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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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zu. »Mach daraus nicht etwas, das es nicht war.«
    »Dennoch hätte ich nicht zulassen sollen, dass es so weit geht, wie –«
    »Drei Küsse?«, wandte sie ein. »Oder waren es vier? Für jemanden, der den Ruf hatte, die meisten Mädchen in der Stadt entjungfert zu haben, fand ich immer, dass du eine bemerkenswerte Zurückhaltung an den Tag gelegt hast.«
    »Dieser Ruf … Ich habe nicht wirklich … Wir waren Freunde und … Außerdem warst du viel zu jung. Ich bin nur … Es tut mir leid.« Gott, das kam ja superflüssig rüber. Also setzte er noch einmal an. »Ich habe es wirklich vermisst, mit dir befreundet zu sein. Jetzt, da wir beide für eine Weile wieder hier sind, wollte ich nicht, dass diese eine Nacht zwischen uns steht und alles verkompliziert.«
    »Die Entschuldigung ist vollkommen unnötig, aber ich nehme sie an.« Kelly schaltete das gleißend helle Licht in der Küche an. »Sag Joe, dass er nicht gefeuert ist, ja? Versichere ihm, dass Dad es nicht so gemeint hat.«
    »Ich schätze, das weiß er vermutlich selbst«, gab Tom zurück. »Aber ich werd’s ihm ausrichten.«
    »Ich denke ständig daran, wie schrecklich es wäre, wenn mein Vater sterben würde, bevor er und Joe diese Sache aus der Welt geschafft hätten. Für Joe ist es so schon schwer genug.«
    Die Tür war direkt hinter ihm, und Tom wusste, dass er sich eigentlich darauf zubewegen sollte. Es wäre wohl das Beste gewesen, ihr eine Gute Nacht zu wünschen und zu gehen. Entschuldigt hatte er sich nun, und offensichtlich wollte sie nicht weiter über das Ganze reden.
    Das absolut Letzte, zu dem er sich in diesem Moment hinreißen lassen durfte, war, den Arm um sie zu legen. Egal, wie verloren und allein sie wirkte, egal, wie toll sie in den knappen Sportsachen auch aussah.
    Er räusperte sich. »Ich sollte langsam wirklich mal nach Joe sehen gehen. Ich werde versuchen, mit ihm zu reden.«
    Kelly nickte. Sie hielt ihm eine Hand hin. »Danke noch einmal«, sagte sie. »Und bitte mach dir keine Gedanken wegen … du weißt schon, was. Das ist vor langer Zeit geschehen.«
    Tom scheute sich davor, sie zu berühren, doch ihre Hand nicht zu ergreifen, wäre unhöflich gewesen. Also riss er sich zusammen und nahm sie.
    Sie war klein und kalt, aber die Frau griff erstaunlich fest zu. Kelly Ashton hatte keinen feuchten, schlaffen Händedruck, nein, Sir. Das überraschte ihn nicht wirklich .
    Doch dann verblüffte sie ihn, indem sie sich seinen Handrücken an die Lippen hielt und sanft einen Kuss darauf drückte.
    »Du warst immer ein guter Freund«, sagte sie. »Und ich bin froh, dass du da bist.«
    Tom war perplex. Lustig, bis zu diesem Augenblick hatte er immer gedacht, dass man ihn nicht so leicht aus der Fassung bringen könnte. Doch hier stand er und wusste nicht, was er tun, sagen oder auch nur denken sollte. Sie hatte seine Hand geküsst .
    Das war die perfekte Gelegenheit, sie in seine Arme zu schließen, doch er zögerte. Gefühle lagen in der Luft, so schwer, dass er sie regelrecht warm auf seiner Haut spürte. Er könnte sie nun küssen, und vielleicht würde sie der Moment so gefangen nehmen, dass sie sich von ihm in ihr Schlafzimmer führen ließe, in ihr Bett …
    Ja, genau – vielleicht konnte er sie ausnutzen … Erneut … Nachdem er sich gerade eben erst dafür entschuldigt hatte, genau das getan zu haben.
    Falls irgendjemand sonst so etwas versuchen sollte, würde er den Mistkerl krankenhausreif schlagen.
    Tom zwang sich, einen Schritt von ihr wegzutreten, seine Hand wegzuziehen und sie anzulächeln, als er die Fliegengittertür aufstieß.
    »Ich sehe dich morgen«, meinte er und entkam, ohne ihre Tugend verletzt zu haben.
    Mallory bereute es umgehend, ihr Feuerzeug weggeworfen zu haben.
    Es war schließlich ein ziemlich gutes gewesen, und sie hatte nur noch fünfundsechzig Cent in der Tasche. Abgesehen natürlich von den dreihundert Dollar, die ihr von Tom für Lebensmittel zugesteckt worden waren.
    Aber etwas von dem Geld für ein Feuerzeug auszugeben, nachdem sie ihr eigenes gerade weggeworfen hatte, kam ihr absolut falsch vor.
    Streichhölzer gab es dagegen kostenlos. Nur befand sich der Honey-Farm-Lebensmittelladen einen strammen, zehnminütigen, extrem unangenehmen Fußmarsch weit entfernt.
    Mallory lief mit einer Zigarette in der Hand umher und hielt nach jemandem Ausschau – irgendjemandem, den sie auch nur entfernt kannte –, der ihr vielleicht mit einem Streichholz aushelfen konnte.
    »Ich würde dir ja Feuer geben,

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