war die Unbekannte groß und hatte Schultern, mit denen sie aussah, als könnte sie Profi-Football spielen und bräuchte dafür noch nicht einmal Schulterpolster. Ihre Armmuskeln waren schön definiert, und er hätte wetten können, dass sie Gewichte stemmte – nur dass sie keine Brustmuskeln, sondern ordentlich Busen besaß.
    Das war mal die Untertreibung des Jahrtausends.
    Sie trug eine Jeansjacke um die Taille gebunden, die der Schwerkraft dabei half, ihre Baggys an der Hüfte noch tiefer rutschen zu lassen, sodass zwischen dem Hosenbund und ihrem Top ein großer Abstand war. Auf diese Weise blieb weder die weiche Haut an ihrem Bauch noch ihr Nabelpiercing verborgen. Der bläuliche Stein funkelte im Licht der Straßenlaterne.
    Ihr Gesicht konnte er hinter den kurzen, absichtlich verstrubbelten schwarzen Haaren nicht erkennen. Ihre Kieferpartie und der Mund – das Einzige, was nicht verdeckt war – hatten jedoch etwas Elfenhaftes, das Kinn lief spitz zu, die Lippen wirkten fein und standen in Kontrast zu ihrer sonst so üppigen Figur.
    Während David sie von der anderen Seite des Kirchenparkplatzes aus beobachtete, blieb sie stehen und zündete sich mit schnellen, wütenden Bewegungen eine Zigarette an, nahm einen Zug, um den Glimmstängel gleich darauf scheinbar immer noch verärgert und ungeduldig zu Boden zu werfen und raschen Schrittes davonzueilen.
    Als er schließlich seinen Rucksack schulterte, fest entschlossen, nun endlich nach Hause zu gehen, wirbelte sie plötzlich wieder herum und lief zurück zu der Zigarette. Doch die war in eine Pfütze gerollt.
    »Scheiße!«, hörte er sie sagen. Ihre Stimme klang genauso, wie er sie sich vorgestellt hatte – ein bisschen heiser und tief, sexy.
    Sie wühlte in ihren Hosentaschen, nahm eine weitere Zigarette heraus und zündete sie an.
    Dabei drehte sie sich etwas weiter zu ihm und hob den Kopf, um hoch zum Riesenrad zu schauen, sodass ihr Haar zurückfiel und die Laterne ihr Gesicht beleuchtete.
    David stockte der Atem.
    Nach ihr hatte er gesucht.
    Sie war mit ihren großen Augen und der ausgeprägten Wangenpartie, die sich rasch zu dem extrem spitzen, zarten Kinn verjüngte, mit der fast schon winzigen, puppenhaften Nase und einem ebensolchen Mund auf eine exotische Art schön. Und ihre blasse Haut hob die dunklen Augenbrauen hervor. Sie wirkte fast schon überirdisch , besonders da in ihren Ohren eine Reihe von Piercings funkelten.
    Während er sie weiter beobachtete, nahm sie noch einen tiefen Zug von ihrer Zigarette, bevor sie diese fallen ließ und mit dem klobigen Absatz ihres Stiefels austrat.
    Wie ein Seemann fluchend stapfte sie davon, nur um dann wenige Schritte weiter abermals stehen zu bleiben und sich erneut einen Glimmstängel anzuzünden.
    David war total fasziniert von der Frau, und alle Gedanken an eine ordentliche Mütze voll Schlaf hatten sich erledigt. Er schob sich den Träger seines Rucksacks höher auf die Schulter und folgte ihr auf das Jahrmarktgelände.
    Kelly saß auf der Baumschaukel im Garten, als das Licht in Joes Cottage anging.
    Tom musste nach Hause gekommen sein, da Joe und Charles ihren wöchentlichen Kartenspieltermin hatten. Ihr Vater war aufgewacht und zur Abendessenszeit in die Küche gekommen, wobei er sich schwer auf die Gehhilfe gestützt hatte, die ihm von Kelly in sein Zimmer gestellt worden war.
    Sie hatte gerade ein Tablett für ihn fertig gemacht, mit Hühnerbrühe und einem Salat, von dem sie wusste, dass er ihn nicht anrühren würde, einem Kraftshake und einer verführerischen Auswahl seiner Lieblingsdesserts. Charles war mit keinem Wort auf die Gehhilfe eingegangen und Kelly mit zusammengepressten Lippen äußerst bemüht gewesen, sie auch ja nicht zu erwähnen.
    Schließlich hatte er bloß ein paar Schlucke von dem Kraftshake getrunken und war dann

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