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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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schien alles ziemlich normal zu sein – äußerst normal.
    Während der nächsten zwei Stunden katalogisierte Catherine die Beweismittel und schickte die biologischen Materialien ins Labor. Nun hatte sie bereits den größten Teil des Tages mit Vivian Elliot zugebracht und wusste immer noch nicht, ob ein Verbrechen vorlag.
    Es war Zeit, die Gerichtsmedizin aufzusuchen.
    Dort stöberte sie David, Warrick und Dr. Al Robbins bei der Arbeit auf. Robbins führte mit Davids Hilfe die Autopsie an Vivian Elliot durch, und Warrick sah zu.
    Sie schlüpfte in einen Laborkittel, zog Handschuhe an und passte damit äußerlich perfekt zu den anderen. Sie hätten ein OP-Team sein können, das Leben rettete, doch sie waren Ermittler, die Tote untersuchten.
    Catherine stellte sich neben Warrick, David und Robbins gegenüber. »Was gefunden?«
    »Wie wäre es mit der Todesursache?«, gab Robbins zurück.
    »Was ist damit?«
    »Myokardialer Infarkt.«
    »Ein Herzanfall.« Catherine legte nachdenklich die Stirn in Falten und fixierte das fragliche Organ. »Verursacht durch was?«
    »Ich vermute«, sagte Robbins und zuckte mit den Brauen, »dass David mit seiner Luftembolie Recht hat.«
    »Die Theorie kennt wohl jeder, was?«, fragte Warrick.
    Catherine hörte zum ersten Mal davon.
    Robbins nickte, ohne den Blick von seiner Arbeit abzuwenden. »Ich war mit der Autopsie mehr oder weniger fertig und konnte keinen vernünftigen Grund für den Tod dieser Frau finden. Ihr Herz hat gekrampft … aber davon abgesehen war keine wirkliche Schädigung feststellbar. Sie hatte kein Übergewicht, keinen erhöhten Cholesterinspiegel und unbedeutende Arterienverkalkung – das ist im Grunde nichts für eine gesunde Frau ihres Alters.«
    »Eine Frau ihres Alters kann natürlich einen Herzanfall erleiden«, stellte Robbins fest, »… aber das passiert nicht gerade häufig. Etwas ist dem Herzen dieser Frau zugestoßen, und ich konnte keinen Grund dafür finden.«
    David trat vor. »Doc, ich, äh … ich habe Röntgenaufnahmen gemacht, als wir sie reingebracht haben.«
    Robbins wirkte überrascht. »Haben Sie?«
    David schluckte. »Ich dachte, wissen Sie, ich dachte, Sie würden sie vielleicht brauchen.«
    Der Leichenbeschauer bedachte David mit einem schiefen Blick. »Gute Idee.«
    Davids Erleichterung war spürbar.
    »David«, sagte Robbins geduldig, den Blick auf seinen Assistenten gerichtet. »Wie heißt es in Missouri?«
    David dachte angestrengt nach, ehe er vorsichtig fragte: »Zeigen Sie sie mir?«
    »Richtig. Wie wäre es, wenn Sie das täten?«
    Beschwingten Schrittes verließ David den Raum und kehrte im Handumdrehen mit einem großen Umschlag aus Manilapapier zurück und überreichte ihn Robbins. Dieser schnappte sich seine Krücke und ging mit dem Umschlag zu dem Filmbet rachter an der Wand.
    Warrick legte den Lichtschalter um, und Robbins hängte die Aufnahme ein. Augenblicke später schüttelte er den Kopf, nahm das Röntgenbild ab und ersetzte es durch ein neues. Auf dem zweiten Bild fand er, wonach er gesucht hatte.
    »Da.« Er deutete auf einen dunklen Fleck, beinahe in der Mitte der Aufnahme.
    »Was sehen wir da, Doc?«, fragte Warrick.
    »Der dunkle Fleck in der Pulmonalarterie, Warrick. Das ist eine Luftblase.«
    Catherine atmete tief durch und fragte: »Und wie ist diese Luftblase dahin gekommen?«
    Robbins bedachte sie mit einem todernsten Blick. »Ich habe keine Einstiche gefunden, abgesehen von dem für das IV-Katheter. Ich vermute, dort ist sie reingekommen.«
    »Leichter Zugang«, kommentierte Warrick.
    Aber Catherine kämpfte ihren Wunsch, der Theorie spontan zuzustimmen, mit der von Grissom antrainierten Gewissenhaftigkeit nieder, und forderte, auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. »Könnte die Luftblase von dem Trauma des Unfalls zurückgeblieben sein?«
    Robbins schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich.«
    »Ist es möglich?«
    »Alles ist möglich. Aber mein Urteil lautet, dass sich die Blase in diesem Fall bereits früher bemerkbar gemacht hätte, falls überhaupt. Ich denke, David hat Recht.«
    Warricks Miene war ernst. »Denken Sie, wir könnten es mit einer Art barmherzigem Engel zu tun haben?«
    »Gott weiß, das wäre nicht das erste Mal, dass jemand Leute umbringt, die er eigentlich hätte pflegen sollen.«
    Catherine wandte sich an Warrick: »Ruf Vega auf dem Mobiltelefon an. Sag ihm, es sieht nach Mord aus, und wir werden ermitteln wie in einem Mordfall. Es sei denn, wir entdecken einen Beweis

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