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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie zu verdächtigen?«, fragte Warrick.
    »Sie ist lediglich auf dem Radar aufgetaucht«, sagte Catherine, »aber es piept und piept und piept …«
    »Ich dagegen habe eine zu Recht verdächtige Person, mit der ich sprechen muss«, schob Vega ein. »Vivian Elliots Nachbarin Mabel Hinton. Wollen Sie mich begleiten?«
     
    Mabel Hinton war nicht zu Hause, aber sie war auch nicht schwer zu finden. Die kleine, mollige, weißhaarige Frau in dem weißen Kätzchen-Top und der rosaroten Hose war in Vivian Elliots Haus und goss die Pflanzen.
    Sie setzten sich an Vivians Küchentisch und sprachen mit der Frau, deren braune Augen wirklich schön gewesen wären, hätten sie die dicke Brille nicht auf groteske Weise gleichermaßen vergrößert wie verzerrt. Sie hatte darauf bestanden, den Kaffee, den sie sich bereitet hatte, während sie ihren Pflichten in Vivians Haus nachkam, mit ihnen zu teilen.
    »Solange mir noch kein Anwalt oder wer auch dafür zuständig ist, gesagt hat, dass ich aufhören soll«, erklärte die Frau mit ihrer hohen, beinahe kindlichen Stimme, »werde ich Vivian weiter helfen. Ich habe es ihr versprochen.«
    Catherine musterte die wohl ungewöhnlichste Verdächtige, die ihr je begegnet war. Sie war eine süße alte Dame – und sollte sie das doch nicht sein, dann hatte sie ein Schauspieltalent, mit dem weder Derek noch Rene Fairmont mithalten konnten.
    »Wir müssen noch eine Sache aufklären, Mrs Hinton«, sagte Vega, der hartnäckig sein Ziel verfolgte, während sie mit Kaffee, Kaffeesahne und Zucker um ihn herumwirbelte.
    »Ich tue alles, was ich kann, wenn es Vivian hilft.«
    »Sie haben mir gestern erzählt, Sie hätten Vivian am Morgen ihres Todes nicht besucht.«
    »Das ist richtig.«
    »Ist es möglich, dass Sie sich geirrt haben?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Wann haben Sie Vivian zum letzten Mal gesehen?«, fragte Catherine.
    »Am Tag vor ihrem Tod«, sagte Mabel ohne das geringste Zögern.
    »Sind Sie sicher? Manchmal denkt man doch, es wäre Donnerstag, obwohl tatsächlich …«
    »Junge Frau! Ich neige nicht zur Senilität. Ich war Lehrerin, und ich halte meinen Geist und mein Leben in Ordnung. Ich habe Vivian an diesem Tag nicht besucht.«
    »Jemand hat sie besucht, und er hat mit Ihrem Namen unterschrieben«, sagte Vega.
    »Haben Sie sie?«
    »Bitte?«
    »Diese Unterschrift von mir. Die angeblich von mir stammt.«
    »Die haben wir noch nicht gesichert«, sagte Vega verlegen. »Der Wachmann im Sunny Day hat sie.«
    »Nun, dann schlage ich vor, ich gebe Ihnen eine Schriftprobe. Dann können Sie die Unterschriften vergleichen und sehen, ob Sie oder Ihre Experten dann immer noch glauben, ich hätte mit meinem Namen unterzeichnet. Vielleicht ist der Wachmann auch nur durcheinander. Welcher ist es? Fred? Er ist ja so ein Wirrkopf.«
    Catherine lächelte und nippte an ihrem Kaffee. Den sonst stets kompetenten Vega hatte sie nie so fassungslos erlebt.
    »Was haben Sie gestern Morgen gemacht?«, fragte Warrick.
    Sie bedachte ihn mit einem zuckersüßen Lächeln. »Sie wollen wissen, ob ich ein Alibi habe?«
    »Äh …« Warrick schüttelte den Kopf und lachte. »Ja, Mrs Hinton. Haben Sie ein Alibi?«
    »Um welche Zeit geht es?«
    Vega sagte es ihr.
    »Nun, da weiß ich genau, wo ich war: zu Hause.«
    »Sie leben allein?«
    »Ja, aber ich war nicht allein. Da bekam ich gerade meine Reflexzonenmassage.«
    »Bitte?«, fragte Catherine verständnislos.
    »Ich nehme einmal pro Woche eine Reflexzonenmassage. Das ist nicht nur gut für die Füße, müssen Sie wissen. Da werden nämlich die Nervenenden massiert, und das tut dem ganzen Körper gut. Hätte Vivian doch nur auf mich gehört … sie konnte furchtbar stur sein, wissen Sie … jedenfalls würde sie dann vielleicht noch leben. Meine Reflexzonentherapeutin wäre gern ins Sunny Day gegangen, um sie zu behandeln, und es kostet nur zehn Dollar …«
    Mit gerunzelter Stirn bemühte sich Warrick, ihr zu folgen. »Ist das eine Art … Fußmassage?«
    »Junger Mann, das ist eine wissenschaftliche Anwendung von Druckreizen. Meine Therapeutin benutzt eine Maschine. Ein Hammer mit einer Gummispitze pocht mit größter Effizienz auf meinen Füßchen herum. Und sehen Sie mich an! Ich sehe keinen Tag älter aus als achtundsechzig.«
    »Allerdings«, stimmte ihr Warrick mit großen Augen zu.
    »Ich sage Ihnen, was ich tun werde«, sagte die kleine Frau, erhob sich und stellte die leeren Tassen weg. »Ich werde Ihnen die Adresse und Telefonnummer meiner

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