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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Während sich der Subwoofer auf dem Boden befand, hatte der Drucker auf einem höher angebrachten dreieckigen Regalbrett seinen Platz. Über dem Schreibtisch zeigte ein Poster die Langstreckenläuferin Mary Decker Slaney. Neben dem Fenster an der gleichen Wand stand ein Bücherregal, das voll gestopft war mit Büchern jeglicher Art, zum größten Teil aber Taschenbüchern.
    Der Raum war makellos sauber, und man erkannte die Lücken, die auf jene Gegenstände hinwiesen, die von den Ermittlern der Tagesschicht bereits konfisziert und noch nicht wieder zurückgebracht worden waren. Der Computertower war einer dieser Gegenstände.
    So wie die Dinge auf dem Tisch standen, lag die Vermutung nahe, dass sich dort ein weiteres Buch befunden haben musste. Das war gewiss nicht alles, was fehlte, denn Conrad Ecklies Leute, die zur Tagschicht des CSI gehörten, waren gründlich gewesen, und bestimmt lagerten bereits neunundneunzigeinhalb Prozent aller verwertbaren Dinge im Beweismittelarchiv.
    Saras Arbeit war es, das fehlende halbe Prozent zu finden. Aber zunächst musste sie Nick im Büro anrufen. Sie zog ihr Mobiltelefon hervor.
    »Stokes«, sagte Nick schon beim zweiten Klingeln.
    »Ich bin’s. Hör mal, ich bin in Kathys Zimmer.«
    »Und suchst, was Ecklies Leute übersehen haben.«
    Ganz gegen ihren Willen musste sie grinsen, weil Nick damit andeutete, dass die Nachtschicht immer noch etwas an einem Tatort entdeckte, was der Tagschicht entgangen war.
    »Nein«, widersprach Sara. »Eigentlich dachte ich, wir soll ten uns die Beweismittel ansehen, die sie mitgenommen haben … und alles noch mal durchgehen.«
    »Und wieder einmal bin ich dir einen Schritt voraus. Die Kiste steht schon vor mir.«
    Wieder konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken und sagte kopfschüttelnd: »Okay, du Klugscheißer, was hast du herausgefunden?«
    »Bisher noch nichts. Wunder brauchen eben etwas Zeit.«
    »Aber du hast dir das Zeug angesehen?«
    »Nur flüchtig. Ich habe mich lediglich vergewissert, dass alles da ist.«
    »Ist dir dabei vielleicht etwas Interessantes aufgefallen?«
    »Nein, ich habe nur die Liste verifiziert.«
    »Alles vollständig?«
    »Ja«, sagte Nick. »Kein Puzzleteilchen fehlt. Es sei denn, du findest es.«
    »Hey, äh, ist da ein Tagebuch oder so etwas dabei?«
    »Ist mir nicht aufgefallen.«
    Sara schnalzte frustriert mit der Zunge. »Auf ihrem Schreibtisch fehlt was, direkt neben ihrem Wörterbuch. Ich hatte gehofft, es wäre noch ein Buch, vielleicht ein Tagebuch.«
    »Ein Adressbuch ist dabei. Ms Sidle, Sie verraten Ihr wahres Alter.«
    »So?«
    »Tagebücher sind ein Relikt des vergangenen Jahrhunderts. Wärest du heute auf der High School und würdest Tagebuch führen, wo würdest du es verstecken?«
    Ihr Blick wanderte zu der freien Stelle, an der der Computer gestanden hatte, und sie nickte. »Ja, klar, du hast Recht. Elektronisch. Steht was Interessantes in dem Adressbuch?«
    »Hab noch nicht reingesehen. Ich dachte, wir schauen es uns an, wenn du zurück bist.«
    »Aha. Nick Stokes, wo wärest du nur ohne mich?« Sara unterbrach die Verbindung, bevor Nick antworten konnte, und ihr Lächeln verblasste langsam, als sie sich wieder der Durchsuchung des Zimmers widmete.
    Mit dem Schrank fing sie an. Sie öffnete alle Schubladen, fand aber nur Kleidungsstücke von Kathy: Unterwäsche, T-Shirts, Jeans, Socken. Als Nächstes warf sie einen Blick unter das Fernsehgerät. Danach blätterte sie in den Seiten des Wörterbuchs. Der Dokumentenordner hatte nichts zu bieten und die einzige Schublade des Schreibtischs offenbarte auch nichts von Wert. Ebenso wenig fand Sie nichts in oder unter dem Bett.
    Sara blätterte die Romane auf dem Nachttischchen durch, fand aber auch keinerlei Hinweise. Jetzt waren nur noch das Bücherregal und der große Wandschrank übrig. Als Brass hereinkam, verriet ein wachsames Funkeln in seinen Augen, dass irgendwas im Busch war.
    Irgendetwas Großes.
    »Raten Sie mal, bei wem Kathy Dean in der Nacht vor ihrem Verschwinden Kinder gehütet hat? Dustin und Cassie Black.«
    Sara warf den Kopf zurück. »Puh. Der Bestatter, mit dem Grissom und Sie gesprochen haben?«
    »Ein und derselbe.«
    Ihre Brauen wanderten aufwärts, und sie atmete hörbar aus. »Das ist interessant. Dann schätze ich, Sie wollen ihn noch einmal besuchen, um ein weiteres Gespräch mit ihm zu führen …?«
    »So sieht es aus.«
    Sara nickte und machte eine Geste, die den ganzen Raum umschloss. »Kann das noch warten, bis ich

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