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Tödlicher Mittsommer

Tödlicher Mittsommer

Titel: Tödlicher Mittsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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logisches Motiv dafür gibt.Menschen handeln nicht immer so rational, wie man annehmen möchte.«
    Thomas versuchte zu schlichten.
    »Natürlich haben wir über verschiedene Motive nachgedacht, um eine Verbindung zwischen den drei Todesfällen herzustellen. Das Problem ist, dass die einzige offensichtliche Verbindung zwischen den beiden ersten Toten darin besteht, dass sie Cousin und Cousine sind. Zwischen ihnen und dem Tod von Jonny Almhult haben wir keine erkennbare Verbindung entdecken können, die die Frage beantwortet, warum jemand diese Menschen umbringen sollte. Weder ihre Vergangenheit noch ihre Lebensumstände deuten auf einen näheren Zusammenhang hin. Aber wir bleiben natürlich am Ball.«
    Er blickte zur Staatsanwältin, die ihm ein schiefes Lächeln schenkte. Ihre Miene war skeptisch, aber anscheinend gab sie sich mit Thomas’ Erklärung zufrieden. Zumindest bis auf Weiteres.
    »Gut. Aber jedes nur denkbare Szenario muss untersucht werden. Ich brauche wohl kaum zu betonen, dass die Sache äußerst ernst ist. Wir können nicht noch einen Mord riskieren.«
    »Margit«, sagte der Alte dem Telefon zugewandt und streckte automatisch die Hand nach einer vierten Zimtschnecke aus. Als er Carinas tadelnden Blick sah, verzichtete er und zog die Hand zurück. Kein Wunder, dass er so dick ist, dachte Thomas.
    »Du kommst Montag her und unterstützt die Ermittlungen, damit die Frau Staatsanwältin sich keine Sorgen machen muss. Thomas kann Hilfe gebrauchen, und ich glaube, Frau Öhman sieht es lieber, wenn du bei den weiteren Ermittlungen hier anwesend bist.«
    »Verstanden. Ich komme.«
    Margit wusste genau, was notwendig war, sie hatte keine Einwände. Die Situation war ernst genug. Drei Leichen innerhalb weniger Wochen und keine Aufklärung in Sicht.

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Kapitel 37
    Erik und Thomas sahen sich in den Räumen des Systembolaget um. Wohin sie auch blickten, überall Flaschen, so weit das Auge reichte. An den Wänden stapelten sich Kartons mit Wein und Spirituosen.
    »So viel Alkohol habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen«, rief Erik aus. »Wer hier nicht zum Säufer wird, der wird es nie.«
    Er ging zu einem der Kartons und besah sich neugierig die Flaschen.
    »Hier, Dom Pérignon, einer der teuersten Champagner der Welt. So eine Flasche kostet über tausend Kronen, glaube ich. Nicht schlecht für etwas, das gerade für fünf Gläser reicht, oder?«
    Er tat, als nähme er eine Flasche aus dem Karton und setzte sie an den Mund.
    Thomas lachte. Es war beinahe unfassbar, dass man so viel Alkohol in einem einzigen Lager horten konnte. Er fragte sich, was das alles zusammen wohl wert war. Bestimmt irrsinnig viel. Man konnte nur hoffen, dass Systembolaget eine gute Feuerversicherung hatte; es wäre bestimmt nicht lustig, wenn es hier anfangen würde zu brennen. Das gäbe vermutlich das größte Feuerwerk seit dem Jahrtausendwechsel.
    Krister Berggrens Chef kam auf sie zu.
    Er stellte sich Erik vor, der sich mächtig zusammenreißen musste, um nicht zu grinsen, als er den Namen des Mannes hörte: Viking Strindberg.
    Bei dem Namen erwartete man unwillkürlich einen großen, muskulösen Kerl, aber Viking Strindberg war klein und schmächtig, mit einer runden Brille, die ihm auf der Nasenspitze saß. Er sah aus wie ein typischer Buchhalter, überhaupt nicht wie jemand, der zwischen all diesen Flaschen und Lagerbeständen zu Hause war.
    Strindberg fragte, ob sie Kaffee wollten, und zeigte auf einen Automaten in der Ecke.
    Thomas lehnte dankend ab. Der Kaffeeautomat in der Lagerhalle erinnerte ihn fatal an den auf der Wache in Nacka. Erik dagegen, derauch Motoröl trinken würde, wenn man es ihm anböte, nahm, ohne zu zögern, an.
    Sie folgten Viking Strindberg zu einem abgeteilten Besprechungsraum am Ende der Halle.
    Ein ovaler Tisch stand mitten im Zimmer, umgeben von sechs Stühlen mit blauen Sitzen. An der einen Wand stand ein schmaler rechteckiger Tisch, auf dem verschiedene Wodkaflaschen der Marke Absolut aufgereiht waren.
    Sie nahmen am Tisch Platz, Erik und Thomas auf der einen Seite und Viking Strindberg ihnen gegenüber.
    »Ich dachte, Sie hätten bereits eine Antwort auf alle Ihre Fragen bekommen, als wir uns das letzte Mal unterhalten haben«, begann Viking Strindberg mit einem Blick zu Thomas.
    »Nicht ganz, ein paar haben wir noch«, erwiderte Thomas, während er überlegte, wie er seine erste Frage formulieren sollte. Am besten, er kam direkt zur Sache. »Haben Sie irgendeinen Grund zu der

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