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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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ein Bild und tippte auf einen schlanken Mann, den Maja auf Ende zwanzig,
     Anfang dreißig schätzte. »Die beiden machen Geschäfte,
     und ich will nicht wissen, worum es dabei ging.«
    »Also doch
     Industriespionage«, entfuhr es Maja. »Das hat nichts mit
     Alexandra Voosen zu tun - die beiden hier wickeln ein ganz anderes Geschäft
     ab.« Sie drehte sich zu Ulbricht um. »Demnach
     hatte Grundmann doch recht: Es geht gar nicht um die Erpresserfotos eines
     Callgirls, denn das hier ist wohl eine Nummer größer.«
     Sie beugte sich vor, um Einzelheiten besser erkennen zu können.
     »Aber wer ist das hier?«
    Dauber zuckte die Schultern.
    »Das sollten wir
     herausfinden. Und wenn wir ihn haben, dann wissen wir sicherlich mehr.«
    »Leichter gesagt als
     getan.« Maja atmete hörbar aus und rieb sich die brennenden
     Augen. Eigentlich sehnte sie sich nach einem Bett und einer Mütze
     Schlaf, doch daran war nicht zu denken. Nicht, so lange noch ein
     mehrfacher Mörder auf freiem Fuß war.
    »Wo soll dieser
     Golfclub denn sein? Vielleicht erfahren wir dort mehr, wenn wir das Foto
     des jungen Mannes zeigen.« Ulbricht erinnerte sich daran, dass
     Hartmann während des eigenartigen Treffens in der Salzgrotte der
     Hufeland Therme einen Golfclub erwähnt hatte.
    »Das ist der Club in
     Hummersen, in der Nähe von Polle, wenn ich mich nicht täusche«,
     erwiderte der Oberkriminalrat. »Ein gemeinnütziger Verein und
     Mitglied im Deutschen Golfverband. Eine Besonderheit des Platzes ist, dass
     das fünfte Loch an die Lügder Ortschaft Hummersen in
     Nordrhein-Westfalen führt.«
    »Da hätte ich ja
     wieder was zu melden«, grinste Ulbricht, doch Dauber war nicht zum
     Scherzen zumute. »Also sollten wir dem Club einen Besuch abstatten.«
    Maja hatte einige Bilder im
     Menü ausgewählt und druckte sie aus. Dann erhob sie sich, schlüpfte
     in die Jacke und nahm die Fotos aus dem Drucker. Ulbricht warf einen flüchtigen
     Blick darauf und überlegte, woher er den jungen Mann, mit dem sich
     Hartmann getroffen hatte, kannte.   
    Dauber hatte anscheinend
     keine Einwände gegen einen Besuch im Golfclub, und so gab Maja
     Ulbricht ein Zeichen.
    »Komm schon«,
     sagte sie wie selbstverständlich. »Oder willst du hier Wurzeln
     schlagen?«

 
    VIERUNDZWANZIG
    »Du bist total verrückt«,
     stellte Maja fest, während sie in den Beifahrersitz gepresst wurde.
     Der Motor dröhnte auf, als Ulbricht das Gaspedal des Porsche bis zum
     Bodenblech durchtrat. Er grinste nur.
    »Das ist der Wagen
     eines Mordopfers, mit dem du hier spazieren fährst. Und ich sitze
     neben dir und werde mir eine Menge Ärger mit Dauber einfangen,
     Norbert«, schimpfte Maja, während die Landschaft an ihnen vorüberzufliegen
     schien.     
    »Wir brauchen einen
     schnellen Wagen, und außerdem war es ein Kindheitstraum von mir,
     einmal mit einem Porsche loszuziehen.« Ulbrichts Hände lagen
     ruhig auf dem Sportlenkrad. Es war offensichtlich, dass er die rasante
     Fahrt nach Polle genoss. »Außerdem steht mein Opel noch in der
     Werkstatt in Holzminden.«   
    »Norbert, du scheinst
     mich nicht zu verstehen: Der Wagen steht nicht für Dienstfahrten zur
     Verfügung. Die Kollegen der KTU werden ihn zur Fahndung ausschreiben,
     wenn sie feststellen, dass der Porsche nicht mehr vor der
     Polizeiinspektion steht. So etwas zieht mit allergrößter
     Sicherheit ein Disziplinarverfahren nach sich.«
    Ulbricht schüttelte den
     Kopf.
    »Dauber weiß,
     dass ich damit unterwegs bin. Ich wollte es dir ja schon gestern in
     Pyrmont sagen, als Alders' Leute den Schlüssel in Voosens Haus
     gefunden haben, aber du hast mich einfach nicht zu Wort kommen lassen.«
    »Du bist einfach unmöglich.«
    »Das macht mich so
     einzigartig«, schmunzelte Ulbricht, als er das Tempo am
     Ortseingangsschild von Polle drosselte. Von hier aus war es nicht mehr
     weit. Er hielt sich in Richtung Lügde und entdeckte schon bald das
     erste Schild, das auf die Ortschaft Hummersen hinwies.
    Den Rest des Weges ließ
     er sich von Maja erklären. Das Gelände des Golfclubs lag in der
     seichten Hügellandschaft des Weserberglandes eingebettet. Wer hier
     spielte, hatte die Natur gleich vor der Haustür und konnte sich an
     der frischen Luft erfreuen. Als Ulbricht den Porsche auf dem Parkplatz des
     Golfplatzes abstellte, drang die Sonne durch die tiefhängenden
     Wolken. Ulbricht atmete tief durch und blickte sich auf dem Parkplatz um.
     Hier standen Limousinen

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