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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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gut.«
    »Ein neunzehnjähriges Mädchen, das so behütet aufwächst? Draußen herrscht das Leben, und sie wohnt noch zu Hause? Sie könnte ein Doppelleben führen. Sie könnte mehrere Freunde haben. Mehrere Männer. Sie könnte ausbrechen, alle Vorsicht über Bord werfen. Und die Verhütung gleich dazu«, sagte Sara.
    »Hören wir auf zu spekulieren«, forderte Grissom. »Kümmern wir uns wieder um die Fakten – wie lauten die Namen der Eltern?«
    Sara warf einen Blick auf den Bericht. »Jason und Crystal Dean. Er besitzt und managt ein halbes Dutzend Einkaufszentren. Sie sind ziemlich gut gestellt, aber nicht reich. Sie wohnen in der Serene Avenue in Enterprise.«
    »Hat ihnen schon jemand gesagt, was mit ihrer Tochter passiert ist?«, wollte Brass wissen.
    »Noch nicht«, sagte Nick. »Wir haben sie gerade erst identifiziert, als ihr aufgetaucht seid. Wir haben uns überlegt, es wäre besser, erst den Bericht zu lesen und uns mit dem Vermisstenfall vertraut zu machen.«
    »Guter Gedanke«, lobte Grissom.
    »Also schön.« Brass seufzte. »Verdammt. Ich sollte sie wohl aufsuchen.« Er drehte sich zu Grissom um. »Wollen Sie mich begleiten?«
    »Ich passe«, sagte Grissom. »Man sagt mir nach, meine sozialen Fähigkeiten seien verkümmert, also überlasse ich das dem Meister.«
    »Vielen Dank.«
    »Außerdem muss ich versuchen, mehr über das Desert Haven Mortuary herauszufinden.«
    »Hey«, wandte sich Sara an den Detective. »Ich gehe mit. Wenn Sie Begleitung wollen.«
    »Hätte nichts dagegen«, gestand Brass.
    Das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, der unter einer CSI-Baseballkappe hervorlugte, folgte Sara Brass auf den Parkplatz. Sie freute sich nicht gerade auf den Abstecher nach Enterprise, aber die Kriminalisten waren diejenigen, die Kathy Dean gefunden hatten, und Sara fühlte sich verpflichtet, dabei zu sein, wenn die Eltern des Opfers die schlimme Nachricht erhielten.
    Die Klimaanlage des Taurus kämpfte gegen die Hitze, aber solange die Sonne am Himmel stand, blieb es im Innern des Wagens unerträglich. Wenigstens mussten sie vom CSI-Labor aus nur über die Charleston und den Rainbow Boulevard, um die Serene Avenue zu erreichen. Vorausgesetzt, sie überlebten den Verkehr und die Ampeln.
    Als sie endlich auf die Serene abbogen, fühlte Sara, wie der Schweiß an ihrem Körper herunterlief.
    Das Haus der Deans war ein imposantes zweistöckiges Gebäude mit einem Schindeldach und vielen Fenstern, deren Läden samt und sonders geschlossen waren. Die Doppelgarage auf der rechten Seite des Hauses schien fest verschlossen zu sein, und der Garten bestand hauptsächlich aus Erde und ein paar verkümmerten Sträuchern. Er erinnerte an die derzeit weit verbreiteten Xeriscape-Landschaften, obgleich diese Sträucher doch sehr verdorrt aussahen. Auch wenn es hieß, dass die Eigentümer des Hauses wohlhabend waren, wirkte das Gebäude irgendwie verloren, ja, verlassen.
    Sara hoffte, dass jemand zu Hause war, anderenfalls müssten sie und Brass im Wagen warten und sich weiterrösten lassen.
    Als der Detective und die Kriminalistin die Auffahrt hinaufgingen, überlegte Sara, ob der desolate Zustand von Haus und Garten eine Folge von Kathys Verschwinden sein mochte. Brass klingelte mehr als einmal, aber niemand öffnete.
    »Sollen wir hinten nachsehen?«, fragte Sara.
    Brass schüttelte mürrisch den Kopf und deutete in die entsprechende Richtung. »Umzäunt.«
    »Mit den Nachbarn reden?« Sara hoffte, Brass würde zustimmen, sodass sie Gelegenheit bekämen, in die klimatisierte Luft eines Hauses zu flüchten.
    Ehe Brass antworten konnte, bog ein weißer Geländewagen in die Auffahrt ein. Sie sahen zu, wie zwei Personen ausstiegen – der Fahrer, ein großer, breitschultriger Mann in einem grünen Hemd von Izod und einer Jeans, das dünne blonde Haar zurückgekämmt, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, die hohe Stirn zu kaschieren. Seine weibliche Begleitung trug khakifarbene Baumwollshorts und ein pfirsichfarbenes T-Shirt mit V-Ausschnitt. Als sie um den Wagen herum zu ihm ging, sah man, dass er sie mit seinen einsneunzig um beinahe zwanzig Zentimeter überragte und ihr gegenüber seinen hundert Kilo bestimmt fünfundvierzig fehlten. Ihr langes, lockiges Haar erinnerte mit seiner kastanienbraunen Farbe auf Anhieb an das von Kathy Dean.
    Es konnte kaum Zweifel daran bestehen, dass dies Kathys Mutter Crystal war, deren große dunkle Augen wie ein Spiegel der Augen ihrer Tochter waren – auch wenn Sara Kathy nur

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