Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
Vom Netzwerk:
laut rumpelnd und mit dröhnendem Dieselmotor seine Arbeit
     auf. Grundmann, der mit unbeteiligter Miene in seinem Kaffee gerührt
     hatte, sprang auf und knallte das Fenster zu, dann setzte er sich wieder.
    Ulbricht erschien gemeinsam
     mit Oberkriminalrat Dauber im Konferenzraum und nickte Maja zu, während
     er sich ihr gegenüber niederließ.
    »Ich will es heute kurz
     machen«, eröffnete Dauber die Morgenrunde. »Hinter uns
     liegt eine sehr kurze Nacht, und wir alle sind der Lösung des Falles
     ein wenig näher gerückt. Im Fall der toten Alexandra Voosen
     haben wir ihre Kundenkontakte durchleuchtet, was nicht immer leicht war,
     aber wir wissen, dass sie sich zuletzt mit Arndt Hartmann getroffen hat.
     Wie Sie alle wissen, leitet Hartmann das größte
     Immobilienunternehmen in der Region und ist auch an zahlreichen anderen
     Firmen beteiligt, die zur Kollmann-Gruppe gehören und dem Vermögen
     seiner Schwiegereltern entstammen. Insofern ist es nicht ganz einfach,
     hier diskret vorzugehen. Dennoch sollten wir nicht zögern, ihn zu
     seinem Treffen mit Alexandra Voosen zu befragen. Es ist möglich, dass
     er der letzte ist, der sie lebend gesehen hat.« Dauber legte eine
     Pause ein, um die Worte sacken zu lassen. Alders räusperte sich. Er
     kratzte sich am Kinn, wobei seine Bartstoppeln vernehmlich raschelten.
    »Wir waren in der Nacht
     in Hehlen und haben das Fachwerkhaus der Toten untersucht. Dabei ist uns
     ein kleiner Zettel an der Pinnwand aufgefallen. Darauf war ein Treffen an
     der Lutterburg vermerkt, das gestern um 22 Uhr stattgefunden haben sollte.
     Da Frau Voosen zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits nicht mehr lebte, haben
     wir der Lutterburg einen Besuch abgestattet. Vergeblich, denn niemand hat
     sich dort blicken lassen.«
    »Was ist die
     Lutterburg?«, fragte Ulbricht in die Runde. Erst jetzt erinnerte er
     sich daran, dass er eigentlich gestern noch dorthin fahren wollte. Dann
     war er mit Maja essen gewesen und hatte die Zeit und das geheimnisvolle
     Treffen total vergessen. Er wurde eben doch alt. 
    »Dabei handelt es sich
     um mehrere historische Gebäude, die dem Verfall geweiht sind, wenn
     nicht schnell etwas geschieht«, eröffnete Dauber ihm. »Bei
     dem Ensemble handelt es sich um ein Pförtnerhaus, um zwei Villen und
     um eine kleine Kapelle, zu der ein eigener Friedhof gehört. Das
     Anwesen liegt auf einer Anhöhe im Wald zwischen Bodenwerder und
     Pegestorf. Ein Sahnestück für einen Investor, doch aus einem mir
     unerfindlichen Grunde gibt es keinen Käufer, der sich des Anwesens
     annehmen möchte.« Nun lächelte er. »Man erzählt
     sich Spukgeschichten über die Lutterburg, natürlich alles
     Unsinn.« Eine wegwerfende Handbewegung. »Nachts halten sich
     dort oft Jugendliche auf, um Geisterbeschwörungen durchzuführen.
     Ich halte das für Quatsch, wahrscheinlich sind diese nächtlichen
     Besuche in den Ruinen der Lutterburg nur die Mutproben von vorlauten
     Teenagern. Wie dem auch sei: Es gab Gerüchte, dass sich in letzter
     Zeit sogar zwei Investoren um das Grundstück gerissen haben sollen.
     Einer wollte die alten Gebäude dem Erdboden gleichmachen und dort
     eine moderne Ferienanlage errichten - sein Konkurrent wollte angeblich
     viel Geld in die Sanierung der alten Gebäude investieren und dort
     Wohn- und Büroräume einrichten. Das Grundstück soll mehr
     als drei Millionen Euro kosten - eine stolze Summe für ein paar baufällige
     Ruinen in bester Lage und mit Blick auf die Weser und die Deutsche Märchenstraße.
     Vielleicht ist der Preis auch der Grund dafür, dass beide Pläne
     seit einem halben Jahr auf Eis liegen und nichts geschieht.« Dauber
     blickte in die Runde und machte eine kleine Pause, bevor er fortfuhr:
     »Wenn wir die Sache nun im Zusammenhang sehen, könnte ich mir
     vorstellen, dass Arndt Hartmann einer der beiden Investoren ist, die am
     Kauf der alten Lutterburg interessiert sind. Was allerdings Frau Voosen
     damit zu tun hat, weiß ich nicht.«        
    »Es ist bekannt, dass
     sie ihre Kunden erpresst hat. Immer wieder haben wir es auch mit Damen von
     Begleitagenturen zu tun, die sich in der Wirtschaftsspionage betätigen.
     Im Bett scheinen manche Manager sehr gesprächig zu sein, wenn es ums
     Geschäft geht. Wahrscheinlich wollen sie den Damen damit imponieren.
     Die Escort-Ladys nutzen die männliche Schwäche und verkaufen ihr
     so erlangtes Wissen an die Konkurrenz der Kundschaft«, überlegte
     Maja.
    »Das geht

Weitere Kostenlose Bücher