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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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erinnern, der möglicherweise mit Kathy befreundet war.«
    Die Lippen des Vaters bildeten eine harte, gerade Linie, seine Augen glitzerten feucht. »Sie haben nicht das Recht, sie beim Vornamen zu nennen.«
    »Mr Dean, ich …«
    »Gehen Sie. Sofort. Lassen Sie uns in Ruhe.« Und gleichzeitig legte er den Arm um die Schultern seiner Frau.
    So war es noch, als Sara das Haus verließ.
    Brass hatte den Wagen auf dem Parkplatz des Desert Haven Mortuary abgestellt und war, zusammen mit Grissom, gerade dabei, auszusteigen, als ein Cadillac Escalade neuester Baureihe vorüberfuhr und die erste reservierte Parkbucht ansteuerte.
    Dustin Black stieg, in einem gut sitzenden grauen Anzug mit Krawatte, aus dem glänzenden neuen Wagen. Er bemerkte sie gar nicht, als er zum Eingang eilte. Der Detective und der Kriminalist betraten das Beerdigungsinstitut vielleicht dreißig Sekunden nach dem Bestatter mit der ausgeprägten Stirnglatze.
    Heute hielten sich weniger Leute im Eingangsbereich auf, und Dustin Black persönlich, nicht einer seiner Lakaien, streckte die Hand zur Begrüßung aus, als sie eintraten.
    Als der Bestatter aber erkannte, dass er die Repräsentanten des LVPD vor sich hatte, klappte sein Unterkiefer herunter. Doch Brass ergriff seine Hand und lächelte: »Wir sind zu einem persönlichen Besuch gekommen, Mr Black … bei Ihnen.«
    Sein Schnurbart zuckte, als Black sich verstohlen unter den Trauernden umblickte, die durch die Türen strömten. »Bitte hier entlang, meine Herren«, bat er.
    Er führte sie durch die Tür, die sie bereits beim letzten Besuch passiert hatten, und den Korridor hinunter. Der junge Mann, der sie beim ersten Mal begrüßt hatte, saß an einem Schreibtisch in dem Büro gegenüber von Blacks eigenem Raum. Er aß ein Sandwich, las eine Zeitschrift und – danach zu urteilen, wie sein Kopf sich bewegte – hörte Musik über einen Kopfhörer. Der Junge hatte seine graue Anzugjacke über die Stuhllehne gehängt und war, während er aß, so entrückt, dass ihm ihre Anwesenheit völlig entging.
    »Einen Moment«, sagte Black mit einem Stirnrunzeln.
    Der Bestatter ging zu dem Büroraum und pochte laut an die offene Tür, worauf der junge Mann sich erschrocken aufsetzte und den Kopfhörer abnahm.
    »Was gibt es, Mr Black?«, fragte der Junge.
    »Jimmy, wenn du dein Pausenbrot isst, dann mach bitte die Tür zu.«
    »Oh. Tut mir Leid.«
    »Ich hätte mit Kunden hereinkommen können, und Musik und Fastfood passen nicht zur Stimmung unserer Kunden.«
    Black machte kehrt und öffnete die Tür zu seinem Büro. Brass und Grissom traten ein, während Black tadelnden Blickes zusah, wie der Junge den Raum durchquerte und die Tür ins Schloss zog.
    »Was soll man machen?«, fragte er und schloss seinerseits die Tür. Mit einem Wink deutete er auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. »Sie wissen ja selbst, wie die Kinder heutzutage sind.«
    Brass und Grissom nahmen Platz.
    »Ja«, sagte Brass. »Sie vermutlich auch – Sie haben selbst zwei, nicht wahr?«
    Sichtlich verwirrt ob dieser Bemerkung, warf Black einen Blick auf das gerahmte Familienfoto auf seinem Schreibtisch, ehe er sich wieder Brass widmete. »Ja, so ist es.«
    Brass konsultierte seine Notizen. »David und Diana, richtig?«
    Der Bestatter rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. »Woher … Warum kennen Sie die Namen meiner Kinder? Und was um alles in der Welt könnten sie mit dieser Geschichte zu tun haben?«
    Brass verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie erinnern sich doch, dass wir Ihnen erzählt haben, dass die Leiche im Sarg nicht Rita Bennett gewesen ist?«
    »Ja, aber so Leid es mir tut, ich kann Ihnen nicht folgen. Ich verstehe nicht, was meine Kinder …«
    Grissom legte das Foto der Vermisstenabteilung, das die verstorbene Kathy Dean zeigte, direkt vor Blacks Nase auf den Schreibtisch.
    Der Mann war schon bleich, schaffte es aber, noch mehr zu erbleichen. Sein Mund öffnete sich, und er sah aus, als hätte er einen kleinen Schlaganfall erlitten. »Oh … mein Gott … Sie wollen doch nicht … Das ist …?«
    »Ihr Babysitter, Kathy Dean«, sagte Brass. »Sie war die Frau in Rita Bennetts Sarg.«
    »Oh Gott, was für eine schreckliche … Ihre armen Eltern … Ich wusste, dass sie vermisst wird, aber ich …«
    »Als das Mädchen vermisst wurde, haben Sie mit der Polizei gesprochen, richtig?«
    Black nickte wie betäubt. Er starrte das Foto von Kathy Dean auf seinem Tisch an, als wäre sie eines seiner eigenen Kinder, aber er

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