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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Frage ein.
    »Das glaube ich nicht.« Ich stand langsam auf. Die Maschine vordem Fenster ließ ich nicht aus den Augen. Dabei war es schwer für mich, abzuschätzen, wie weit sie sich genau vom Fenster entfernt befand. Mehr als zwei, drei Yard waren es.
    Relativ gesehen konnte ich das Flugzeug als ziemlich groß bezeichnen. Es war das Modell eines alten Zweisitzers, eine der besten Cessnas, wenn mich nicht alles täuschte. Die beiden Sitze lagen hintereinander und waren deutlich zu erkennen.
    Hinter dem Steuerknüppel saß kein Pilot. Manchmal setzte man ja Puppen hinein.
    Bei dem Wort Puppen stockten meine Gedanken. Wir alle schauten zu, wie die Maschine drehte, höher flog, unseren Blicken entwischte, Sekunden später aber wieder erschien.
    Diesmal war sie noch weiter entfernt, kam von oben und wurde in eine Linkskurve gelenkt, an dessen Ende sie in einen Geradeausflug überging und damit direkt auf die Scheibe des Fensters zuflog.
    »Der ist doch verrückt!« sagte Suko.
    Ich schwieg. Im Innern schrillte jedoch die Alarmglocke. Und nicht zu Unrecht.
    Das Flugzeug war besetzt. Bisher hatte sich der Pilot nur versteckt gehalten.
    Nun tauchte er auf.
    Es war eine Puppe, deren Gesicht wir sahen. Allerdings besaß sie drei Augen. Das dritte gehörte zur Mündung einer dieser kleinen Schnellfeuerpistolen, und der Finger der Puppe saß auf dem Abzug…
    ***
    »Deckung!« schrie ich, hechtete nach links, wo Glenda stand, und riß sie mit um.
    Wegen Suko brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Der war gedankenschnell zu Boden getaucht und sogar unter dem Schreibtisch verschwunden.
    Vor der Mündung waren die kleinen, tödlichen Lichter erschienen. Dann platzte die Scheibe.
    Die Fenster waren nicht mit schußsicherem Glas ausgerüstet worden. So hatten die Geschosse freie Bahn.
    Sie hämmerten wie tödliche Erbsen in das Büro, peitschten gegen die Schreibtischplatte, jaulten vor das Blech der Schwenklampe, zerstörten das Telefon, zeichneten eine Spur auf dem Boden und zerbliesen zwei der drei Kaffeetassen.
    Glenda lag unter mir. Ich hoffte nur, daß der Segen an uns vorbeiwischte, denn der Schußwinkel dieser verfluchten Puppe war relativ ungünstig gewesen.
    In das Hämmern der Waffe hörten wir auch den Motor der Maschine, der plötzlich aufheulte, wobei die Schüsse gleichzeitig verstummten. Das Geräusch verlor sich, wir sprangen hoch und sahen, wie die Maschine ziemlich klein geworden war, da zwischen ihr und uns bereits eine weite Strecke lag.
    Suko flitzte aus dem Büro. Er wollte einen Alarm geben, denn nicht nur wir hatten die Maschine gesehen, sie mußte auch anderen Zeugen aufgefallen sein.
    Vielleicht konnte man ihren Weg zurückverfolgen. Als ich am Fenster stand, erhob sich Glenda.
    Auf dem Boden lagen die Glassplitter. Einiges im Büro bedurfte einer Erneuerung, und ich begann damit, die Einschläge der Kugeln zu zählen. Bei acht hörte ich auf.
    Glenda war blaß geworden. »Das hätte ins Auge gehen können«, flüsterte sie. »Hast du den Piloten gesehen?«
    Ich lachte sie an. »Das war kein Pilot. In dieser Maschine hat eine Puppe gesessen.«
    »Also doch.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich dachte zuerst, ich hätte mich getäuscht. Wenn du das auch gesehen hast, liegen wir wohl richtig.«
    »Das meine ich auch.«
    »Dann muß der Puppenmacher bereits über euch Bescheid wissen«, murmelte sie. »Das ist ein starkes Stück. Wer kann es ihm gesagt haben, John?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ehrlich gesagt, darüber mache ich mir auch keine Gedanken.«
    Im Vorzimmer hörten wir Schritte und Stimmen. Dann stürmten Kollegen in das Büro, die ebenfalls das Flugzeug gesehen und die Schüsse gehört hatten.
    Noch in der offenen Tür blieben sie stehen und bekamen große Augen.
    »Das ist ein Ding!« flüsterte einer. »Hat man auf euch geschossen?«
    »Nein, man warf mit Tennisbällen.«
    »Das Flugzeug, wie?« fragte ein anderer.
    »Genau. Haben Sie es gesehen? Konnten Sie erkennen, wo es startete oder noch hinflog?«
    »Nein, gar nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Das ist schade, aber da kann man nichts machen.«
    Ich probierte das Telefon aus und war froh, daß es noch intakt war. Glenda komplimentierte die Kollegen hinaus, die es sicherlich gut gemeint hatten, aber uns nicht helfen konnten.
    Glenda kam wieder zurück und setzte sich. Sie zitterte. Ich war an diese Dinge gewöhnt, mir machte es nichts aus. Ich gab ihr einen Kaffee und fand auch noch einen Schluck Whisky. Den trank sie zuerst.
    Suko kehrte

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