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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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hättest, mir Modell zu sitzen.«
    Mallory rührte sich nicht. »Modell sitzen … Ich schätze mal, das ist jetzt der Moment, in dem du mir sagst, dass das Ganze in deiner Wohnung stattfindet. Ach, und übrigens möchtest du, dass ich nackt posiere, richtig?«
    »Na ja, so sehr mir das auch gefallen würde, dann hätte ich es vielleicht doch schwer, mich zu konzentrieren. Wenn du also vielleicht einen Bikini tragen könntest –«
    »Was?! H ältst du mich vielleicht für dämlich?« Sie starrte ihn an. »Ich hab schon einen Arsch voll solcher Sprüche gehört, Einstein, aber deiner ist mit Abstand der blödeste. Niemals werde ich mit dir irgendwohin gehen. Nicht in diesem Leben!«
    Sie schnappte ihm die Visitenkarte aus der Hand, zerriss sie demonstrativ und ließ sie auf den matschigen Fußweg fallen, als sie wegstapfte.
    »Hey!«, rief er ihr nach. »Du hast mir noch nicht einmal gesagt, wie du heißt.«
    Ja, genau. Mallory machte sich nicht die Mühe, sich noch einmal umzudrehen.
    Auf Tommys leises Klopfen hin öffnete Joe die Badezimmertür. Er machte einen Akt daraus, sich das Gesicht mit einem Handtuch abzutrocknen, damit er den jüngeren Mann nicht ansehen musste.
    »Bist du okay?«, fragte Tom.
    »Nein«, gestand Joe und kam sich dumm vor. Charles war achtzig Jahre alt. Es kam einem Wunder gleich, dass er schon so lange lebte. Da hätte die Tatsache, dass er bald sterben würde, ihn nicht dermaßen aus der Bahn werfen sollen.
    »Möchtest du reden?«
    »Nein.« Joe stand mit dem Rücken zu Tommy, als er das Handtuch an dem Halter neben dem Waschbecken aufhängte, aber er hörte den Jungen lachen.
    »Warum hab ich mir bloß schon gedacht, dass du das sagen würdest?«, fragte der SEAL . »Es ist wohl unnötig, zu erwähnen, dass ich hier bin. Du weißt, wo du mich findest, falls du deine Meinung änderst.«
    Joe antwortete seinem Neffen mit einem kurzen »Hm«, während er sein Handtuch so hinhängte, dass es gut trocknen konnte – von dem Handtuchalter genau akkurat in zwei Hälften geteilt und mit parallel zueinander verlaufenden Kanten.
    »Ich hab gedacht, ich könnte morgen etwas Farbe besorgen«, wechselte Tom geschickt das Thema. »Die Küche sieht ziemlich grau aus. Zusammen könnten wir ein paar Schichten Farbe draufklatschen und wären Sonntag damit fertig – ist ein Klacks. Vorausgesetzt, der Held von Baldwin’s Bridge lässt sich dazu herab, so eine niedere Arbeit wie Streichen zu verrichten.«
    Joe antwortete nicht. So ein Kommentar verdiente keine Reaktion.
    Doch Tom stellte sich ihm in den Weg, sodass er nicht aus dem Bad kam. »So viel hättest du mir wenigstens erzählen können«, sagte er sanft.
    Joe hätte Tom nicht mehr lieben können, wenn er sein eigener Sohn gewesen wäre. Er sah ihn einige Sekunden lang an. »Nein«, sagte er mit einem Kopfschütteln, »das hätte ich nicht.«

5
    9. August
    »Er ist es, oder? Es ist Joe.«
    Kelly starrte gerade zu der Statue hinauf, die auf der öffentlichen Grünfläche von Baldwin’s Bridge stand – jenem wie gemalt wirkenden Stück Rasen zwischen dem berühmten Hotel und dem Jachthafen des Orts. Doch nun, als sie registriert hatte, dass Tom hinter ihr stand, drehte sie sich zu ihm um.
    Es überraschte sie kein bisschen, ihn an diesem Morgen auch an diesem Ort anzutreffen. Zweifelsohne war er ebenso versessen darauf gewesen, sich das Denkmal, das die fette Aufschrift »Der Held von Baldwin’s Bridge« trug, noch einmal genauer anzusehen, wie sie.
    »Hey«, grüßte sie ihn und gab sich größte Mühe, beim Gedanken daran, wie sie letzte Nacht seine Hand geküsst hatte, nicht rot zu werden. Wie schnell er danach geflüchtet war. Nur gut also, dass sie nicht nah genug bei ihm gestanden hatte, um ihm einen Kuss auf den Mund zu geben.
    »Hast du einen Tag frei?« Er klang nicht so, als machte er sich über etwas anderes als das Hier und Jetzt Gedanken. Er klang … wie Tom eben. Locker und freundlich, mit einem sexy Unterton, den er scheinbar in jeder Situation besaß.
    »Ha ha … So was gibt es nicht.« Sie versuchte, sich ebenso lässig zu geben, und hoffte, er würde nicht bemerken, dass ihr jedes Mal, wenn sie ihn auch nur sah, heiß und kalt wurde und sie davon träumte, ihn auf der Stelle und in aller Öffentlichkeit hier auf dem Rasen zu küssen. »Ich meine, ja, heute ist einer der Tage, an denen ich zu Hause bleibe, aber wahrscheinlich werde ich irgendwann angepiept und muss nach Boston fahren.«
    Tom trug eine Sonnenbrille und ein

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