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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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aber in eine
     andere Richtung - hier haben wir es bislang ausschließlich mit
     Erpressung anhand pikanter Fotos zu tun«, brummte ein sichtlich
     schlecht gelaunter Jürgen Grundmann.
    Er nahm den Löffel aus
     seiner Kaffeetasse und trank in kleinen Schlucken.
    »Wir sollten nichts außer
     Acht lassen«, warf Dauber ein und nickte Maja zu. »Können
     Sie das überprüfen, wenn Sie sich mit Hartmann treffen?«
    »Selbstverständlich.«
     Maja machte sich Notizen. »Liegt uns schon der Obduktionsbericht von
     Alexandra Voosen vor?«
    »Leider nicht.«
     Dauber schüttelte den Kopf. »Ich werde gleich nach der Sitzung
     noch einmal in Hannover anrufen und den Vorgang priorisieren.«
    »Dann hätten wir
     noch Gerhard Plott«, ergriff Lisa Stendal nun das Wort. Sie blätterte
     in ihren Unterlagen. »Da Plott nach wie vor nicht vernehmungsfähig
     ist, habe ich eine Verbindungsliste seines Handy-Providers schicken
     lassen. In der Tat hat Plott in den letzten Tagen vermehrt mit Arndt
     Hartmann telefoniert, hier können wir ansetzen. Wenn wir unser Wissen
     als Grundlage nehmen, könnte ich mir vorstellen, dass Hartmann Plotts
     Auftraggeber war.«
    »Hartmann hat Dreck am
     Stecken«, brummte Ulbricht.
    Niemand am Tisch hatte Einwände.
    »Wir müssen ihm
     nur nachweisen, dass er hinter den Morden steckt, denn fraglich ist, ob es
     sich dabei um Auftragsmorde handelt, die er womöglich von Plott hat
     durchführen lassen, oder ob er sich selbst die Finger dreckig gemacht
     hat.« Ulbricht wandte sich an den Kriminaloberrat: »Wir
     sollten eine Hausdurchsuchung bei Arndt Hartmann in Angriff nehmen.«
    Dauber zögerte kurz,
     dann nickte er entschlossen. »Ich werde gleich mit dem Richter
     telefonieren und die entsprechenden Vorbereitungen treffen.«
    Auf dem Korridor roch es nach
     Bohnerwachs. Maja hatte es eilig, in ihr Büro zu kommen, und Ulbricht
     folgte ihr. Grundmann war gleich nach der Besprechung im Keller des Gebäudes
     verschwunden, wo die Räume der KTU lagen. Er wollte prüfen, ob
     der Porscheschlüssel, den Alders
     und sein Team im Haus von Alexandra Voosen gefunden hatten, tatsächlich
     zum sichergestellten Fahrzeug gehörte. Ulbricht hatte in den frühen
     Morgenstunden tatsächlich einen freien Parkplatz vor dem Polizeigebäude
     gefunden, nicht weit von der Parklücke entfernt, in der man den
     Sportwagen zuvor abgestellt hatte. Mit etwas Glück würde es
     nicht auffallen, dass Ulbricht damit unterwegs gewesen war.
    »Jetzt hast du ja
     endlich, was du wolltest«, bemerkte Maja, während sie sich an
     ihren Schreibtisch setzte. »Die obere Gesellschaftsschicht hat
     Leichen im Keller liegen.«
    Ulbricht nahm sich einen
     Besucherstuhl und setzte sich verkehrt herum darauf. Er lächelte müde.
     »Hast du ein Problem damit, dass einer der hohen Herren dieser
     Gegend drei Morde begangen haben könnte?«
    »Das meine ich nicht.«
     Maja winkte ab. »Du hast mir gezeigt, wie gute Polizeiarbeit
     auszusehen hat. Ich habe mich davon abhalten lassen, anzunehmen, dass
     jemand wie Hartmann aus niederen Beweggründen drei Menschen tötet,
     wahrscheinlich nur, um seine Weste rein zu halten.«
    »Ich habe dir nur
     geholfen.« Ulbricht stand auf, wanderte durch das Büro und
     hockte sich auf die Fensterbank. »Wenn du mal in Wuppertal bist,
     kannst du dich revanchieren. Aber noch ist der Fall nicht gelöst,
     denn wenn wir alle Hinweise richtig gedeutet haben, dann müssen wir
     Hartmann die Taten erstmal beweisen.«
    »Und so lange setzen
     wir ihn in U-Haft«, versprach Maja.
    Ulbricht wollte etwas
     erwidern, als die Bürotür aufflog und ein untersetzter Mann
     Anfang dreißig den Raum betrat. Auch er wirkte übernächtigt;
     dunkle Ringe lagen unter seinen Augen, die Haare standen ihm wirr vom
     runden Kopf ab und er war unrasiert. Das Sweatshirt sah aus, als habe er
     darin genächtigt -wahrscheinlich war das auch der Fall gewesen.
    »Maja, gut, dass ich
     dich noch antreffe«, rief er ein wenig atemlos und nickte Ulbricht
     zu. Er kannte den Kollegen aus Wuppertal nicht und musterte ihn jetzt.
    »Du kannst reden«,
     lächelte Maja. »Er ist einer von uns. Fast jedenfalls.«
     Maja stellte den Kollegen als Schmittke von der KTU vor.
    »Dann ist gut.«
     Schmittke zog sich den letzten freien Besucherstuhl heran. »Wir
     haben die Spuren ausgewertet, die das Tatort-Team zusammen mit der Spusi
     aufgenommen hat. Wie du dir vorstellen kannst, wimmelt es an einem Ort wie
     der Rothesteinhöhle

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