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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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    »Natürlich«, sagte Rene Fairmont. »Für so etwas haben wir doch unseren Tratschclub.«
    »Wie lange befand sich Vivian Elliot in Ihrer Obhut?«
    »Naja, seit sie ins Sunny Day gekommen ist … Ich bin in der zweiten Schicht für diesen Gebäudetrakt verantwortlich, also auch für alle Patienten, die dort liegen. Von dem Tag, an dem sie zu uns kommen, bis … bis sie uns wieder verlassen.«
    »Wie es scheint, haben eine Menge Patienten die Station in jüngster Zeit verlassen«, warf Catherine ein. »Ist Ihnen in dem Zusammenhang irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    Rene zuckte mit den Schultern. »Ich arbeite schon seit beinahe fünfzehn Jahren mal in dieser, mal in jener Einrichtung für pflegebedürftige Patienten. Da gibt es immer wieder solche Pechsträhnen. Aber ich muss zugeben, dass das normalerweise nicht so lange anhält.«
    »Wann ist Ihnen diese Pechsträhne aufgefallen?«
    »Oh, vor zwei oder drei Monaten.«
    »Wem haben Sie davon erzählt?«
    »Ich? Niemandem. Wir alle wussten das. Das war Gesprächsthema unter den Angestellten, zumindest unter den Schwestern und Pflegern. Natürlich haben wir darüber geredet, aber, wie ich schon sagte, solche Dinge passieren manchmal.«
    »Niemand von Ihnen hielt es für notwendig, die Behörden zu informieren?«, hakte Vega nach.
    Ihr strahlendes Lächeln schien als spontane Reaktion auf diese Frage recht unpassend. »Warum? Das ist ein Heim für alte Leute. Die Menschen gehen dorthin, um zu sterben. Ich bin überzeugt, das klingt gefühllos, aber wenn man im Pflegebereich arbeitet, gewöhnt man sich langsam daran, dass die meisten Patienten, wenn sie uns verlassen, tot sind. In dieser Hinsicht ist es bei uns ähnlich wie auf einer Krebsstation. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass der Durchschnittsbürger Sie auch als gefühllos einstufen würde, wüsste er, wie Sie über ihre Fälle reden.«
    »Das ist wahr«, stimmte Warrick zu. »Aber sind Sie nicht verpflichtet, so eine Häufung von Todesfällen zu melden?«
    »Ich bin Krankenschwester, Mr Brown. So etwas fällt in den Verantwortungs- und Arbeitsbereich der Ärzte. Und dann war da auch noch der Leichenbeschauer, der jedes Mal zu uns gekommen ist. Haben Sie noch viele Fragen dieser Art? Ich möchte nicht zu spät zur Arbeit kommen. Ich habe schließlich lebende Patienten, die meine Hilfe brauchen.«
    Catherine ignorierte die Bemerkung und sagte: »Sie haben gesagt, Sie sind bereits seit fast fünfzehn Jahren im Pflegebereich.«
    Sie seufzte, blieb aber ruhig. »Das ist richtig. Bis zu meiner Hochzeit vor drei Jahren.«
    »Soweit wir wissen, ist Ihr Mann vor kurzer Zeit gestorben. Wir bedauern Ihren Verlust.«
    Rene Fairmonts Blick wanderte zum Kamin, und sie deutete auf eine silberne Urne auf dem Sims. »Wir standen uns sehr nahe, Derek und ich. Es ist ein Trost für mich, dass er … mir immer noch über die Schulter schaut.«
    »Ich habe vor kurzer Zeit ebenfalls meinen Mann verloren«, sagte Catherine.
    Warrick bedachte sie mit einem kaum wahrnehmbaren Seitenblick. Eddie war Catherines Ex-Mann gewesen, und was ihn umgebracht hatte, war sein intriganter Lebensstil. Aber Catherine versuchte, eine Verbindung zu der Frau herzustellen und ihre glatte Oberfläche zu durchbrechen, indem sie sich ebenfalls als Witwe ausgab. Versuchte die Frau, sich zu schützen? Oder verbarg ihre Fassade ein Geheimnis?
    »Nun, Ms Willows, dann wissen Sie, wie mein Leben jetzt ist. Sie wissen, dass das schwer für mich war. Derek war ein humorvoller, kluger, lebhafter Mann. Er hat mir alles bedeutet.«
    »Sie haben aufgehört zu arbeiten, als sie geheiratet haben?«
    »Das war eigentlich seine Idee. Ich habe damals für einen Dermatologen gearbeitet, Dr. LeBlanc – dort habe ich Derek kennen gelernt. Er wollte eine Biopsie an einem Leberfleck vornehmen lassen. Wir kamen ins Gespräch, und, na ja, dann hat es uns erwischt.«
    »Dann haben Sie damals nicht in einer Pflegeeinrichtung gearbeitet?«, hakte Catherine nach.
    »Nein. Ich war noch nicht lange in Vegas. Als ich jünger war, war ich ziemlich sprunghaft. Die späten Siebziger und frühen Achtziger sind mir, offen gestanden, nur lückenhaft in Erinnerung.« Ihr Lachen war anziehend, wenn auch ein wenig spröde. »Wir sind ungefähr im gleichen Alter, Ms Willows. Vielleicht verstehen Sie, was ich meine.«
    »Vielleicht.«
    »Jedenfalls ist Vegas der erste Ort, an dem ich wirklich Wurzeln geschlagen habe.«
    Vielleicht, dachte Catherine. Aber die Wurzeln

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