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Tödlicher Mittsommer

Tödlicher Mittsommer

Titel: Tödlicher Mittsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Mörder Zugang zu flüssigem Rattengift hatte, ging es natürlich viel leichter, Kicki Berggren eine so hohe Dosis zu verabreichen, dass sie letztlich tödlich wirkte.«
    »Das dürfte ziemlich einfach gewesen sein«, pflichtete Thomas ihr bei. »Er brauchte nur etwas davon in ein Getränk zu mischen.« Er trank den letzten Schluck Bier aus und stand auf.
    »Ich glaube, wir sind jetzt bereit für ein Gespräch mit Philip Fahlén. Und wenn wir ihn nur fragen, ob er Rattengift im Haus hat. In flüssiger Form.« Er zwinkerte Nora zu.
    Carina war nach dem Telefonat mit Thomas tief in Gedanken versunken. Sie war vor Freude ganz rot geworden, als er sie gelobt hatte. In den letzten Wochen schien er sie wesentlich öfter wahrgenommen zu haben als vorher.
    Außerdem hatten sie ziemlich viel miteinander gesprochen. Er hatte sich öfter gemeldet, um sie zu bitten, verschiedene Dinge zu klären oder irgendwelche Leute anzurufen, die für die Ermittlung wichtig waren. Sogar für ein bisschen Geplauder hatten sie ab und zu Zeit gefunden.
    Es schien tatsächlich so, als sei sie ihm nähergekommen.
    Er hatte ganz begeistert geklungen, als sie ihm von ihren Entdeckungen im Internet berichtete. Sie hatte gleich gewusst, als sie die Angaben über das flüssige Gift im Internet gefunden hatte, dass er zufrieden sein würde. Richtig zufrieden. Sie hatte es kaum abwarten können, ihn anzurufen und ihm Bericht zu erstatten.
    Als sie seine Stimme am Telefon gehört hatte, war ein Kribbeln durch ihren ganzen Körper gelaufen. Sie war sicher, dass er es auch so empfunden hatte. Es konnte nicht sein, dass sie sich das alles nur einbildete.
    Sie würde ihn fragen, ob sie nicht mal zusammen Mittagessen gehen wollten. Irgendwann in den nächsten Tagen, wenn er zurück auf der Wache war. Zu Mittag essen musste man ja sowieso, und es war nicht gleich so ein großer Schritt wie ein Abendessen.
    Nach einem Date wagte sie ihn nicht zu fragen, noch nicht.
    Leise vor sich hin pfeifend griff sie nach ihrer Sporttasche, um ins Fitnesscenter zu gehen. Wenn man auf der Polizeihochschule angenommen werden wollte, musste man körperlich fit sein. Jetzt empfand sie sogar die zehn Kilometer auf dem Trainingsrad als angenehme Art, den Abend zu verbringen. Sie lachte sich siegessicher im Spiegel zu, als sie auf dem Weg nach draußen durch die Eingangshalle ging.

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Kapitel 51
    Der Strand bei Fläskberget lag beinahe wie ausgestorben da. Nach der Invasion der Tagesbesucher war wieder Ruhe eingekehrt. Ein vergessener roter Plastikspaten unten am Wasser zeugte von den Familien, die hier gewesen waren. An einer anderen Stelle ragte ein blauer Kinderschuh aus dem Sand.
    Margit und Thomas gingen rasch über das kleine Strandstück und schlugen den Weg zur Landzunge mit dem Fahlén’schen Haus ein.
    Als sie näher kamen, stellten sie fest, dass inzwischen ein blaues Boot mit Außenbordmotor neben dem Kabinenkreuzer vertäut lag. Eine Frau in Shorts und knappem Top, das viel nackte Haut zeigte, blickte ihnen aus einem Fenster des Hauses entgegen. Die riesige Sonnenbrille, die sie in die Haare zurückgeschoben hatte, ließ sie aussehen wie eine Fliege. Sie öffnete die Haustür und kam an den Zaun.
    »Suchen Sie jemanden?«
    »Wir sind von der Polizei. Wir würden gern Philip Fahlén sprechen, falls er zu Hause ist.«
    Thomas zog sicherheitshalber seinen Dienstausweis hervor und hielt ihn der Frau hin, damit sie sich davon überzeugen konnte, dass er die Wahrheit sagte.
    Die Frau sah ihn fragend an. Dann rief sie über die Schulter in Richtung Haustür:
    »Fille, hier sind zwei Polizisten, die dich sprechen wollen.«
    Sie wandte sich wieder Thomas und Margit zu. Ihr Blick war nervös.
    »Ist was passiert? Irgendwas Schlimmes?«
    »Wir möchten nur ein paar Fragen stellen. Es dauert nicht lange.«
    Thomas lächelte sie beruhigend an. Margit sagte nichts. Philip Fahlén erschien in der Türöffnung mit einem Glas in der Hand.
    Fahlén war ein korpulenter Mann um die fünfundsechzig. Er war tiefbraun gebrannt, und die wenigen Haare, die er noch hatte, warensehr kurz geschnitten, was seine etwas abstehenden Ohren betonte. Er trug eine blaue Hose, ein weißes Hemd mit aufgeknöpftem Kragen und um den Hals ein rot-blaues Tuch.
    Thomas dachte amüsiert, dass nur noch die Kapitänsmütze fehlte, um den Eindruck perfekt zu machen, der Hausherr spiele Kommandant eines Luxuskreuzfahrtschiffes im Mittelmeer.
    Nicht ahnend, was Thomas über ihn dachte, führte Philip Fahlén

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