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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fuß.
    London war hier noch nicht zur Ruhe gekommen. Trotz der kühlen Witterung herrschte auf den Gehsteigen und Straßen noch Betrieb. Es gab sogar Händler, die am Rand hockten und überflüssige Dinge verkauften. Von der tanzenden Kunststoffschlange, die wie echt aussah, bis hin zur angeblichen Platinhaarspange.
    Suko rollte an dem Wohnhaus der Frau vorbei. Es lag an einer Ecke, um die Suko fuhr. In der nächsten Straße entdeckte er eine Lücke, in die der Wagen hineinpaßte.
    Die paar Schritte ging er gern zurück und stand schließlich vor einem Haus, dessen Fassade in der oberen Hälfte einen riesigen Puppenkopf zeigte. Er war in einem knalligen Gelb gemalt. Das richtige Entree für eine Frau wie Jessica Long.
    Suko suchte Johns Rover und fand ihn nicht unter den abgestellten Fahrzeugen. Dafür sprach ihn eine Frau an, deren schwarzes Haar nach billigem Spray stank.
    »Suchst du was?«
    Suko schaute die ›Dame‹ an. Sie trug unter dem langen Mantel einen superkurzen Mini aus schwarzem Stretchstoff. Das Oberteil war ein Netzhemd mit Goldfäden.
    »Ja, eine Freundin.«
    Sie lachte mit weit geöffnetem Mund. »Nimm mich.«
    »Bist du eine Puppe?« Ihr Blick verglaste.
    »Stehst du auf Puppen? Bist du pervers? Komisch, das scheint heute in zu sein.«
    »Mehr auf Puppenmütter.«
    »Du meinst die Long.«
    »Richtig.«
    »Die läßt sich aber nicht bumsen.«
    »Das will ich auch nicht. Wir haben das gleiche Hobby — Puppen nämlich. Es ist wunderschön, so entspannend.«
    Wieder mußte sie lachen. »Also, ich kann mir eine andere Entspannung vorstellen, aber ich sehe schon, du hast keinen Bock.«
    Dann hatte Suko Glück, als er ihre Bemerkung hörte. »Die hat heute Druck. Da ist noch ein Rolls gekommen…«
    »Wo?«
    Die Bordsteinschwalbe schrak zusammen, als sie die heftig gestellte Frage hörte. »He, sei doch nicht eifersüchtig! Vielleicht wollen sie auch nur mit den Puppen spielen.«
    »Wo steht der Rolls?«
    »Stehst du auch auf Luxuswagen?«
    »Immer.«
    »Im Hof, den gibt es nämlich.«
    »Danke, wie komme ich dorthin? Eine Einfahrt existiert hier nicht.«
    »Nein, du mußt um die Ecke biegen.« Sie schüttelte den Kopf. »Scheiße, weshalb erzähle ich dir das eigentlich? Zwischendurch hauen mir die Kunden ab.«
    »Weil du ein liebes Mädchen bist und ich ein so netter Kerl. Ganz einfach.«
    »Mann, eingebildet bist du gar nicht, wie?«
    »See you, und sei brav.« Suko ließ die Dirne stehen und verschwand. Der Rolls also war ebenfalls zu Jessica unterwegs gewesen und hatte sein Ziel schon erreicht. Die Sache entwickelte sich allmählich zu einem Drama. Suko gratulierte sich zu dem Erfolg. Hätte er nicht mit dem Girl gesprochen, wäre er wie ein Depp in die Falle gelaufen. Nun mußte er umdenken.
    Der Wagen parkte also auf einem Hinterhof, zu dem eine Einfahrt hinführte.
    Die fand Suko neben einem kleinen Lampengeschäft in der anderen Straße. Er tauchte noch nicht hinein, weil ihm die grelle Lampe an der Seite nicht gefiel. Wenn er durch ihren Schein ging, konnte er leicht entdeckt werden. Er wartete ab. Als sich nach einer Minute nichts getan hatte, riskierte er es.
    Die Lampe erhellte die linke Seite. Suko hielt sich an der rechten, wo das Licht nur einen blassen, gelblichen Schimmer gegen die rauhe Wand schleuderte.
    Rasch huschte er hindurch, verschmolz wieder mit der Dunkelheit und blieb dicht vor dem Ende der schmalen Einfahrt stehen. Wer hier mit einem Rolls durchwollte, mußte schon verdammt gut fahren können, um den Schlauch ohne Kratzer zu überwinden.
    In Eondon ist es nie ganz dunkel. Auch bei dem vor ihm liegenden Hinterhof verhielt es sich so.
    Was Suko an kompakten Schatten und Umrissen entdeckte, ließ er außer acht. Dabei konnte es sich nur um gewisse Anbauten handeln, die in verschiedener Höhe angebracht worden waren. In diesen Künstlervierteln besaßen nicht nur die Wohnungen persönliche Noten, mit den Häusern verhielt es sich ebenso. Nur fragte niemand dabei nach irgendwelchen Baugenehmigungen. Man plante und baute, das war alles.
    Wo stand der Wagen?
    Die Scheinwerfer jedenfalls brannten nicht mehr. Als Suko nach links schaute, entdeckte er einen langgestreckten Umriß, der auch eine gewisse Höhe besaß.
    Das mußte der Rolls sein.
    Er stand so, daß seine Schnauze in Richtung Durchlaß zeigte und er nach dem Start nur einen Rechtsbogen zu fahren brauchte, um in der Einfahrt zu verschwinden.
    Zwar brannten hinter einigen Fenstern an der Rückseite der Fassaden die

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