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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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einen Blick auf ihren entzündeten Nippelring werfen lassen und sich damit keine Freunde gemacht.
    »Hey, lass meinen Nippel aus dem Spiel, Woggle!«, rief Moon vom roten Sofa herüber, auf dem sie sich ausgestreckt hatte. »Ich hab es dir gesagt. Woher sollte ich wissen, dass dieser Drecksack in Brighton irgendein billiges Metall benutzt hat und nicht Gold, wie er es gesagt hat. Scheiße, er hat gesagt, es wäre Gold, ja? Dieser Drecksack. Außerdem reibe ich meinen Nippel mit Wundsalbe ein und verteile nicht alles, was da rauskommt, auf der Seife.«
    »Genau, versuch nicht, das Thema zu wechseln«, stimmte Dervla zu. »Moon gibt sich alle Mühe mit ihrer Infektion, und du solltest die Seife abwischen, wenn du sie benutzt hast. Und nicht nur die Seife: Du solltest auch den Abfluss reinigen. Es sieht aus, als wäre da drin ein Bernhardiner gestorben und verwest.«
    »Ich werde mein Haar entfernen«, sagte Woggle mit einer Haltung, die wohl von archaischer Würde zeugen sollte.
    »Gut«, sagte Dervla.
    »Falls«, fuhr Woggle fort, »du versprichst, deinem Auto abzuschwören.«

33. Tag 14:30 Uhr

    Jedes Mal, wenn der »Noch Nicht Gesehen«-Stapel langsam etwas kleiner und nicht mehr ganz so Furcht einflößend aussah, brachte jemand Nachschub aus den Zellen herauf. Es schien endlos so weiterzugehen.
    »Es ist der achte Tag, und Jazz und Kelly plaudern im Garten.«

8. Tag 15:00 Uhr

    »Was war der schlimmste Job, den du je hattest?«, fragte Jazz.
    Er saß mit Kelly am Pool, genoss die Sonne und die Tatsache, dass sie beide in ihren winzigen Badesachen sicher absolut umwerfend aussahen.
    »Da gibt es nur einen«, antwortete Kelly. »Komparsin beim Film. Ich habe es gehasst.«
    »Wieso das denn?«, fragte Jazz. »Klingt doch gar nicht schlecht.«
    »Na, wahrscheinlich ist es wohl okay, wenn man nicht gerade Schauspielerin werden möchte. Dann nimmt man einfach das Geld, staubt die warme Mahlzeit ab und guckt, ob man irgendwo einen Star entdecken kann, aber es ist echt hart, wenn du richtig in den Beruf einsteigen willst wie ich. Dann kriegst du als Komparsin das Gefühl, als würdest du es nie schaffen.«
    »Dann willst du also Schauspielerin werden?«
    »Oh, Gott, liebend gern. Das wäre einfach sooooo cool! Aber, weißt du, man sagt heute nicht mehr Schauspielerin. Heutzutage sind sie alle nur noch Schauspieler, sogar die Frauen. Wegen dem Feminismus. Wie Emma Thompson oder Judi Dench oder Pamela Anderson oder so jemand. Die sind keine Schauspielerinnen, sondern Schauspieler.«
    »Tatsächlich? Hört sich irgendwie seltsam an.«
    »Na ja, finde ich eigentlich auch. Ich meine, es sind doch Frauen, oder? Aber wir müssen uns alle daran gewöhnen, sonst ist es offenbar beleidigend. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das kommt noch aus einer Zeit, in der offenbar alle Schauspielerinnen Prostituierte waren, und wahrscheinlich will Judi Dench nicht, dass irgendjemand denkt, sie wäre eine Prostituierte. Na ja, das würdest du auch nicht wollen, oder?«
    »Nein, nicht wenn man so eine Klassebraut wie sie ist, dann bestimmt nicht«, räumte Jazz ein. »Das willst du dann also werden... ein weiblicher Schauspieler?«
    »Absolut. Deshalb bin ich hier. Ich hoffe, ich werde entdeckt. Neulich war ich im Beichtstuhl und hab was vorgespielt, was ich aus einer dieser Fernsehserien habe. Es geht um ein Mädchen, das im Knast einen Affen schiebt.«
    »Junge, Junge, harte Nummer.«
    »Ich hab mich am Boden gekugelt, hab geheult und alles. Keine Ahnung, ob sie es senden. Ich würde alles dafür tun, Schauspielerin zu sein. Deshalb habe ich den Job als Komparsin angenommen. Ich dachte, ich könnte was lernen und vielleicht sogar ein paar Verträge machen, aber ich habe es gehasst.«
    David beendete gerade eben betont gelassen einige Runden eleganten, schmerzhaft manierierten Brustschwimmens, welches der Welt verkündete, dass David nicht nur absolut wunderschön schwimmen konnte, sondern dabei auch absolut wunderschöne Gedanken hatte.
    Er hatte gehört, was Kelly sagte. »Ich glaube kaum, dass jemand, der als Komparse arbeiten würde, wirklich Schauspieler werden will, Kelly. Ich kann dir nur raten, dir einen realistischeren Traum zu suchen.«
    »Wie bitte?«, fragte Kelly.
    »Verpiss dich, David«, sagte Jazz. »Kelly kann träumen, was sie will.«
    »Und ich kann ihr einen Rat geben, wenn mir danach ist. Kelly ist ein großes Mädchen. Du brauchst sie nicht zu beschützen, Jason.«
    »Jazz.«
    »Vergess ich immer.«
    »Komm

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