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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Besucher empfangen.«
    Nachdenklich runzelte Grissom die Stirn. »Der Sarg war offen?«
    »Ja.«
    »Schließen Sie den Sarg vor oder nach der Trauerfeier?«
    »Im Allgemeinen vorher.«
    »Und im Besonderen?«, hakte Grissom nach. »In Ritas Fall … vorher oder nachher?«
    Black hatte offenbar Mühe, sein Temperament im Zaum zu halten. »Vorher.«
    »Gut. Was passiert, nachdem Sie den Sarg geschlossen haben?«
    »Ich werde ein wenig ausholen müssen.«
    »Bitte.«
    Der Bestatter faltete würdevoll die Hände über seinem leichten Bauchansatz. »Hinter dem Vorhang hat die Familie Gelegenheit, sich ein letztes Mal zu verabschieden, ehe der Sarg geschlossen wird. Dann werden die Angehörigen zu ihren Sitzplätzen geleitet, und wir schließen und versiegeln den Sarg, ehe wir den Vorhang öffnen und mit der Trauerfeier beginnen.«
    »Waren Sie während dieser Zeit persönlich bei Ritas Leiche?«, fragte Brass.
    »Warum begleiten Sie mich nicht in die Kapelle?«, fragte der Bestatter in einem scharfen, unduldsamen Tonfall. »Dort kann ich Ihnen alles im Detail zeigen.«
    Zu dritt durchquerten sie den Vorbereitungsraum, den sie durch die Flügeltür verließen, die auf einen kurzen, dunklen Korridor führte. Wenige Schritte brachten sie zu einer weiteren Flügeltür. Black öffnete und bat Grissom und Brass, hindurchzutreten, was diese prompt taten.
    Kurz darauf fand sich Brass vor den Sitzreihen der Kapelle wieder, und zwar ganz in der Nähe der Stelle, an der der Sarg aufgebahrt gewesen sein musste.
    Grissom und Black standen rechts und links davon.
    »Das«, erklärte der Bestatter, »ist meine Position während der meisten Trauerfeiern. Und ich war auch bei Ritas Gedenkfeier hier.«
    »Konnten Sie Rita die ganze Zeit sehen, bis der Sarg geschlossen wurde?«, fragte Brass.
    »Ja.«
    »Wie geht es von hier aus weiter?«
    »Die Familie verlässt die Kapelle nach der Trauerfeier, um sich für den Trauerzug bereitzuhalten. Inzwischen fahren wir den Sarg zur Hintertür hinaus, durch die Tür, durch die wir gerade gekommen sind, und bringen ihn zum Leichenwagen.«
    Der Detective runzelte die Stirn. »Wer ist ›wir‹?«
    »Ich, Jimmy Doyle … Sie sind ihm schon begegnet … und ein neuer Mitarbeiter, Mark Grunick.«
    Brass notierte die Namen. »Und Sie haben den Sarg zu dritt in den Leichenwagen geladen?«
    »Ja. Dann ist Jimmy mit dem Leichenwagen losgefahren, und ich habe die Familie mit der Limousine zum Friedhof gebracht.«
    »Keine Zwischenstationen?«
    Black schüttelte den Kopf. »Wenn nicht gerade ein Reifen platzt oder ein anderer Notfall eintritt, wird unterwegs nicht angehalten. Man unterbricht einen Trauerzug nicht, um sich ein Päckchen Kaugummi aus dem nächsten Supermarkt zu holen.«
    »Und soweit Sie sich erinnern, ist alles reibungslos abgelaufen?«
    »Ja.«
    »Und doch war Rita Bennetts Leiche nicht in diesem Sarg.«
    Black breitete die Hände aus, die Handflächen nach oben gerichtet. »Da ist immer noch der Friedhof. Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich den ganzen Tag mit Rita verbracht habe. Sie lag in dem Sarg, seit wir sie hineingelegt haben.«
    Brass wandte sich an Grissom. »Irgendeine Idee?«
    Nach einem Moment des Nachdenkens entgegnete Grissom: »Nicht im Augenblick. Wir müssen weitere Informationen sammeln, die uns zu neuen Beweisen führen, dann werden wir auch Rita Bennett finden.«
    »Sie verdient eine anständige Beerdigung«, sagte Black. »Auf dass sie in Frieden ruhen kann.«
    »Mr Black«, sagte Grissom, »wir haben da auch noch eine ermordete Frau, die Ritas Platz in Ihrem Sarg eingenommen hat, und sie verdient es ebenfalls, in Frieden zu ruhen … nachdem ihr Mörder zur Strecke gebracht und seiner gerechten Strafe zugeführt wurde.«
    Jegliche Spur möglichen Ärgers hinter die milde Fassade verbannt, entgegnete Black: »Ich wünsche Ihnen nichts als Glück bei Ihren Bemühungen. Ich bedauere nur, dass ich Ihnen nicht besser helfen konnte.«
    Grissom lächelte. »Oh, das kommt noch.«
    Als Brass und Grissom den Ausgang suchten, konnte der Detective den Blick aus den ruhelosen Augen des Bestatters auf seinem Rücken förmlich spüren.
     
    Sara und Nick waren im Pausenraum und schauten zusammen in eine Aktenmappe, als Brass und Grissom übellaunig eintraten.
    Nach dem üblichen Austausch von Begrüßungsfloskeln schenkte sich Brass eine Tasse Kaffee ein, und Grissom ging zum Kühlschrank, um sich eine Flasche Wasser zu holen.
    »Ich fühle keine guten Schwingungen«, stellte Sara

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