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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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entscheidende Ass ausspielt. »Alles Witwen.«
    Ass oder nicht, Catherine war nicht beeindruckt, was sie auch nicht verschwieg: »Frauen leben im Allgemeinen länger als Männer, David. Das ist keine große Überraschung.«
    Davids Gesicht legte sich in nachdenkliche Falten. Dann sagte er: »Wir notieren im Bericht immer den nächsten Verwandten … damit wir wissen, wen wir benachrichtigen sollen.«
    »Riiichtig.«
    »Naja, ich dachte nur … ich erinnere mich nicht, dass eine dieser vier Frauen überhaupt Verwandte hatte.«
    Catherine und Warrick wechselten einen Blick. In Warricks Augen geriet ein Schimmern. Es war dieser starre Blick, den er stets hatte, wenn irgendetwas anfing, ihn wirklich zu interessieren.
    Catherine wandte sich erneut an Whiting. »Doktor, ist Davids Feststellung richtig?«
    Der Arzt zuckte mit den Schultern. »Das kann ich wirklich nicht sagen. Ich müsste in die Akten sehen.«
    Freundlich, aber bestimmt, meinte Warrick: »Warum tun Sie das nicht?«
    Catherine glättete die Wogen. »Würden Sie das bitte tun?«
    Whiting nickte, blieb aber an Ort und Stelle stehen.
    »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt dafür«, mahnte Warrick.
    Seufzend entgegnete Whiting: »Alles, was notwendig ist. Selbstverständlich. Aber die Wahrheit lautet, dass viele unserer Bewohner im Sunny Day Witwen sind.« Er legte den Kopf zur Seite und zog eine Braue hoch. »Wie Sie so treffend bemerkt haben, Ms Willows, ist es nicht ungewöhnlich, dass Frauen länger leben als Männer.«
    Warrick lächelte. »Vielleicht sollten Sie dann lieber schnell Ihre Akten konsultieren, ehe hier bis auf Ms Willows alle gestorben sind.«
    Whiting, sichtlich verärgert und vermutlich nicht sonderlich begeistert darüber, diese Ermittler unbeaufsichtigt in einem seiner Krankenzimmer zurückzulassen, machte sich nun doch auf, um Catherines Bitte nachzukommen.
    Nun, da sie allein waren, von der verstorbenen Vivian Elliot einmal abgesehen, wandte sich Vega an Catherine. »Verstehen Sie jetzt, warum ich Sie gerufen habe?«
    »Sie haben die richtige Entscheidung getroffen.« Seufzend verdrehte sie die Augen. »Das ist ein bisschen grenzwertig, aber …«
    »Aber«, übernahm Vega energisch, »falls wir nicht einem Phantom nachjagen, dann ist das hier ein Tatort.«
    Plötzlich hatten alle vier das Gefühl, der Geist von Gil Grissom würde in dem Zimmer spuken.
    »Ja«, sagte Warrick, »und wenn wir ihn nicht sofort untersuchen, wären mögliche Beweise für immer verloren.«
    »Sollte es sich allerdings um natürliche Todesfälle handeln«, konterte Catherine, »dann vergiss die Zeit nicht, die wir hier vergeuden, während sich draußen die Mordfälle häufen.«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen schon jetzt mehr bieten«, sagte David. »Aber bis zur Autopsie können wir nicht sicher sein.«
    Catherine dachte ein paar Sekunden lang nach, ehe sie entschied. »Wir werden das hier wie einen Tatort behandeln. Und falls wir falsch liegen, dann liegen wir eben falsch.«
    »Wäre nicht das erste Mal«, kommentierte Warrick.
    »Ich werde Whiting befragen«, verkündete Vega. »Sollte die Elliot ermordet worden sein, dann ist das ganze Personal verdächtig.«
    »Nicht nur das Personal«, warnte ihn Catherine. »Jeder halbwegs mobile Bewohner käme infrage. Aber mit dem Personal sollten wir anfangen.«
    »Kann ich irgendwie helfen?«, warf David ein.
    Catherine schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. »Sie können draußen warten. Wenn Sie Recht haben – und Sie eine Mordserie aufgedeckt haben – dann stehen Sie mitten in unserem Tatort.«
    Als Catherine und Warrick mit ihren Koffern zurückkehrten, hatte sich im Korridor vor der geschlossenen Tür bereits eine kleine Gruppe Neugieriger versammelt. Ein paar trugen Bademäntel und Hausschuhe, zwei benutzten Gehhilfen, aber die meisten waren voll bekleidet und wirkten für diese Station verdächtig munter. Einige hatten bereits angefangen, David auszuhorchen und mit Fragen zu bedrängen, was David mit einer extrem unbehaglichen Miene quittierte.
    Als er die Szenerie sah, sagte Warrick: »Mann, die gehen aber schwer zur Sache.«
    »Sie haben David schon früher hier gesehen«, entgegnete Catherine. »Immer wenn ein Mitpatient im Leichenwagen abtransportiert worden ist, war er hier.«
    »Ja. Ich verstehe, was du meinst. Man hat nicht oft die Gelegenheit einem Todesengel nahe zu kommen.«
    Catherine stolzierte mitten in die Seniorengruppe hinein, die überwiegend aus Frauen bestand, und sagte: »Es tut mir

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